|
FTP (File Transfer Protocol)Nehmen wir einmal an, Sie hättennoch immer kein vernünftiges Programm für dieNachbearbeitung Ihrer gescannten Bilder. Nachdem Sie in einerNewsgroup erkundigt haben, welches Programm für Windows dasbeste sei und nachdem man Ihnen einstimmig 'Paintshop Pro' empfohlenhat, starten Sie das FTP-Programm um Paintshop per FTP (File TransferProtocol) von einem fernen Rechner zu holen. Damit es nicht nochlänger dauert als ohnehin schon, kommt das Programm in Formeiner einzigen Datei; alle Dateien des Programmpakets sind in einemsogenannten 'Archiv' zusammengepackt und die Daten komprimiert. ImUnterschied zu einer Telnet-Verbindung, die textorientiert ist,können mittels FTP beliebige Daten ausgetauscht werden (Bilder,Programme, Sounds, usw.).Es gilt übrigens alsausgesprochen unhöflich, beispielsweise von München aus einProgramm in Hawaii abzuholen, wenn man es genausogut von Stuttgartbekommen kann (die Leitungen ins Ausland sind noch nicht sozahlreich, und man sollte deren Belastung möglichst geringhalten). Benutzen Sie ausländische Server auch bitte zu Zeiten,wo diese wenig gebraucht werden, also ausserhalb der 'Bürostunden'.Meistens sieht man es der Internet-Adresse an, wo der entsprechendeServer steht. Die wichtigsten Kennungen sind 'com', 'edu', 'gov','mil', 'net' und 'org' (siehe auch Kapitel 1). Server mit diesen Kennungensind in der Regel in den USA stationiert (Zeitzone =Mitteleuropäische Zeit minus 6 bis 9 Stunden / Hawaii minus 12Stunden), obwohl 'com'- und 'net'-Rechner überall auf der Welt
stehen können. Andere Server erkennt man an der Länderkennung,
z. B:
-
at = Österreich
-
de = Deutschland
-
ch = Schweiz
-
se = Schweden
-
fr = Frankreich
-
uk = England
-
au = Australien (MEZ plus 8 Stunden)
-
ca = Kanada (MEZ minus 6 bis 9 Stunden)
-
jp = Japan (MEZ plus 8 Stunden)
Der Verbindungsaufbau erfolgt wie bei
Telnet, indem man dem FTP-Programm den gewünschten Zielrechner
angibt. Bei erfolgreicher Verbindung kommt vom fernen Rechner wieder
ein Login-Prompt. FTP funktioniert aber auch, wenn man auf dem fernen
Rechner keine Benutzerberechtigung hat, denn viele Rechner bieten
große Dateibereiche über sogenannten 'anonymen' FTP. Man
gibt in diesem Fall als Benutzernamen 'ftp' (manchmal auch
'anonymous') ein und als Paßwort die eigene Mailadresse. Danach
kann man sich im öffentlichen Dateibereich tummeln. Dazu braucht
man nicht viele Kommandos.
- Mit 'cd <Verzeichnis>'
wechseln Sie in das entsprechnde Unterverzeichnis.
- 'pwd' zeigt Ihnen das aktuelle Verzeichnis an.
- Die Befehle 'ls' oder 'dir'
ermöglichen die Anzeige des Verzeichnisinhaltes.
- Mit 'get <Dateiname>'
holt man sich die gewünschte Datei und
- mit 'put <Dateiname>'
kann man lokale Dateien zum fernen Rechner übertragen.
- Mit 'quit'beendet man die FTP-Sitzung.
- 'help' liefert eine knappe Hilfestellung.
Noch etwas ganz Wichtiges: Das
FTP-Protokoll kennt zwei Übertragungsmodi, den Transfer von
Texten und von Binärdateien. Um die Daten auch korrekt zu
bekommen, sollte man auf jeden Fall mit dem Kommando 'binary' in den
Binärmodus schalten (Texte werden da natürlich auch korrekt
angeliefert). Es gibt inzwischen, speziell bei Windows, auch etliche
grafisch orientierte FTP-Clients, die sich automatisch das
Inhaltsverzeichnis des fernen Rechners holen und dieses zusammen mit
dem lokalen Verzeichnis wie in einem Dateimanager anzeigen. Hier kann
man dann die Dateien per Mausklick hin- und hertransportieren.
Man kann eine zusammengefaßte Liste Hunderter von Anonymous-FTP-Sites
erhalten, indem man eine E-Mail-Nachricht an mail-server@rtfm.mit.edu
verschickt mit diesen Zeilen im Text der Nachricht:
send usenet/news.answers/ftp-list/sitelist/part1
send usenet/news.answers/ftp-list/sitelist/part2
...
send usenet/news.answers/ftp-list/sitelist/part13
send usenet/news.answers/ftp-list/sitelist/part18
Dann erhält man per E-Mail 18
Dateien, die die "FTP Site List" enthalten. Jede dieser
Dateien ist etwa 60 KB groß, die komplette Liste umfaßt
also insgesamt mehr als 1 MB!
Nachdem Sie die Site-Liste erhalten
haben, finden Sie etliche Einträge wie den folgenden -
Site-Name, Ort und Infos über Dateien, die dort liegen, werden
aufgeführt. Zum Beispiel:
Site: oak.oakland.edu
Country: USA
Organ: Oakland University, Rochester, Michigan
System: Unix
Comment: Primary Simtel Software Repository Mirror
Files: BBS lists; ham radio; TCP/IP; Mac;
mode protocol info; MS-DOS; MS-Windows;
PC Blue; PostScript; Simtel-20; Unix
|
|
|