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Datei-Zugriffsschutz

Der Dateieintrag im Verzeichnis wird um einen Schutzeintrag erweitert, das die Zugriffsrechte festlegt. Diese Rechte können je nach System feiner oder gröber gestaffelt sein. Am einfachsten ist die Vergabe von Lese- oder Schreibrecht für alle Benutzer. Die Zugriffsrechte selbst lassen sich weiter unterteilen und auch für verschiedene Benutzer unterschiedlich gestalten - bis hin zur Zuteilung dedizierter Rechte an einen oder mehrere bestimmten Benutzer.

Einen Mittelweg beschreitet UNIX, das hier als einfaches Beispiel dienen soll. Für eine Datei gibt es unter UNIX drei Zugriffsarten:

  • R (read): Lesen aus der Datei
  • W (write): Schreiben in die Datei (Ändern/Verkürzen/Erweitern)
  • X (execute): Ausführen der Datei (bei Programmen)

Da es durchaus möglich sein sollte, anderen Benutzern das Lesen (nicht aber das Schreiben) einer Datei zu gestatten; es u. U. auch Dateien mit wichtigen Informationen gibt, die man vor eigenen Fehlern schützen will, gibt es drei Gruppen der Zugriffsberechtigung:

  • Zugriffsrechte für den Datei-Eigentümer
  • Zugriffsrechte für die Arbeitsgruppe des Eigentümers
  • Zugriffsrechte für alle anderen

Es ergeben sich also neun Zugriffsrechte:

Die im Bild links angegebenen weiteren drei Zugriffsrechte dienen besonderen Aufgaben. Ein Benutzer kann durchaus mehreren Arbeitsgruppen angehören. Durch die Zuordnung von Gerätedateien zu bestimmten Gruppen, kann man die Verwendung der Geräte auf eine bestimmte Gruppe von Programmen beschränken. Beispiele:

    Der Zugriff auf die Druckerschnittstellen wird nur einem User gewährt. In diesem Fall stehen die Drucker nur den Druckerprozeß zur Verfügung und sind für andere Prozesse gesperrt.

    Die seriellen Schnittstellen, an denen Modems angeschlossen sind, werden der Gruppe "Modem" zugeordnet. Um Benutzern den Zugriff auf die Modems zu gestatten, muß der Systemverwalter nur diese Benutzer der Gruppe "Modem" zuordnen.

Bei einigen Betriebssystemen werden die Zugriffsrechte noch verfeinert, so läßt sich beispielsweise die Schreiberlaubnis noch weiter unterteilen:

  • beliebiges Schreiben auf die Datei
  • Ändern von bestimmten Teilen der Datei
  • Anhängen von Daten an die Datei
  • Löschen der Datei

Rechte und Attribute auf Dateien im Vergleich

Attribut/Recht Windows NT/2000 Unix Netware
Lesen R r R
Schreiben W w W
Löschen D w E
Ausführen X x X
Rechte setzen P w (Verzeichnis) A
Besitzer ändern O w (Verzeichnis) A
Attribute ändern W w (Verzeichnis) M
Super-Rechte   root-User S

Rechte und Attribute auf Verzeichnisse

Attribut/Recht Windows NT/2000 Unix Netware
Schreiben W w W
Löschen D w E
Verzeichnis anzeigen X x F
Rechte setzen P w A
Besitzer ändern O w A
Attribute ändern W w M
Super-Rechte û root-User S
Dateien anlegen C w C

Anmerkungen: Unter Windows NT/2000 können mit jeder Freigabe (Share) allgemeine rechte für Benutzer und Gruppen eingestellt werden. Dies ist eine Art von "Ersatz" für die fehlende Vererbung. Das "x" unter Unix kennzeichnet ausführbare Dateien. Die Nameserweiterung ist bei UNIX vollkommen egal. Das "X" unter Windows NT/2000 und Netware ist ein 'eXecute only'-Attribut. Unter Unix gibt es noch die Attribute "l" für symbolischeLinks (Zeiger auf eine andere Datei, 'Verknüpfung'), "s" beim Eingentümer für SUID (Ausführbare Dateien behalten die User-ID des Dateieigentümers, denn normalerweise laufen alle Programme unter der User-ID des Aufrufenden.) und "s" bei der Gruppe für SGID (Bei Dateien wie SUID, jedoch gruppenbezogen, bei Verzeichnissen wird die Gruppenzugehörigkeit neuer Dateien automatisch auf die des Verzeichnisses gesetzt).

Die Dateifreigabe erfolgt mit den jeweiligen Kommandos des Betriebssystems. Bei UNIX ist dies meist das Shell-Kommando 'chmod' (Change Modus), mit dem für Dateien, Verzeichnisse oder ganze Verzeichnisbäume die Zugriffsrechte gesetzt werden können. Die Zuordnung der Datenen und Verzeichnisse zu bestimmten Benutzern und Gruppen erfolgt über die Kommandos 'chown' (Change Owner) und 'chgrp' (Change Group), die aber nur vom Superuser 'root' verwendet werden können.

Bei Windows 95/98 können Sie Ordner und Drucker freigeben, indem Sie mit der rechten Maustaste darauf klicken und Freigabe auswählen. Dabei ist es möglich, nur Lese- oder Lese- und Schreibzugriff zu gestatten und dafür jeweils Paßwörter einsetzen. Die Option Freigabe auf Benutzerebene kann nur in Verbindung mit einem Windows NT- oder Windows 2000-Server verwendet werden. Die Freigabe der Ordner und Drucker erfolgt ebenfalls durch unter 'Freigabe' im jeweiligen Kontextmenü (rechte Maustaste). Bei NTFS-Laufwerken Windows NT/2000) können Sie detaillierte Rechte für das Verzeichnis, alle Unterverzeichnisse oder auch einzelne Dateien vergeben. Im Kontextmenü unter Sicherheit-Berechtigungen legen Sie fest, welche Benutzer welche Aktionen ausführen dürfen. Sind Windows 95/98-Rechner im Netzwerk aktiv, dürfen Sie für die Freigabenamen nicht mehr als zwölf Zeichen verwenden. Ansonsten erscheint die Freigabe auf diesen Rechnern nicht. Windows NT/2000 versucht zunächst, Sie mit dem Benutzernamen und Kennwort anzumelden, das Sie bei der Windows-Anmeldung verwendet haben. Ist damit keine Anmeldung möglich, können Sie Kenn- und Paßwort neu eingeben. Datei- und Druckerfreigaben sollten immer mit Paßwort geschützt werden.

Viele Betriebssysteme kennen weitere Einschrängungen, z. B.:

  • Account Restrictions
    Den Benutzern kann eine Reihe von Einschränkungen auferlegt werden, unter anderem die Höchstanzahl gleichzeitiger Logins, eine Mindestlänge für Paßwörter und eine Geltungsdauer für Paßwörter (z. B.: UNIX, Novell).
  • Time Restrictions
    Der Login im Netz kann auf bestimmte Zeiten begrenzt werden, z. B. nur innerhalb der normalen Arbeitszeit. Die Zeitbeschränkung kann sowohl auf Default- als auch auf individueller Ebene angegeben werden (z.B.: Novell).
  • Station Restrictions
    Außer der Einschränkung der Anzahl sämtlicher Logins für die einzelne Benutzer-ID ist es auch möglich, das Login auf eine bestimmte Rechner beschränken. Die Station kann durch die MAC- oder IP-Adresse identifiziert werden.

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