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SwitchDer Switch ist wie die Bridge ein Gerät des OSI-Layers 2,d. h. er kann LANs mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften verbinden, z. B. Koax- und Twisted-Pair-Netzwerke. Allerdings müssen, ebenso wie bei der Bridge,alle Protokolle höherer Ebenen 3 bis 7 identisch sein! Ein Switch ist somit protokolltransparent. Er wird oft auch als Multi-Port-Bridge bezeichnet, da dieser ähnliche Eigenschaften wie eine Bridge aufweist. Jeder Port eines Switch bildet ein eigenes Netzsegment. Jedem dieser Segmentesteht die gesamte Netzwerk-Bandbreite zu Verfügung. Dadurcherhöht ein Switch nicht nur - wie die Bridge - die Netzwerk-Performance im Gesamtnetz, sondern auch in jedem einzelnen Segment. Der Switch untersucht jedes durchlaufende Paket aufdie MAC-Adresse des Zielsegmentes und kann es direkt dorthin weiterleiten. Der große Vorteil eines Switches liegt nunin der Fähigkeit seinePorts direkt miteinander verschalten zu können, d. h. dedizierte Verbindungenaufzubauen.Was ist nun der Unterschied zwischen einem Switch und einerMultiport-Bridge? Bei den Produkten der meisten Hersteller gibt eskeinen. "Switch" klingt nach Tempo und Leistung, deswegen haben vieleHersteller ihre Multiport-Bridges Switches genannt. Der BegriffSwitch für Multiport-Bridges wurde von der Firma Kalpana (inzwischenvon Cisco aufgekauft) kreiert, da deren Produkte nicht derIEEE-Spezifikation einer Bridge entsprachen, konnte Kalpana dieProdukte nicht Bridges nennen und hat den Namen Switch gewählt.Kalpana war nun sehr erfolgreich mit dem Marketing ihrer Switches.Deswegen haben andere Hersteller ihre Bridges auch Switch,
Switch mit Bridge-Eigenschaften oder "Bridging Switch" genannt.
Switches brechen die Ethernet-Busstruktur in eine Bus-/Sternstruktur
auf. Teilsegmente mit Busstruktur werden sternförmig über je einen
Port des Switch gekoppelt. Zwischen den einzelnen Ports können Pakete
mit maximaler Ethernet-Geschwindigkeit übertragen werden. Wesentlich
ist die Fähigkeit von Switches, mehrere Übertragungen zwischen
unterschiedlichen Segmenten gleichzeitig durchzuführen. Dadurch erhöht
sich die Bandbreite des gesamten Netzes entsprechend.
Die volle Leistungsfähigkeit von Switches kann nur dann genutzt
werden, wenn eine geeignete Netzwerktopologie vorhanden ist
bzw. geschaffen werden kann. Die Datenlast sollte nach Möglichkeit
gleichmäßig über die Ports verteilt werden. Systeme, die viele Daten
übertragen, müssen unter Umständen an einen eigenen Switch-Port
angeschlossen werden. Dies bezeichnet man dann als
Private Ethernet. Außerdem sollte man versuchen, Systeme die viel
miteinander kommunizieren, an einen gemeinsamen Port des Switches
anzuschließen, um so die Datenmengen, die mehr als ein Segment
durchlaufen müssen, zu reduzieren.
Allgemein haben sich in der Switch-Technologie zwei Methoden der Weiterleitung
herauskristallisiert:
- Cut-Through bzw. On The Fly
Der Ethernet Switch wartet im
Gegensatz zu normalen Bridges nicht, bis er das vollständige Paket
gelesen hat, sondern er überträgt das ankommende Paket nach Empfang
der 6-Byte-Destination-Adresse. Da nicht das gesamte Paket bearbeitet
werden muß, tritt eine Zeitverzögerung von nur etwa 40 Mikrosekunden
ein. Sollte das Zielsegment bei der Übertragung gerade belegt sein,
speichert der Ethernet Switch das Paket entsprechend zwischen.
Bei den Switches werden, im Gegensatz zu Bridges, mit Ausnahme von
short frames (Pakete, die kleiner als die minimal zulässigen 64 Bytes
sind), fehlerhafte Pakete auch auf das andere Segment
übertragen. Grund hierfür ist, daß die CRC-Prüfung (Cyclic Redundancy
Check) erst bei vollständig gelesenem Paket durchgeführt werden kann.
Solange der Prozentsatz von fehlerhaften Paketen im Netz gering ist,
entstehen keine Probleme. Sobald aber (z.B. aufgrund eines
Konfigurationsfehlers, fehlerhafter Hardware oder extrem hoher
Netzlast bei gleichzeitig langen Segmenten mit mehreren Repeatern) der
Prozentsatz der Kollisionen steigt, können Switches auch dazu führen,
daß die Leistung des Gesamtnetzes deutlich sinkt.
Cut-Through-Switching bietet dann einen Vorteil, wenn man sehr geringe Verzögerungen
bei der Übertragung zwischen einzelnen Knoten benötigt. Diese Technologie sollte
also eingesetzt werden, wenn es darum geht, in relativ kleinen Netzen eine
große Anzahl Daten zwischen wenigen Knoten zu übertragen.
- Store-and-Forward
Die Switches dieser Kategorie untersuchen im Gegensatz zu den vorher erwähnten
das gesamte Datenpaket. Dazu werden die Pakete kurz zwischengespeichert,
auf ihre Korrektheit und Gültigkeit überprüft und anschließend
verworfen oder weitergeleitet. Einerseits hat dies den Nachteil der
größeren Verzögerung beim Weiterschicken des Paketes, andererseits
werden keinerlei fehlerhafte Pakete auf das andere Segment übertragen.
Diese Lösung ist bei größeren Netzen mit vielen Knoten
und Kommunikationsbeziehungen besser, weil nicht einzelne fehlerhafte
Segmente durch Kollisionen das ganze Netz belasten können. Bei diesen
Anwendungen ist die Gesamttransferrate entscheidend, die Verzögerung wirkt
sich hier kaum aus.
Inzwischen sind Switching-Produkte (z.B. von 3Com, Cisco oder Allied
Telesyn) am Markt, die beide Technologien unterstützen. Dies geschieht
entweder per Konfiguration (Software) oder automatisch anhand der
CRC-Fehler-Häufigkeit. Wird eine vorgegebene Anzahl von fehlerhaften Paketen
überschritten, schaltet der Switch automatisch von "Cut Through" auf
"Store and Forward" um.
Die Performance eines Netzes kann man auf Basis vorhandener
Standalone-Switches erhöhen, indem zusätzliche
Switches über die Ethernetports kaskadiert werden.
Alle Switches erlauben die Kaskadierung über einen einzelnen
Ethernet-Port mit einer maximalen Transferrate von 10 Mbit/s (bzw. 100 Mbit/s
bei Fast Ethernet Switches). Kann man das Netz in Teilnetze unterteilen, zwischen
denen diese Transferrate ausreicht, ist dies eine sinnvolle Lösung.
Doch meistens ist das nicht der Fall.
Die nächste und wohl beste Möglichkeit der Kopplung von Switches ist der
Einsatz von Produkten, die den Anschluß an einen High Speed Backbone
erlauben. Im Gegensatz zu kaskadierten Standalone-Switches können weitere
Geräte an den Backbone gehängt werden, ohne daß Ports
für die Switch-zu-Switch-Verbindung verlorengehen. Eine Backbone-Lösung
ist nicht nur schneller und flexibler sondern für große Netze auch
kostengünstiger. Man muß unterscheiden zwischen Lösungen, die eine
herstellereigene Verbindung benutzen (proprietär) und solchen, die auf
einen Standard wie Fast Ethernet, Gigabit Ethernet, FDDI oder ATM setzen.
Unterschiede Hub - Switch:
Hub
- Es kann immer nur ein Datenpaket nach dem anderen den Hub passieren
- Geschwindigkeit 10 oder 10/100 Mbps bei Dual Speed Hubs
- Hubs wissen nicht, an welchem Port welche Station angeschlossen ist,
sie können es auch nicht lernen. Hubs müssen nicht konfiguriert werden.
Switch
- Mehrere Datenpakete können den Switch gleichzeitig passieren
- Die Gesamtbandbreite (der Datendurchsatz) ist wesentlich höher als bei einem Hub
- Switches lernen nach und nach, welche Stationen mit welchen Ports verbunden
sind, somit werden bei weiteren Datenübertragungen keine anderen Ports
unnötig belastet, sondern nur der Port, an dem die Zielstation angeschlossen ist
- Geschwindigkeiten sind heute 10, 10/100 oder 1000 MBit/s (Gigabit Ethernet)
- Switches müssen nicht konfiguriert werden
- inzwischen preisgünstiger als Hubs
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