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Kommandos zur Zeitsteuerung

at zeit [datum] [+incr]

at [-rl] [nummer]

Veranlaßt die Ausführung von Kommandos, die über die Standardeingabeeingegeben werden, zu einem angegebenen Zeitpunkt, auch wenn der Benutzer zudiesem Zeitpunkt nicht angemeldet ist. at stützt sich dabei auf dasProgramm atrun, das in regelmäßigen Zeitabständen gestartetwird (in der Regel alle 5 Minuten). Das Kommando gibt die Auftragsnummerund den Zeitpunkt der Ausführung aus. Die Ausgabe der Kommandos (sofernnicht umgeleitet wurde) wird dem Benutzer per mail-Kommando zugestellt.Die auszuführenden Kommandos werden von der Standardeingabe gelesen (d. h. in den folgenden Zeilen, abgeschlossen mit CTRL-D oder per Eingabeumleitung). Die Benutzung dieses Kommandos kann explizit erlaubt oder verboten werden. Die aktuelle Umgebung wird für die at-Prozesse übernommen. Es gibt zwei besondere Aufrufe:

at -r Auftragsnummer(n) Löscht den genannten Auftrag
at -l [Auftragsnummer(n)] Listet die noch auszuführenden Aufträge

Fehlt bei at -l die Nummer, werden alle Aufträge gelistet.

Optionen:

zeit
Ausführungszeitpunkt in der Form SSMM. Werden nur zwei Ziffern angegeben, sind dies die Stunden. Ist der Zeitpunkt bereits überschritten, erfolgt der Start des Prozesses zum angegebenen Zeitpunkt des nächsten Tages. Für die Zeit sind auch folgende Angaben möglich: "noon" für Mittag, "midnight" für Mitternacht und "now" für "jetzt" (siehe "increment").

datum
Datumsangabe für den Start des Prozesses in der Form "Monat Tag", oder "Monat Tag, Jahr". Für den Monat werden dreibuchstabige Kürzel verwendet: Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec. Für das Datum können auch die Angaben "today" oder "tomorrow" verwendet werden. Beispiele: "Feb 28", "Oct 15" oder "Feb 28,1991".
incr
Relative Zeitangabe, bestehend aus einer Zahl, gefolgt von einem der Begriffe: "minutes", "hours", "days", "weeks", "years". Um zum Beispiel einen Prozeß in 3 Stunden starten, gibt man an: at now +3 hours

Einschränkung des at-Kommandos

Die Verwendung des Kommandos kann auf einen bestimmten Benutzerkreis eingeschränkt werden. Dazu dienen zwei Dateien, usr/lib/cron/at.allow und usr/lib/cron/at.deny.

  • Existiert nur at.allow, wird nur den dort eingetragenen Benutzern die Verwendung des at-Kommandos erlaubt.
  • Existiert nur at.deny, können alle dort nicht eingetragenen Benutzer das at-Kommando verwenden. Ist die Datei leer, dürfen es alle Benutzer verwenden.
  • Existiert keine der beiden Dateien, darf nur der Superuser das at-Kommando verwenden.

Ein Beispiel für das at-Kommando: Am 1. Oktober um 22 Uhr wird das Ausdrucken einer langen Datei gestartet.

at 2200 Oct 1
lp -m superlangedatei.txt
CTRL-D

job 545900100.a at Tue Oct 1 22:00:00 1991

Mit at -r 545900100.a könnte man den o. g. Job wieder löschen.

crontab [-erl]

Das Crontab-Kommando erstellt bzw. bearbeitet eine Auftragsdatei für den cron-Daemon. Der crond wird nur einmal beim Systemstart aufgerufen. Er prüft in regelmäßigen Abständen (normalerweise jede Minute) den Inhalt der crontab-Dateien, in denen Zeitpunkte für automatisch ablaufende Programme festgelegt sind. Mit dem Kommando crontab kann jeder Benutzer eine crontab-Datei anlegen und ändern (-e), löschen (-r) oder auflisten (-l). Zum Ändern wird der voreingestellte Editor (ed oder vi) gestartet (die Festlegung erfolgt durch die Variable EDITOR). Die Ausgabe der Kommandos, bei denen keine Ausgabeumleitung erfolgte, wird über mail an den Benutzer gesendet.

Format der crontab-Datei:

Jede Zeile der crontab-Datei enthält sechs Felder (durch Leerzeichen getrennt). Die ersten fünf Felder sind eine Zeitangabe, das sechste enthält das auszuführende Kommando. Die fünf Zeit-Felder sind folgendermaßen aufgebaut:

Statt einer expliziten Zahlenangabe sind auch folgende Angaben möglich:

  • Ein Teilbereich, z. B. 1-5
  • Eine durch Komma getrennte Liste, z. B.10,20,30,40,50
  • Ein * (deckt den gesamten Bereich ab)
Einige Beispiele dazu:

0 0 * * * Jeden Tag um Mitternacht
0 9 * * 1Jeden Montag um 9 Uhr
30 10 1 * 1Jeden Monatsersten und jeden Montag um 10 Uhr
30 0,30 8-18 * * *Täglich alle halbe Stunde aber nur zwischen 8 und 18
0,5,10,15,20,25,30,35,40,45,50,55 * * * *Alle 5 Minuten

Wie beim at-Kommando kann auch die Benutzung von crontab für bestimmte Benutzer gesperrt werden. Dazu dienen die Dateien /usr/lib/cron/cron.allow und /usr/lib/cron/cron.deny, bei denen das gleiche Schema angewendet wird, wie es schon beim at-Kommando besprochen wurde.

Die Tabellen (crontabs) stehen je nach UNIX-Variante in /etc/cron.d oder /usr/lib/cron. Beim Erstellen von cron- und at-Jobs sollte man sich nicht darauf verlassen, daß außer ein paar Standardvariablen irgendwelche Voreinstellungen verwendbar sind. Benutzen Sie entweder nur absolute Pfade oder eine explizite Pfad-Definition. Will man keinen Output per E-Mail erhalten, muß der Output (stdout und stderr) umgeleitet werden (Man kann den Job sehr schnell von E-Mail auf Dateiausgabe umstellen, indem man alle Kommandozeilen mit geschweiften Klammern einrahmt und dahinter die Ausgabeumleitung setzt: { .... } > Datei 2>&1). Will man nur wenige Kontrollausgaben erzeugen, lassen sich auch mittels echo >> logfile cron-Jobs loggen. Bei root-cron-Jobs kann dafür auch die allgemeine Logdatei /var/adm/messages (manchmal auch /var/log/messages) verwendet werden.

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