|
Kommunikationssoftware Die schon mehrfach erwähnten Terminalprogramme (z. B. Hyperterminal bei Windows) sind die Softwareschnittstelle zwischen Modem und Computerbenutzer. Sie haben vielfältige Aufgaben, von denen die wichtigsten etwas näher betrachtet werden sollen: TerminalemulationSie ermöglicht die Kommunikation mit dem fernen Rechner über Tastatur und Bildschirm. Dabei wird, angelehnt an früher häufig benutzte "echte" Bildschirmterminals, eine Reihe von Steuerzeichen oder Zeichenfolgen ausgewertet (z. B. für Cursorpositionierung, Farbwechsel, Bildschirmlöschen etc.). Unterschiedliche Terminals haben auch verschiedene Steuerzeichen für die gleiche Funktion. Die wichtigsten Terminalemulationen sind ANSI-BBS, VT52, VT100, VT102 und VT220. Konfiguration von Modem und Software Diese Möglichkeit wurde schon erwähnt. Über das Konfigurationsmenü lassen sich alle Schnittstellen- und Modemparameter einstellen. Weiterhin können Bildschirmfarben, Dateipfade, Protokolloptionen und vieles mehr eingestellt und in einer Datei gespeichert werden. Bei vielen Programmen können auch Tastenmakros gespeichert werden. Verwalten einer Nummernliste Die Nummernliste, gewissermaßen das "Adreßbuch" des Programms erlaubt es, alle Daten über einen Kommunikationspartner zu speichern. Hier lassen sich auch individuelle Kommunikationsparameter und Verweise auf ein auszuführendes Script (siehe später) unterbringen. Die eigentliche Anwahl erfolgt dann durch Auswahl eines Eintrags.
Steuerung des Modems (automatische Anwahl, Verbindungsaufbau)
Wie erwähnt, ist die Anwahl per Tastendruck zu starten. Die Einstellungen
aus der Nummernliste werden ans Modem übermittelt und dann die Wahl gestartet.
Ist die Leitung besetzt, wird die Anwahl nach einer vorgegebenen Zeit automatisch
wiederholt. Nachdem die Verbindung steht, wird gegebenenfalls ein Script für
den Login oder komplette Steuerung der Kommunikation gestartet (siehe später).
Dateiübertragung mit verschiedenen Protokollen
Die früher erwähnten Protokolle zur Dateiübertragung können aus
dem Programm heraus gestartet werden. Auch ein Transfer von reinem Text (ASCII)
ist möglich.
Statusmeldungen auf dem Bildschirm
Bei den meisten Programmen kann eine Statuszeile am unteren Bildschirmrand eingeblendet
werden, die Auskunft über die wichtigsten Parameter und die verbrauchte Online-Zeit
gibt. Meist ist ein zusätzlicher Hilfsbildschirm mit weiteren Infos verfügbar.
Bei manchen Systemen erwartet die Terminalemulation einen Bildschirm mit 25 Zeilen
in solchen Fällen muß man die Statuszeile abschalten.
Protokollierung des Ablaufs einer Sitzung
Das Mitprotokollieren von Ein- und Ausgaben während einer Sitzung kann ein-
und ausgeschaltet werden. Alle Zeichen, die über die Leitung gehen, werden
in einer frei wählbaren Datei auf der Platte gespeichert. Steuerzeichen werden
dabei in der Regel nicht gespeichert.
Bildschirmkopien (Capture)
Die gerade auf dem Bildschirm angezeigte Information kann in einer Textdatei gespeichert
werden.
Zurückblättern in der Ausgabe (Backscroll)
Wenn das Programm entsprechend konfiguriert ist, wird ein bestimmtes Volumen ankommender
Zeichen im Arbeitsspeicher gepuffert. Der Puffer enthält so immer die letzten
5 bis 10 Bildschirmseiten. Man kann so im begrenzten Bereich in der Bildschirmausgabe
zurückblättern.
Automatisierung von Abläufen (Scriptsprache)
Leistungsfähige Programme besitzen eine eigene, programmiersprachenähnliche
Steuersprache, mit der sich komplette Kommunikationsabläufe automatisieren
lassen. Die Sprache hat neben den gebräuchlichen Strukturen (Wiederholung,
Verzweigung) auch spezielle, auf die Kommunikation bezogene Funktionen (z. B.
Warten auf eine bestimmte Zeichenkette). Häufig werden Scripts verwendet,
um den Login zu automatisieren. Das folgende Beispiel zeigt ein Login-Script von
'Telix':
main()
{
if(!waitfor("login:", 20))
{
pstaxy("Timeout: Logon failed",1,25,3);
return -1;
}
cputs("plate^M");
if(!waitfor("assword:", 20))
{
pstayx("Timeout: Logon failed",1,25,3);
return -1;
}
cputs("hiersolltejetztdasgeheimepasswortstehen^M");
}
Host-Modus
Manche Programme lassen sogar den Betrieb als einfache Mailbox zu. In diesem Modus
wartet das Programm auf ankommende Anrufe und baut dann die Verbindung auf. Der
Anrufer kann dann über Kommando- oder Menüsteuerung Dateien übertragen
oder Informationen abrufen. Oft erfolgt die Steuerung des Hostmodus über die
oben erwähnte Script-Sprache.
|
|
|