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Für den Wert einer Zahl Z = an an-1 ... a0 a-1 ... a-m in einem Stellenwertsystem zur Basis B gilt:

wobei für die Ziffern a gilt: 0 <= a < B. Als Basis B bezeichnet man die kleinste, nicht mehr durch eine Ziffer darstellbare Zahl.

Am geläufigsten ist uns das Dezimalsystem mit der Basis 10 (die Festlegung ist rein willkürlich und auf die Zahl der Finger beider menschlicher Hände zurückzuführen).

Die verkürzte Schreibweise durch Aneinanderreihung von Ziffern ist eine abkürzende Schreibweise der Summenformel. Damit kann jede positeve und negative reelle Zahl dargestellt werden, indem jede Stelle der Ziffernfolge mit einer Zehnerpotenz gewichtet wird.

Ganze Zahlen:

z. B.: 1972 = 1 * 103 + 9 * 102 + 7 * 101 + 2 * 100

allgemein:

an an-1 ... a1 a0 = an * 10n + an-1 * 10n-1 + ... + a1 * 101 + a0 * 100

Echter Dezimalbruch:

z. B.: 0,328 = 0 + 3 * 10-1 + 2 * 10-2 + 8 * 10-3

allgemein: 0, a-1 a-2 ... a-m = a-1 * 10-1 + a-2 * 10-1 + ... + a-m * 10-m

Dezimalzahl:

Radixschreibweise: Z = an ... a0 a-1 ... a-m
Potenzschreibweise: Z = an * 10n + ... + a1 * 101 + a0 * 100 + ... + a-m * 10-m

Potenz-Summen-Schreibweise

Dualzahlen

Prinzipiell kann jede ganze Zahl >1 Basis B eines Stellenwertsystems sein. Für das Dualsystem ist B = 2 und a aus der Menge { 0, 1 }, z. B. Z = 1010.1 = 10.5 dez. Dieses Zahlensystem ist speziell für die Digital- und Computertechnik von Bedeutung, da nur zwei Zustände eine physikalischen größe benötigt werden. Nachteil ist die unübersichtliche, monotone Ziffernfolge bei der Darstellung langer Dualzahlen. Daher werden beim Umgang mit EDV-Anlagen zwei andere Zahlensysteme verwendet:

Oktalzahlen

Zusammenfassung von 3 Dualstellen zu einer Oktalstelle (bessere Lesbarkeit, kürzer zu schreiben, leicht umzurechnen).
Oktalsystem: Basis B = 8, a aus der Menge {0,1,2,3, 4,5,6,7}
z. B.: 101001 dual = 51 oktal.

Bei der Eingabe von Oktalzahlen müssen diese - zur Unterscheidung von Dezimalzahlen - gekennzeichnet werden. Dies geschieht durch Hinzustellen der Basis, z. B.: 125178. Häufig (besonders bei Programmiersprachen) auch durch Voranstellen von @ oder Anfügen von O,Q,C z.B.: @154 154O 154Q 154C und bei C durch eine führende Null; es gilt also 37 = 37 dezimal, 037 = 37 oktal = 31 dezimal.

Sedezimalzahlen (Hexadezimalzahlen)

Zusammenfassung von 4 Dualstellen ergibt eine Sedezimalstelle.
Sedezimalsystem: B=16, a aus der Menge {0,1..,8,9,A,B,C,D,E,F}
z. B.: 101001 dual = 29 sedezimal.

Übliche Darstellung der eigentlich binären Information in einem Rechner (Kurzschreibweise binärer Info). Kennzeichnung bei der Programmierung durch Voranstellen von $, Anfügen von H z.B.: $FFC2 FFC2H und bei C durch Voranstellen von "0x" bzw. "0X", z. B. 0xFFC2.

Umrechnung zwischen Stellenwertsystemen

Umwandlung Dezimalsystem --> anderes Stellenwertsystem

Bei der Umwandlung ganzer Zahlen gibt es nur positeve Potenzen der Basis B. Bei fortgesetzter Division durch die Basis B' des gesuchten Zahlensystems fallen die gesuchten Koeffizienten als Reste der ganzzahligen Division an. Die Division wird fortgesetzt, bis das Divisionsergebnis 0 geworden ist. Die Divisionsreste sind die Ziffern des Zielsystems in aufsteigender Reihenfolge (1. Rest = niederwertigste Ziffer, letzter Rest = höchstwertige Ziffer).

Dezimal-Dual-Wandlung ganzer Zahlen (Basis B = 2)

  1. Dualzahl auf 0 setzen Wir führen einen Wert I ein, der die gerade bearbeitete Stelle der erzeugten Dualzahl enthält. I wird auf 1 gesetzt.
  2. I-te Stelle der Dualzahl := Dezimalzahl mod 2. (Der Operator "mod" bezeichnet den Rest der Division)
  3. Dividiere die Dezimalzahl durch 2. Dieser Wert ergibt die neue Dezimalzahl für die Berechnung der nächsten Stelle.
  4. Erhöhe den Wert von I um 1. Wenn die Dezimalzahl > 0 ist, fahre fort bei Schritt 2.
Die Lösung als Programm hatten wir bereits unter Rekursion und Iteration (37.html) zu sehen bekommen.

Dezimal-Dual-Wandlung echtgebrochener Zahlen (Basis B = 2)

Bei der Umwandlung von echten Brüchen wird nach dem gleichen Schema verfahren, nur wird hier fortgesetzt mit der Basis des Zielsystems multipliziert. Die ganzzahligen Anteile der einzelnen Multiplikationsschritte ergeben die Koeffizienten des Zielsystems. Die Rechnung ist zuende, ween der gebrochene Anteil des Multiplikationsergebnisses 0 wird. Die ganzzahligen Anteile der Multiplikationen werden dann in absteigender Reihenfolge aufgeschrieben (1. Anteil = höchste Stelle). Vorsicht: Ein endlicher Bruch in einem Stellenwertsystem ist nicht immer auch ein endlicher Bruch in einem anderen.
  1. Dualzahl auf 0 setzen Wir führen einen Wert I ein, der die gerade bearbeitete Stelle der erzeugten Dualzahl enthält. I wird auf 1 gesetzt.
  2. Die Dezimalzahl wird mit der Basis 2 multipliziert. Die I-te Stelle der Dualzahl ergibt sich aus dem ganzzahligen Anteil der Dezimalzahl (Vorkommastelle).
  3. Nimm den gebrochenen Anteil der Dezimalzahl (Nachkommastellen) für die weitere Berechnungen.
  4. Erhöhe den Wert von I um 1. Wenn die Dezimalzahl > 0 ist, fahre fort bei Schritt 2.

Umwandlung anderes Stellenwertsystem --> Dezimalsystem

Der offensichtliche Weg ergibt sich aus der Definition einer Zahl im Stellenwertsystem. Die Umwandlung erfolgt durch Auswertung der Summe, wobei die Koeffizienten und die Potenzen der Basis B im Dezimalsystem dargestellt werden.

Beispiel: Umwandlung aus dem Dualsystem

Z = 101,11 dual = ? dez.

Z = 1 * 22 + 0 * 21 + 1 * 20 + 1 * 2-1 + 1 * 212
= 4 + 0 + 1 + 1/2 + 1/4
= 5,75

Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung des Hornerschemas. Beginnend bei der höchstwertigen Ziffer wird bei ganzen Zahlen mit der Basis des Ausgangssystems (dargestellt im Zielsystem) multipliziert und zur nachfolgenden Stelle addiert. Dies wird bis zur niederwertigsten Ziffer fortgesetzt. Das letzte Ergebnis ist die Zahl im Zielsystem.

Dual-Dezimal-Umwandlung, ganzzahlig

  1. Setze die Dezimalzahl auf 0. Beginne bei der höchstwertigen Stelle n der Dualzahl. Wir führen einen Wert I ein, der die gerade bearbeitete Stelle der erzeugten Dualzahl enthält. I wird auf n gesetzt.
  2. Multipliziere die Dezimalzahl mit 2 und addiere die I-te Stelle der Dualzahl zur Dezimalzahl.
  3. Wiederhole Schritt 2 solange, bis alle Stellen der Dualzahl verarbeitet sind.

Beispiel: 11011101 dual = ? dez.

                                            1   1   0   1   1   1   0   1
                                        2 * 1 + 1                           = 3 
                                        2 * 3     + 0                       = 6 
                                        2 * 6         + 1                   = 13 
                                        2 * 13            + 1               = 27 
                                        2 * 27                + 1           = 55 
                                        2 * 55                    + 0       = 110 
                                        2 * 110                       + 1   = 221 
                                       
Beispiel: 7C2H = ? dez.
                                             7    C   2
                                        16 * 7 + 12        = 124 
                                        16 * 124    + 2    = 1986 
                                       

Dual-Dezimal-Umwandlung, echter Bruch

Bei echten Brüchen wird fortgesetzt durch die Basis des Ausgangssystems (dargestellt im Zielsystem) dividiert. Die Ziffern werden von der niederwertigsten Stelle aus abgearbeitet (rechts nach links) --> Abbau zum Komma hin.
  1. Setze die Dezimalzahl auf 0. Beginne bei der niederwertigen Stelle n der Dualzahl. Wir führen einen Wert I ein, der die gerade bearbeitete Stelle der erzeugten Dualzahl enthält. I wird auf n gesetzt.
  2. Addiere die I-te Stelle der Dualzahl zur Dezimalzahl und dividiere das Ergebnis durch 2.
  3. Wiederhole Schritt 2 solange, bis alle Stellen der Dualzahl verarbeitet sind.
Beispiel: 0,1011 dual = ? dez.
                                       0, 1   0   1   1
                                                      1    / 2 = 0,5 
                                        (         1 + 0,5) / 2 = 0,75 
                                        (     0 +    0,75) / 2 = 0,375 
                                        ( 1 +       0,375) / 2 = 0,6875 
                                       

Darstellung negativer Zahlen

Ein sehr einfacher Ansatz wäre es, ein Bit als Vorzeichen zu definieren und den Betrag des Zahlenwerts in den restlichen Bits des Wortes darzu stellen: Betrags-Vorzeichen-Form.

In der Datenverarbeitung führt man die Subtraktion auf die Addition einer negativen Zahl zurück. Die Darstellung negativer Zahlen erfolgt durch die sogenannte Komplementdarstellung.

Rückführung der Subtraktion auf die Addition:

                                                     _              _
                                         a - b = a + b              b ist das Komplement von b
                                       
                                       
Es stellt sich nun sofort die Frage, wie man das Komplement einer Zahl erhält. Dazu wird die Gleichung erweitert:

a - b = a + (K - b) - K)

K ist die "Komplementärzahl". Dazu ein Beispiel:

                                         835               835
                                        -267       -->    +733   (K - b) = 1000 - 267, K = 1000
                                       ------           -------
                                         568              1568   
                                                         -1000   (K subtrahieren)
                                                        -------
                                                           568
                                       
Die Subtraktion von K zum Schluß kann man recht einfach durch Weglassen der vordersten Stelle beim Ergebnis realisieren.

K ist im Prinzip beliebig wählbar, jedoch würde für K = 1000 eine Zahl in Komplementdarstellung nicht von einer natürlichen Zahl unterscheidbar. Wir treffen daher zwei Vereinbarungen:

  • Für alle Rechnungen wird eine maximale Stellenzahl n festgelegt.
  • Für K wird (im Dezimalsystem) 10n+1 gewählt. Dann kann man nämlich eine Vorzeichenstelle verwenden. Wir vereinbaren:
    • Vorzeichenstelle = 0: positeve Zahl
    • Vorzeichenstelle = 9: negative Zahl
    Die Vorzeichenstelle dient zwar als Indikator für das Vorzeichen, ist jedoch Bestandteil der Zahl!
Beispiele (Komplement mit VZ-Stelle):
                                         835               0835
                                        -267      -->     +9733
                                       ------           --------
                                         568              10568   
                                                          ||_____Vorzeichenstelle = 0 --> Erg. positev 
                                                          |______Weglassen des Überlaufs
                                                          
                                       
                                         267      -->      0267
                                        -835              +9165
                                       ------            -------
                                        -568               9432 
                                                           |_____Vorzeichenstelle = 9 --> Erg. negativ 
                                       
                                           Re-Komplement: -0568
                                       
                                        -535               9465
                                        -267      -->     +9733
                                       ------            -------
                                        -802              19198
                                                          ||_____Vorzeichenstelle = 9 --> Erg. negativ
                                                          |______Weglassen des Überlaufs
                                       
                                           Re-Komplement: -0802
                                       
Nun ist also auch ein negatives Ergebnis erkennbar und der Betrag (bzw. das Endergebnis) kann durch nochmaliges Komplementieren ermittelt werden. Interessant wird diese Methode jedoch erst im Dualsystem.

Zunächst eine allgemeine Definition. Es sind zwei Arten von Komplementen gebräuchlich. X sei eine n-stellige positeve Zahl im Zahlensystem zur Basis B, dann ist:

                                                                                _    n+1
                                            B-Komplement (Zweierkomplement):    X = B    - X
                                            ("echtes Komplement")
                                                                                _     n+1
                                            (B-1)-Komplement (Einerkomplement): X = (B    - 1) - X
                                            ("unechtes Komplement, Stellenkomplement")
                                       
                                       
Auch hier gilt: Werden alle n Stellen für den Zahlenwert benutzt, dann ist nicht unterscheidbar, ob eine pos. Zahl oder das Komple- ment dargestellt wird --> (n+1)-te Stelle hat VZ-Funktion. Die Bildung des Einerkomplements geschieht durch Invertieren jeder einzelnen Stellen (sehr einfach). Es gibt jedoch zwei "Nul- len", für n=4: 0000 = +0, 1111 = -0. Vor allem bei EDV-Systemen wird deshalb das Zweierkomplement verwendet. Die Bildung kann auf zwei Wegen erfolgen:
  • Einerkomplement bilden und dann 1 addieren:
                                                     0110 1100          X
                                                     1001 0011          1-Kompl.
                                                  +          1          addieren
                                                     1001 0100          2-Kompl.
                                           
  • Direkt: Übernahme aller Stellen von rechts bis zur ersten 1 einschließlich, alle weiteren Stellen invertieren:
                                                     0110 1100          X
                                                     1001 0100          übernehmen/invertieren
                                                     1001 0100          2-Kompl.
                                            
  • Wertebereich bei n Stellen: -2n-1 bis +2n-1 - 1

    Beispiel: 4 Stellen

                                                0111 +7
                                                0110 +6
                                                0101 +5
                                                0100 +4
                                                0011 +3
                                                0010 +2
                                                0001 +1
                                                0000  0
                                                1111 -1
                                                1110 -2
                                                1101 -3
                                                1100 -4
                                                1011 -5
                                                1010 -6
                                                1001 -7
                                                1000 -8        
                                           

Die Gesamtheit der so dargestellten Zahlen nennt man konegative Zahlen (gesprochen "ko-negativ", kommt von "Komplement-negativ"). Der Vorteil der Komplementdarstellung von negativen Zahlen liegt in der Ausführbarkeit der Subtraktion als Addition.

Addiert man die beiden vierstelligen Dualzahlen 0101 und 0100, ergibt sich 1001, also -7. Das ist sicher falsch. Grund dafür ist die Überschreitung des zulässigen Zahlenbereichs. Welche Ergebnisse der Addition/Subtraktion nicht im darstellbaren Zahlenbereichzeigt folgende Tabelle:

Vorzeichen
Operanden
Vorzeichen
Ergebnis
Bereichs-
Überschreitung
beide
positev
positev nein
negativ ja
positev
und
negativ
positev nein
negativ nein
beide
negativ
positev ja
negativ nein

Merksatz: Wenn beide Operanden das gleiche Vorzeichen haben und das Ergebnis ein davon abweichendes Vorzeichen, dann gab es eine Bereichsüberschreitung (Overflow).

Die bisher gesammelten Erkenntnisse führen dann zur Rechenvorschrift für die Subtraktion durch Komplementaddition (B-Kompl.):

  1. Stellenzahl von X und Y angleichen
  2. B-Komplement Xk des Subtrahenden X bilden
  3. Y und Xk addieren
  4. Eventuellen Übertrag streichen
  5. Ist VZ-Stelle von Y = VZ-Stelle von X und unterscheidet sie sich von der VZ-Stelle des Ergebnisses, dann ist ein Zahlenbereichsüberlauf aufgetreten --> Fehlermeldung.
  6. Ist die VZ-Stelle des Ergebnisses = 0, dann ist das Ergebnis positev, sonst ist das Ergebnis negativ (in B-Komplement-Darstellung). Will man in diesem Fall den Betrag des Ergebnisses feststellen, muß man das Ergebnis komplementieren.

Festpunkt- und Gleitpunktdarstellung

Festpunktzahlen

Die bisher betrachtete Schreibweise gebrochener Zahlen wird Festpunktdarstellung (Festkommadarstellung) genannt. Bei einer vorgegebenen Gesamtstellenzahl steht der Radixpunkt immer an der gleichen Stelle. Wie weit die erste von Null verschiedenen Ziffer vom Punkt entfernt steht, hängt von der Größe der Zahl ab, z. B.

Darstellung mit Vorzeichen, 8 Stellen vor dem Komma und 3 Stellen dahinter (dezimal).

Die Zahl wird mit führenden Nullen dargestellt und gegebenenfalls gerundet. Im obigen Beispiel reicht der darstellbare Bereich von -99999999,999 bis +99999999,999. Der Nachteil liegt im begrenzten Zahlenbereich --> bei sehr kleinen Zahlen gehen durch die Rundung Stellen verloren (0,0009 würde z. B. zu 0), sehr große Zahlen sind nicht mehr darstellbar.

Gleitpunktzahlen

Gebrochene Zahlen (reelle Zahlen) werden i. a. in Gleitpunktdarstellung (Gleikomma-Darstellung) bearbeitet. --> Gleitpunktzahlen, floating point numbers). Wegen der endlichen Stellenzahl können reelle Zahlen nur unvollkommen dargestellt werden, sie repräsentieren nur einzelne Punkte auf der reellen Zahlengerade --> Rundungsfehler.

Bei der Gleitpunkt-Darstellung wird die Zahl so gespeichert, daß der Radixpunkt immer zur ersten von Null verschiedenen Ziffer gleitet. Dies erreicht man durch Abspalten einer entsprechenden Potenz der Basis:

Z = M * BE

M = 0.xxxxxxx.... 1/B <= M < 1

Da die Basis bekannt ist, kann die Zahl durch die Mantisse M und den Exponenten E dargestellt werden. --> halblogarithmische Darstellung --> normalisierte Darstellung. Die Anpassung der Gleitpunkt-Zahl an die angegebene Darstellungsform wird als "Normalisieren" bezeichnet. Beispiel:

Z = 42.5456 --> 0.425456 * 102 --> M = 425456, E = 2

Exponent: (bzw. Charakteristik) Größenordnung der Zahl
Mantisse: Angabe der gültigen Zifferndarstellungen

Die Art der Darstellung von Mantisse und Exponent ist recht unterschiedlich. Für Mantisse und Exponent wird jeweils eine feste Stellenzahl vorgegeben, in der auch das Vorzeichen von Mantisse und Exponent untergebracht werden muß. Am üblichsten ist Betrags-Vorzeichen-Darstellung der Mantisse und Exponentendarstellung mit verschobenem Wertebereich (Charakteristik) so, daß der Wert der Charakteristik immer positev ist. Sie stellt also eine einfache Verschiebung des Wertebereichs dar und hat keinen Einfluß auf die Berechnung. Beispiel:

Wertebereich Exponent: -128 ... 127
Charakteristik (C = E + V): 0 ... 255 (V = 128)

Umwandlung einer Dezimalzahl in eine Gleitpunkt-Dualzahl:

  1. Methode:
    • Getrennte Umwandlung des ganzahligen und gebrochenen Anteils
    • Verschieben des Radixpunktes bis zur ersten von Null verschiedenen Ziffer (Normalisierung).
    Beispiel (8 Stellen Mantisse, 4 Stellen Exponent, V = 8):
    27.75 dez. = 11011.11 dual
    --> M=0.1101111, E=0101
    --> M=0.1101111, C=1101

  2. Methode:
    • Abspalten der nächstgrößeren Zweierpotenz (d.h. dividieren durch 2, bis das Ergebnis kleiner 1 ist)
    • Getrennte Umwandlung von Mantisse (echter Bruch) und Exponent (ganzzahlig).
    Beispiel (8 Stellen Mantisse, 4 Stellen Exponent, V = 8):
    27.75 dez. --> M = 0.8671875, E = 5
    --> M = 0.1101111, E = 0101
    --> M = 0.1101111, C = 1101

Allgemein gilt:

  • Die Gleitkommadarstellung ist immer auf eine bestimmte Zahl von Stellen genau (die Anzahl der Mantissenstellen) --> bestimmte relative Genauigkeit, z.B. 32-Bit-Mantisse (einschl. VZ) --> 31 Dualst. --> 9 Dezimalstellen. Reelle Zahlen werden also immer auf die nächstgelegene GK-Zahl gerundet.
  • Die GK-Darstellung hat den Vorteil, daß man mit bestimmter Stellenzahl einen viel größeren Zahlenbereich darstellen kann, als mit Fixkommazahlen.
  • Manchmal wird auch eine Darstellung verwendet, bei welcher der Radixpunkt rechts der ersten von Null verschiedenen Ziffer steht (z.B. 1.100101). Im Dualsystem ist diese Ziffer immer 1 und kann deshalb bei der Speicherung in EDV-Systemen weggelassen werden (impliziter ganzer Teil der Mantisse).

Gleitpunkt-Arithmetik

Auch hier gilt wieder, daß die Rechenverfahren verwendet werden, die wir in der Schule gelernt haben - eben nur angewendet auf Dualzahlen.
  • Addition und Subtraktion:
    1. Angleichen der Exponenten der beiden Operanden (Verschieben der Mantisse des Operanden mit kleineren Exponenten)
    2. Addition/Subtraktion der Mantissen
    3. Normalisieren des Ergebnisses
  • Multiplikation und Division:
    1. Multiplikation/Division der Mantissen
    2. Addition/Subtraktion der Exponenten
    3. Normalisieren des Ergebnisses
  • Assoziativität und Distributivität gilt nicht mehr:
    Durch die begrenzte Stellenzahl entstehen u. U. Rundungsfehler beim Angleichen der Operanden (Rundungsfehler). Das Assoziativgesetz und das Distributivgesetz gelten nicht mehr.
                                           a + (b + c) != (a + b) + c 
                                           a * (b * c) =/ (a * b) * c 
                                           (a + b) * c =/ (a * c) + (b * c) 
                                           
    Einfaches Beispiel im Dualsystem: 10,11 + 11101,0
    0 | 0 0 0 1 | 1 0 1 1 0 0
    0 | 1 1 0 1 | 1 1 1 0 1 0
    1. Schritt (angleichen):
    0 | 1 1 0 1 | 0 0 0 1 0 1 (1)
    0 | 1 1 0 1 | 1 1 1 0 1 0

    Schon beim Angleichen geht die letzte Stelle des ersten Summanden verloren.

Informationsdarstellung in Rechenanlagen

Integer-Zahlen

Integerzahlen (ganze Zahlen) werden in der Regel als konegative Dualzahlen dargestellt. Je nach Datenverarbeitungssystem (DVS) beträgt die Wortbreite 8, 16, 32, ... Bit.

Real-Zahlen

Real-Zahlen können, bedingt durch die Beschränkung auf endliche Stellenzahl, nur unvollkommen dargestellt werden. Die Darstellung erfolgt in Form von Gleitpunktzahlen. Die Folge sind Rundungsfehler bei der Arithmetik. Daraus ist ein eigener Zweig der Mathematik, die numerische Mathematik, entstanden, der sich mit der Entwicklung von Algorithmen befaßt, die trotz der Rundungsfehler optimale Ergebnisse liefern.

Zeichen

Jedes Zeichen wird durch ein Codewort eines festgelegten Codes verschlüsselt. Die Wahl des Codes ist beliebig. Bei DVS meist ASCII (American Standard Code for Information Interchange), z. T. erweitert auf den vollen Wertebereich eines Byte (z. B. IBM-PC). Andere verwendete Zeichencodes:
  • EBCDIC (Extended Binary Code for Digital InterChange)
  • CDC-Display-Code (6-Bit): CDC-Cyber, keine Kleinbuchstaben
  • 12-Bit Lochkarten-Code: Zur Darstellung von Informationen auf Lochkarten
Zeichenketten(Strings) werden durch aufeinanderfolgende Zeichen dargestellt. Je nach Wortlänge des DV-Systems in gepackter oder ungepackter Darstellung (z. B. 8 Zeichen in einem 64-Bit-Speicherwort). Es gibt zwei Formen der Speicherung in aufsteigender Reihenfolge im Speicher des DV-Systems:
  • Reservierung des Speicherplatzes für einen String der maximal vorgegebenen Länge (= Anzahl der Codeworte). Die Anzahl der gültigen Zeichen wird im ersten Codewort gespeichert.
  • Bei einem String der Länge n Reservierung von n+1 Codeworten. Das letzte Codewort enthält ein speziellen Abschlusszeichen (z.B. Nullwort)

ASCII Tabelle (sedezimal)

                                       | 00 nul| 01 soh| 02 stx| 03 etx| 04 eot| 05 enq| 06 ack| 07 bel|
                                       | 08 bs | 09 ht | 0a nl | 0b vt | 0c np | 0d cr | 0e so | 0f si |
                                       | 10 dle| 11 dc1| 12 dc2| 13 dc3| 14 dc4| 15 nak| 16 syn| 17 etb|
                                       | 18 can| 19 em | 1a sub| 1b esc| 1c fs | 1d gs | 1e rs | 1f us |
                                       | 20 sp | 21  ! | 22  " | 23  # | 24  $ | 25  % | 26  & | 27  ' |
                                       | 28  ( | 29  ) | 2a  * | 2b  + | 2c  , | 2d  - | 2e  . | 2f  / |
                                       | 30  0 | 31  1 | 32  2 | 33  3 | 34  4 | 35  5 | 36  6 | 37  7 |
                                       | 38  8 | 39  9 | 3a  : | 3b  ; | 3c  < | 3d  = | 3e  > | 3f  ? |
                                       | 40  @ | 41  A | 42  B | 43  C | 44  D | 45  E | 46  F | 47  G |
                                       | 48  H | 49  I | 4a  J | 4b  K | 4c  L | 4d  M | 4e  N | 4f  O |
                                       | 50  P | 51  Q | 52  R | 53  S | 54  T | 55  U | 56  V | 57  W |
                                       | 58  X | 59  Y | 5a  Z | 5b  [ | 5c  \ | 5d  ] | 5e  ^ | 5f  _ |
                                       | 60  ` | 61  a | 62  b | 63  c | 64  d | 65  e | 66  f | 67  g |
                                       | 68  h | 69  i | 6a  j | 6b  k | 6c  l | 6d  m | 6e  n | 6f  o |
                                       | 70  p | 71  q | 72  r | 73  s | 74  t | 75  u | 76  v | 77  w |
                                       | 78  x | 79  y | 7a  z | 7b  { | 7c  | | 7d  } | 7e  ~ | 7f del|
                                       

Latin1-Tabelle

128 144 160   176 ° 192 À 208 Ð 224 à 240 ð
129 145 ‘ 161 ¡ 177 ± 193 Á 209 Ñ 225 á 241 ñ
130 ‚ 146 ’ 162 ¢ 178 ² 194 Â 210 Ò 226 â 242 ò
131 ƒ 147 “ 163 £ 179 ³ 195 Ã 211 Ó 227 ã 243 ó
132 „ 148 ” 164 ¤ 180 ´ 196 Ä 212 Ô 228 ä 244 ô
133 … 149 • 165 ¥ 181 µ 197 Å 213 Õ 229 å 245 õ
134 † 150 – 166 ¦ 182 ¶ 198 Æ 214 Ö 230 æ 246 ö
135 ‡ 151 — 167 § 183 · 199 Ç 215 × 231 ç 247 ÷
136 ˆ 152 ˜ 168 ¨ 184 ¸ 200 È 216 Ø 232 è 248 ø
137 ‰ 153 ™ 169 © 185 ¹ 201 É 217 Ù 233 é 249 ù
138 Š 154 š 170 ª 186 º 202 Ê 218 Ú 234 ê 250 ú
139 ‹ 155 › 171 « 187 » 203 Ë 219 Û 235 ë 251 û
140 Œ 156 œ 172 ¬ 188 ¼ 204 Ì 220 Ü 236 ì 252 ü
141 157 173 ­ 189 ½ 205 Í 221 Ý 237 í 253 ý
142 158 174 ® 190 ¾ 206 Î 222 Þ 238 î 254 þ
143 159 Ÿ 175 ¯ 191 ¿ 207 Ï 223 ß 239 ï 255 ÿ

Logische Werte

Die Zuordnung zwischen internen Binärwerten kann im Prinzip beliebig vorgenommen werden (über Software). Häufig gilt: "FALSE" = "0", "TRUE" = "1".
  • ungepackte Darstellung: Ein logischer Wert wird in einem Byte oder auch einem Maschinenwort gespeichert (große Platzverschwendung). Die Zuordnung ist oft: "WAHR" ungleich 0, "FALSCH" = 0.
  • gepackte Darstellung: Jedes einzelne Bit des Maschinenworts repräsentiert einen logischen Wert, also 8 Werte/Byte.

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