Dateikommandos
Die ersten KommandosDie meisten UNIX-Befehle (= Programme) haben sehr kurze, kryptischeNamen - und dafür zahllose Parametereinstellungen.pwd (Print Working Directory) Gibt das aktuelle Verzeichnis aus - damit man weiß, wo man überhauptrumpfuscht. cd (Change Directory) Navigieren im Dateibaum - Wechsel des aktuellen Verzeichnisses. Wechsel
nur in Verzeichnisse mit Execute-Permission möglich. Es gibt zwei
Aufrufformen:
- cd Wechsel ins Home-Directory
- cd [Verzeichnis] Wechsel in das angegebene Verzeichnis
Es können beliebige Pfade angegeben werden,
z. B.: cd /usr/hans/daten
ls (List)
ls [-Parameter] [pfadname]
Auflisten von Dateien und Verzeichnissen mit der zugehörigen Information
(Eselsbrücke: "laß sehen"). Durch Parameter wird die Ausgabe
gesteuert. ls ohne Dateispezifikation listet das aktuellen Verzeichnis,
sonst muß der Pfad angegeben werden. ls / listet z. B. das
Wurzelverzeichnis auf Parameter: ls kennt sehr viele Parameter,
die wichtigsten sind:
- -d nur Verzeichnisse auflisten
- -a alleEinträge auflisten
- -l Langform (alle Infos)
- -i Inode-Nummer anzeigen
- -n UID-, GID-Nummer anzeigen
- -R alle Unterverzeichnisse auch anzeigen
- -C mehrspaltige Ausgabe (sinnvoll bei Kurzform)
- -F Kurzformat
- -p / nach Verzeichnisnamen anzeigen (passt zu -C)
ls -al listet z. B. alle wichtige Informationen
ls -CF liefert eine übersichtliche Kurzliste
man (Manual)
Brauchen Sie zu einem Befehl eine Erläuterung, geben Sie
'man Befehl' ein, statt 'Befehl' natürlich den Namen des zu erklärenden
Befehls. Diese Manual-Seiten sind für fast alle Kommandos vorhanden.
Je nach Implementierung ist seitenweises Blättern mit der Leertaste
möglich - oder ein Reaktionstest mit CTRL-S und CTRL-Q. Sehen Sie
sich z. B. einmal die Infos über den Befehl 'ps'
('Prozess Status') an. Der ist auch sehr nützlich. Auch die hier
vorgestellten Befehle können noch viel mehr - alles steht in dem
Manual-Seiten.
Es ist auch unmöglich, in diesem Skript bei jedem Kommando
alle Parameter aufzuzählen. Auch werden sicher nicht alle wichtigen
Kommandos besprochen. Aus diesem Grund ist für den Anfänger wie für den Profi
das man-Kommando wichtig und Voraussetzung für die Arbeit.
passwd (Password)
Interaktives Ändern des Paßworts. Zunächst muß
das bisherige Paßwort eingegeben werden.Bei der Eingabe der Paßwörter
werden diese auf dem Bildschirm nicht angezeigt. Damit Eingabefehler abgefangen
werden können, ist das neue Passwort zweimal einzugeben. Programmamblauf:
$ passwd
old passwd: Josef1
newpasswd: Maria2
retype new passwd: Maria2
who (Who)
Das Kommando gibt aus, wer alles im System aktiv ist. Es werden Login-Name,
Terminal und Datum/Uhrzeit der Anmeldung angezeigt. Zum Beispiel:
$ who
hans tty11 Juli 15 09:15
karl tty12 Juli 15 09:55
kathi tty18 Juli 15 10:03
Wer nur wissen will, an welchem Terminal er sitzt, tippt: who am i Das
Kommando kennt etliche Parameter, die wichtigsten sind: -p Anzeige der
Prozesse, die gerade laufen -T Terminal-Status (mit "write" erreichbar?)
tty (Teletype)
gibt den Namen des aktuellen Terminals (eigentlich jenen des Device-Treibers)
aus. Direkte Ausgabe auf dem Bildschirm können auf dieses Device geleitet
werden. Sie gelangen dann auf jeden Fall aus den Bildschirm, auch wenn
die Eingabe umgeleitet wird (näheres später).
finger Info über User
Informationen über einen User erhält man mit
'finger user' - einfach mal ausprobieren. Unter der Idle-Time versteht man
übrigens die Zeit, seit der der Mensch nichts gemacht hat.
write (Write Message)
Mit diesem Kommando kann man einem anderen Benutzer, der gerade am
Rechner arbeitet, eine Nachricht auf den Bildschirm schicken (Nachrichten
an nicht eingeloggte Benutzer später). Die Nachricht erscheint sofort
auf dem Bildschirm des Partners. Als Parameter wird der Benutzername des
Partners angegeben. Anschließend kann der Text zeilenweise eingegeben
werden. Abgeschlossen wird die Eingaben mit den EOF-Zeichen CTRL-D.
Zum Beispiel:
$ write karl
Lieber Karl,
dieGeburtstagsfeier für den Boss fängt schon in einer
halben Stunde an! Mach Dich rechtzeitig auf die Socken!
Gruss, Markus
<CTRL-D-Taste>
Bei Karl erscheint dann auf dem Bildschirm:
Message from markus tty16 [Tue Jul 23 14:05:00]
Lieber Karl, die Geburtstagsfeier für den Boss fängt schon in einer
halben Stunde an! Mach Dich rechtzeitig auf die Socken!
Gruss,Markus
mesg (Message)
Solche Nachrichten sind zwar recht nützlich, können aber
auch stören - wenn man z. B. gerade Texte schreibt. Denn die Nachricht
zerstört ja das Bild auf dem Schirm. Mit dem mesg-Kommando kann man
das Terminal gegen Nachrichten von außen sperren.mesg n sperrt
das Terminal mesg y gibt das Terminal frei.
|