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OS/9
OS/9 ist ein Echtzeitbetriebssystem, das schon vor 15 Jahren auf dem Motorola-Prozessor 6809 implementiert und später auf die 68000er-Prozessorfamilie protiert wurde. Um Echtzeitbedingungen zu genügen, unterscheidet sich sein Aufbau von anderen Betriebssystemen. alle Programme liegen als sogenannte 'Module' vor alle Module haben die gleiche Stuktur und sind frei im Speicher verschieblich OS/9 kann zwischen RAM und ROM-Bereich unterscheiden beim Systemstart werden Module im ROM selbständig gefunden es werden möglichst viele Module im Speicher gehalten; deshalb können
OS/9-Systeme ohne Massenspeicher arbeiten
Das Betriebssystem besteht aus vier Teilen:
Kernel (nur 26 KByte) mit preemptive Multitasking, Basisfunktionen für
E/A, Ressource-, Prozeß und Benutzerverwaltung
Filemanager für Random-Block-Geräte (Platte), Sequential-Character-Geräte,
Pipes u. a.
Treiber für E/A-Geräte
Deskriptoren für BS, Netzwerk und Geräte
Anpassung des Kerns an unterschiedliche Hardware über Initialisierungsmodule
Zeitscheibenverfahren (10 ms) mit Prioritätenvergabe
Prioritäten werden dynamisch vergeben (Prozeß bekommt z. B. höhere
Priorität bei Auftreten eines für ihn bestimmten Interrupts (schnelle
Reaktion!)
Zugriff auf die Hardware nur über den Kernel
Prozeß | <---> |
BS-Kern | <---> |
Dateimanager | <---> |
Treiber |
Shared Libraries (ähnlich DLL bei Windows), die über sogenannte Traphandler
angesprochen werden
Prozeßkommunikation über Signale, Events (=Semaphore) und Daten-Module
hierarchisches Dateisystem
Auf Wunsch graphische Benutzeroberfläche (X-Window, MGR Window Manager,
OS-9-Windows)
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