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Verhalten im InternetDa das Internet ein 'Netz der Netze'ist, gibt es von Region zu Region unterschiedliche Benutzungsregeln,die den Gebrauch bestimmen. Große Teile des Internets werdenvon der öffentlichen Hand bezahlt, so daß z. B. derkommerzielle Gebrauch dieser Netze von vorneherein beschränktsein muß. Das Deutsche Wissenschaftsnetz WiN, betrieben von derDeutschen Bundespost Telekom, wird bezahlt vom Verein zurFörderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN-Verein) durchdie Anschlußgebühren, die Mitglieder des Vereinsentrichten. Finanziert wird der Verein hauptsächlich durch dasBundesforschungsministerium und die Beiträge seiner Mitglieder.Das sind zum größten Teil die deutschen Universitäten,aber auch Forschungsabteilungen von Firmen. Der Gebrauch des WiN istalso zu Forschungszwecken auch kommerziellen Einrichtungen erlaubt.Rein kommerzielle Zwecke wie Werbung, Angebots- und Rechnungsstellungsind dagegen im WiN nicht gestattet. Die Grauzone ist hier natürlichbeliebig groß. Ähnliche Strukturen findet man überallim Internet. So wurde in den USA vor ein paar Jahren beschlossen, diebis zu diesem Zeitpunkt parallel gefahrenen Netzwerke jederBundesbehörde im Bereich Lehre und Forschung (NFSNET, NASAScience Internet, ...) zusammenzulegen, um das NREN zu bilden(National Research and Education Network). Das Netz darf zu Zweckender Forschung und Lehre oder der Unterstützung der Forschung undLehre verwendet werden. Dieser zweite Teil ist sehr wichtig, da erFirmen erlaubt, Kundenkontakte zu Forschungsinstitutionen zupflegen. Aber nicht nur die öffentlichen Investitionen zählenhier, sondern auch der Arbeitsaufwand und Kreativität von
Fachleuten sowohl im öffentlichen Bereich als auch in der
Wirtschaft. So dauern beispielsweise die Abstimmungsprozesse in der
internationalen Standardisierung seit mehreren Jahrzehnten an. Dazu
kommt die tagtägliche sorgfältige Pflegearbeit im
weltweiten Verbund.
Auch für den einzelnen,
'authorisierten' Benutzer gibt es einige Dinge beim Gebrauch des
Netzes zu beachten. Der Aufbau des Internet läßt sehr viel
Raum für Individualismus, birgt aber gleichzeitig auch viele
Gefahren für Mißbrauch. Die Nutzung des Netzes unterliegt
daher rechtlichen und ethischen Grundsätzen. So
selbstverständlich, wie manche meinen, ist der freie Zugang zum
Internet nämlich nicht. Nicht immer ist die persönlich
optimale Nutzung auch global optimal. Gerade mit der derzeit rapide
wachsende Zahl der Internet-Nutzer kann der Ausbau der
Netz-Infrastruktur nicht immer Schritt halten. Jeder Teilnehmer
sollte darauf achten, daß die Netzbelastung in vertretbaren
Grenzen bleibt. Der Mißbrauch selbst durch eine kleine Gruppe
von Netznutzern könnte das Ansehen der Netze in ihrer Gesamtheit
schädigen. Die Netze sind relativ einfach zu nutzen: Mit nur
wenigen Kommandos kann ein Datentransfer rund um den Globus oder ein
Nachrichtenaustausch mit einer großen Zahl von Partnern
ausgelöst werden. Leicht verkennt der Nutzer die Komplexität
der von ihm ausgelösten Netzaktivitäten. Er sollte daher
vorsichtig mit Netzaufrufen umgehen. Ein Beispiel für
leichtfertigen Gebrauch stellt die Vergeudung von Ressourcen durch
einen zwar autorisierten, aber unbedachten Umgang mit den
Netzdiensten dar; dies gilt insbesondere für den Abruf von Daten
aus den USA, wenn diese in Deutschland bereits verfügbar sind.
Formen einer unsachgemäßen Nutzung sind:
- der Versuch, ohne ausdrückliche Autorisierung Zugang
zu Netzdiensten - welcher Art auch immer - zu erlangen
- die Verletzung der Integrität
von Informationen, die über die Netze verfügbar sind
- d er Eingriff in die individuelle Arbeitsumgebung eines Netznutzers
- jede Art des Mithörens von
Datenübermittlungen, des Stöberns in fremden Datenbeständen
oder der Weitergabe von unabsichtlich erhaltenen Angaben über
Rechner und Personen
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Unbeabsichtigte, exzessive Nutzung des Netzwerkes durch fehlerhafte
oder unangepaßte Anwendungen. Beispiele hierzu sind:
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Unendlich sich wiederholende Abfragen an Server mit falschen Adressen
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Einbinden von fremden Dateisystemen in das eigene über WAN mit NFS
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Intensives Betreiben von Netzwerkspielen
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Moralisch verwerfliche Nutzung durch:
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Verbreitung gewaltverherrlichenden oder diskriminierenden Gedankengutes
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Verbreitung sexistischen Materials
Vielfach führen die Anwendungen
zu einer Belastung des Netzes, die von anderen Netzwerkbenutzern
oder den Systemverwaltern nicht unbemerkt bleibt. In der Regel folgt
eine freundliche Mitteilung an den Verursacher, die störende
Netznutzung zu unterlassen. Falls keine Reaktion erfolgt, wird man
sich noch öfters bemühen, mit dem Nutzer ins Gespräch
zu kommen, bis vom zuständigen Systemverwalter der Zugang
zum Internet für diesen Nutzer im Interesse der anderen gesperrt
werden muß. Zum Schluß einige Verhaltensregeln:
- Schützen Sie den Zugang zu Ihrem Rechner, indem Sie ihr(e)
Paßwort(e) geheim halten und regelmäßig wechseln.
- Beachten Sie die Verhältnismäßigkeit
Ihres Tuns in Hinblick auf den zu erreichenden Zweck.
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Trotz allem sind Störungen nicht auszuschließen.
Üben Sie daher die nötige Toleranz.
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