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GUIDES UND TUTORIAL

Verschiebung (Relocation)

Bei der "Zusammenhängenden Einzelzuteilung" entsteht ein Adressierungsproblem für evtl. mitzuladende Bibliotheksroutinen wenn die Benutzerprogramme unterschiedlich lang sind, denn dann kommen diese Bibliotheksprogramme an unterschiedlichen Adressen zu liegen. Eine mögliche Lösung ist ein eigener fester Bereich für diese Routinen, was jedoch dazu führt, daß der Speicher zerstückelt wird und damit unnötig viel nicht genutzter Speicher entsteht.

Die flexiblere Lösung besteht darin, die Bibliotheksroutinen so aufzubereiten, daß die Festlegung der von ihnen benötigten Speicherplätze bis zum Ladezeitpunkt aufgeschoben werden kann. Man benötigt dazu einen "verschiebenden Lader" (Relocating Loader), der dann auch gleich zum Laden der Benutzerprogramme verwendet werden kann.

Die Aufbereitung der Programme besteht darin, die Adreßteile der Maschinenberfehle als absolute bzw. relative Adressen zu kennzeichnen. Somit besteht die Aufgabe des verschiebenden Laders darin, zu den relativen Adressangaben nur noch einen konstanten Offset zu addieren (die Lade-Startadresse des Programms) und diese nun absolute Adressangabe abzuspeichern; Voraussetzung ist natürlich, daß die Programme so geschrieben sind, als würden sie ab Adresse Null im Speicher zu liegen kommen. Es wird also zum Ladezeitpunkt jede relative Adresse in eine absolute umgeformt, wodurch der Ladvorgang mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das geladene Programm kann nicht mehr verschoben werden, wenn es sich im Hauptspeicher befindet.

Eine weitere Steigerung der Flexibilität ist dann gegeben, wenn die Umsetzung in effektive Adressen nicht zum Ladezeitpunkt, sondern erst unmittelbar bei Ausführung des Befehls vorgenommen wird. Voraussetzung dafür ist ein Prozessor, der entsprechende Adressierungsarten der Befehle erlaubt. Dazu muß ein Adreßrechenwerk im Prozessor vorhanden sein, das entweder den Inhalt eines Basisadressregisters (geladen durch das Ladeprogramm; "basisregister-relative Adressierung") oder den Inhalt des Program-Counters addiert ("position independent code", "relocatible code" durch "PC-relative Adressierung"). Die Adressangaben bei den Befehlen werden also nicht mehr vom Lader modifiziert, der Ladevorgang läuft wesentlich schneller ab. Das Programm kann nach dem Laden noch verschoben werden.

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