Unterricht mit dem Hypnose-Einstieg
Autor: G. Moresi
Einleitung
In diesem Dokument möchte ich eine Art von Unterricht präsentieren, die ich oft mit
unmotivierten Teilnehmern anwende.
Diese Art von Einstieg wird schon beim Verkauf von Dienstleistungen oder von Produkten und bei
sogenannten Showhypnose verwendet. Diese Vorführungen sind seit langer Zeit
bekannt und der Effekt bewiesen.
Ich habe viele Lektionen mit dieser Methode durchgeführt. Das Resultat ist, meiner Meinung
nach, hervorrangend. Die Teinehmer werden somit begeistert (Hypnose) und hoch motiviert.
Was ist die Hypnose? (aus der Wikipedia)
“Als Hypnose (von griech. hypnos , „Schlaf“) wird entweder das Verfahren zum Erreichen
einer hypnotischen Trance bezeichnet, die durch vorübergehend geänderte
Aufmerksamkeit und meist tiefe Entspannung gekennzeichnet ist.
Im Zustand der
Hypnose sind sowohl die Ansprechbarkeit des Unbewussten als auch die
Konzentration auf eine bestimmte Sache stark erhöht, die Kritikfähigkeit des
Bewusstseins in gleichem Maße reduziert. Dadurch können bestimmte Phänomene
verstärkt oder überhaupt erst wahrgenommen werden, wie beispielsweise Änderungen
des Bewusstseins und des Gedächtnisses, Kontrolle des vegetativen
Nervensystems, vermehrte Empfänglichkeit für Suggestionen sowie für normales
Bewusstsein ungewöhnliche Reaktionen und Vorstellungen.
Der Zustand der
Hypnose ähnelt natürlichen, spontan auftretenden Zuständen, die man vor allem
beim Einschlafen und Aufwachen sowie bei Tagträumen, konzentriertem Lesen eines
Buches oder Schauen eines Films erleben kann: Die Wahrnehmung ist eingeengt und
die Konzentration des Bewusstseins auf eine bestimmte Sache gerichtet (das Buch,
der Film oder aber die Worte des Hypnotiseurs).”
Gewinnung der Aufmerksamkeit dank der Hypnose
Die
Aufmerksamkeit ist grundsätzlich ein Prozess der Ressourcenzuweisung der beschränkten
Verarbeitungskapazität des Gehirns. Die traditionelle Vorlesungen oder
Unterricht werden mit Ziele, Lernziele, Motivation und Vorgehen aufgebaut.
Um die volle Aufmerksamkeit zu gewinnen, muss man aber Gefühle und positive Gedanken
schaffen, sowie Emotionen wecken.
Ankern verwenden
Ankern ist vergleichbar mit dem Vorgang des Konditionierens. Bewusst wird jedoch der
Begriff Ankern verwendet um zu unterstreichen, dass es möglich ist, den
Sinnesreiz (den Anker) zu aktivieren (zu werfen) oder nicht.
Der Anker ist ein Sinnesreiz, der automatisch eine körperliche und emotionale
Reaktion auslösen kann. Der Sinnesreiz kann visuell, auditiv, kinästhetisch,
olfaktorisch (Schmecken) oder gustatorisch (Riechen) sein.
z.B manche Menschen hören
ihren Urlaubssong und aktivieren dabei die eigenen Urlaubserinnerungen.
Der Anblick eines
Menschen, der einem anderen Menschen ähnlich ist mit dem positive Erfahrungen
gemacht wurden und so sehr angenehme Gefühle aktiviert werden.
Beispiel 1: Lektion mit Hypnose (Anker + Überraschnung)
Ausgangslage:
Titel:
ECDL Kurs / Modul 3 (Word)
Niveau:
Einführung in die Informatik
(PC-Anwender) – Keine Ahnung von Informatik.
Teilnehmer:
Die Teilnehmer haben nie eine Foto in
einem Dokument eingefügt. Sie wissen auch nicht, was eine Tabelle ist. Die Teilnehmer müssen den Kurs
besuchen und haben die Informatik nicht so gern.
Lernziele:
- Foto in einem Dokument einfügen
- Tabelle in einem Dokument einfügen,
formatieren,..
Aufbau der Lektion:
Keine technische Aussage, keine Lern Ziele bekanntgeben.
Ich fange direkt mit einer Demonstration an, die die Emotionen weckt:
2 Minuten: Vorspann
Ich habe meine Digitalkamera mit USB
Schnittstelle gebracht und gezeigt. Ich habe dann gefragt: was ist das? (Digitalkamera) Was
ist eine USB Schnittstelle? (fast alle Teilnehmer könnten sich an
der USB erinnern) Was kann ich jetzt machen? (Foto anschauen).
2 Minuten: Anker (schöne Erinnerungen wecken)
Ich habe dann die schöne Fotos
(Ferien) gezeigt, die in der Kamera vorhanden sind (Hypnose-Anker). Ich habe die
Foto gezeigt und kurz erklärt, um die positive Emotionen zu wecken.
Beispiele (von www.neue-ferien.de geholt):
1 Minuten: Überrasschung
Ich habe dann folgende Frage gestellt.
Wieso habe ich meine Kamera mitgebracht?
Verschiedene Antworten wurden gegeben. Zum Beispiel: um die Foto zu zeigen, um die Kamera zu zeigen, um die Ferien zu zeigen,
um zu zeigen, dass die Kamera mit dem PC angeschlossen werden kann, um….
Meine Antwort (nach 2 Minuten):
Ich habe meine Kamera mitgebracht, da ich eine persönliche Foto von Euch machen werde!
Ich werde die Foto mit der Kamera machen, damit ihr am Ende der Lektion ein Lebenslauf mit eurer Foto zu Hause mitbringen könnt.
4 Minuten: Zielresultat zeigen
Ich habe dann eine Vorlage des Lebenslaufes mit einer Foto gezeigt. Die Vorlage enthält eine Foto und ist
tabellarisch aufgebaut. Ich habe die wichtigste Informationen, die vorhanden sind, erklärt.
Beispiel: Lebenslauf mit Foto (rechts)
10 Minuten: Demonstration
Ich habe dann eine kurze Demo mit Word durchgeführt. Ich habe gezeigt, wie man eine Tabelle in einem Dokument einfügt,
und wie eine Abbildung in einem Dokument importiert.
2 Minuten: Ziele und Lernziele bekanntgeben
Ich habe dann das Ziel und die Lernziele auf der Tafel geschrieben und klar definiert:
Ziel (Aufgabe): Lebenslauf mit Word gestalten
Lernziele:
-
Foto in einem Dokument einfügen
-
Tabelle in einem Dokument einfügen,
formatieren,… (Erklärung der Tabelle auf Seite 103 des Buches)
Ich habe die Vorlage des Lebenslaufes verteilt und an das Ziel (Aufgabe) erinnert.
Zeitfenster:
Für die Gestaltung des Dokumentes haben die Teilnehmer 25 Min. + 45 Min. zur Verfügung.
Beispiel 2: Lektion mit Hypnose (Anker + Überraschnung)
Ausgangslage:
Titel:
ECDL Kurs / Modul 3 (Word)
Niveau:
Einführung in die Informatik (PC-Anwender) – Keine Ahnung von Informatik.
Teilnehmer:
s. Beispiel 1.
Lernziele:
- Rahmen und Schattierungen in einem Dokument einrichten.
- Autoformen und Zeichnungen in Word benutzen.
Aufbau der Lektion:
Keine technische Aussage, keine Lern Ziele bekanntgeben.
Ich fange direkt mit einer Demonstration an, die Emotionen weckt:
2 Minuten: Vorspann
Ich habe Internet Explorer gestartet
und die URL Adresse: www.google.ch
eingegeben. Ich habe dann gefragt: wie
kann man Bilder mit google suchen? (Antwort: Auf Bilder klicken, und ein
Keyword eingeben).
Ich habe dann den Keyword ‘Sandwich’ eingegeben.
2 Minuten: Anker (schöne Erinnerungen wecken)
Die Suchmaschine Google zeigt viele
Bilder, die mit dem Essen zu tun haben (Hypnose-Anker). Ich habe dann kurz
wiederholt, wie man Bilder lokal auf dem PC speichert.
Beispiel (von Google geholt):
1 Minute: Überrasschung
Ich habe dann folgende Frage gestellt.
Wieso zeige ich euch diese Speisen
gezeigt? Verschiedene Antworten wurden gegeben.
Meine Antwort (nach 2 Minuten):
Heute
werden wir mit Word eine Speisekarte gestalten. Als Vorlage zeige ich euch, die
Speisekarte aussehen könnte.
4 Minuten: Zielresultat zeigen
Ich habe dann eine Vorlage der Speisekarte gezeigt. Die Vorlage enthält drei Foto (ein Sandwich, eine Suppe
und ein Steak) und ist tabellarisch aufgebaut. Ich habe die wichtigste Informationen, die vorhanden sind, erklärt.
Beispiel der Speisekarte (rechts):
10 Minuten: Demonstration
Ich habe dann eine kurze Demo mit Word
durchgeführt. Ich habe gezeigt, wie man die Rahmen einrichtet und wie man die
Autoformen in einem Dokument einfügt
2 Minuten: Ziele und Lernziele bekanntgeben
Ich habe dann das Ziel und die Lernziele auf der Tafel geschrieben und klar definiert:
Ziel (Aufgabe): Speisekarte gestalten
Lernziele:
- Rahmen und Schattierungen in einem Dokument einrichten.
- Autoformen und Zeichnungen in Word benutzen.
(Erklärung der Tabelle auf Seite 132 des Buches)
Ich habe die Vorlage der Speisekarte verteilt und an das Ziel (Aufgabe) erinnert.
Zeitfenster:
Für die Gestaltung des Dokumentes haben die Teilnehmer 25 Min. + 45 Min. zur Verfügung.
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