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Pretty Good Privacy

Schon seit längerer Zeitüberlegen sich Experten, wie man die Sicherheitsprobleme in denGriff bekommen kann. Den interessantesten Ansatz, der auch schon regebenutzt wird, stellt ein mathematisches Verfahren dar, das aufPrimzahlen basiert. Entwickelt wurde dieses Verfahren von denAmerikanern Rivest, Shamir und Adleman, die auch ein Patent auf einenentsprechenden Algorithmus haben (RSA-Algorithmus). Philip Zimmermannvom MIT hatte dieses Verfahren mit anderen kryptographischenMethoden kombiniert. Herausgekommen ist das leicht zu bedienendeFreeware-Programm "pretty good privacy" (PGP), dasinzwischen weltweit verbreitet ist und überall einenhervorragenden Ruf genießt.

Es gibt bei dem Verfahren zweiSchlüssel: einen öffentlichen und einen privaten. ZumVerschlüsseln einer Nachricht benutzt PGP den öffentlichenSchlüssel des Empfängers. Die verschlüsselte Dateikann nun auch über abhörbare Kanäle verschicktwerden, denn nur der Besitzer des zu dem öffentlichen Schlüsselgehörenden privaten Schlüssels kann die chiffrierteNachricht entschlüsseln. Selbst mit dem öffentlichenSchlüssel, der zum Chiffrieren benutzt wurde, läßtsich der Inhalt der Nachricht nicht mehr lesbar machen. Natürlichkann man jede Art von Dateien verschlüsseln. Auf Wunsch kann PGPdie Datei automatisch noch komprimieren oder als 7-Bit-ASCII-Codeausgeben.

PGP kann aber noch mehr: Sie können nämlich ein Dokument mit einer Signatur versehen. PGP berechnet mittels kryptographischer Verfahren eine Art Quersumme über Ihr Dokument und verschlüsselt diese mit Ihrem privaten Schlüssel. Jeder Empfänger dieses Dokumentes kann nun mittels PGP und Ihrem öffentlichen Schlüssel die Signatur überprüfen. Wurde das Dokument unterwegs auch nur um ein Zeichen geändert, so wird dies von PGP erkannt und Ihnen mitgeteilt. Sehr nützlich ist auch die Möglichkeit, Verschlüsselung und Signatur zu kombinieren. Durch die Verschlüsselung gehen Sie sicher, daß nur der Adressat das Dokument lesen kann und durch die Signatur kann Ihr Addressat sicher gehen, daß dieses Dokument auch wirklich von Ihnen stammt.

Natürlich gibt es kein absolut sicheres kryptographisches Verfahren. Auch das von PGP benutzte Verfahren hat Sicherheitsrisiken. Da wäre zum einen die Verwaltung der Schlüssel. Selbstverständlich ist, daß Sie keinem anderen Menschen den Zugang zu Ihrem privaten Schlüssel erlauben. PGP speichert diesen in einer Datei, die durch ein von Ihnen gewähltes Paßwort geschützt wird. Sollte jemand nun in den Besitz dieser Datei und Ihres Paßwortes gelangen, so kann er alle Ihre Dateien entschlüsseln und Ihre elektronische Signatur benutzen.

Ein weiterer Angriffspunkt ist die Verbreitung des öffentlichen Schlüssels. PGP kann Ihren öffentlichen Schlüssel in einer Datei speichern, die Sie dann an Ihre Freunde weitergeben oder im Internet veröffentlichen können. Was aber, wenn ein Fremder einen öffentlichen Schlüssel unter Ihrem Namen veröffentlicht? Eine mit diesem Schlüssel chiffrierte Nachricht kann dann nur von dem Fremden gelesen werden und nicht von Ihnen. Am besten wäre es, wenn es eine vertrauenswürdige Institution gäbe, die eine Art Telefonbuch der öffentlichen Schlüssel führen würde. Leider wird es diese Institution auf absehbare Zeit nicht geben. Also müssen Sie sicherstellen, daß ein von Ihnen benutzter öffentlicher Schlüssel auch wirklich der gewünschten Person gehört.

PGP gibt es für DOS, Macintosh und Unix (für fast alle Versionen). Natürlich sind die Formate kompatibel, d. h. eine auf einem Mac verschlüsselte Nachricht kann auch auf einem DOS-System gelesen werden. Für graphische Oberflächen gibt es meist schon Shells, die die Benutzung von PGP vereinfachen.

Kostenlose Versionen und Versionen mit erweitertem Umfang gibt es unter http://www.pgp.com bzw. http://www.pgpinternational.com.

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