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Windows-Netze fix und fertig eingerichtet

Hier will ich Ihnen zeigen, wie Sie ein kleines lokales Netz einrichten können. Die Netzwerkkarten werden in einen freien Slot des PC eingebaut. Bei älteren Karten mußte man noch Jumper stecken, um Interrupt und Ein-/Ausgabeadresse einzustellen. Heute sind die Karten entweder per Software (auf der beigelegten Diskette) einstellbar oder konfigurieren sich selbst schon passend (insbesondere bei PCI-Karten).

Karten installieren

Die Netzwerkkarte wird in einen freien Slot des PC eingebaut. Wenn Sie dann den Rechner einschalten, sollte Windows 95/98 beim Start die Netzwerkkarte automatisch erkennen.Es installiert dann entweder einen Treiber von der Windows-CD oder fordert die Treiberdisketten an. Bei der automatischen Erkennung gibt Windows oft eine Realtek-Netzwerkkarte an - unabhängig vom Kartenhersteller. Das ist die Bezeichnung des bei No-Name-Karten gebräuchlichsten Chipsatzes und daher meist korrekt. Gegebenenfalls können Sie jedoch die Karte nach Hersteller und Typ im Harware-Menü auswählen. Der in Windows bereits enthaltene Treiber ist aber oft uralt und macht manchmal Probleme, Sie sollten daher immer den mit der Netzkarte gelieferte Treiber verwenden. Schlimmstenfalls muß man sich in ganz seltenen Fällen einen aktuellen Treiber von der Webseite des Herstellers holen. Nach dem obligatorischen Neustart von Windows überprüfen Sie, ob der Treiber funktioniert und Windows die passenden Ressourcen zugewiesen hat. Sie finden die Netzwerkkarte unter "Systemsteuerung -> System -> Gerätemanager". In der Geräteklasse "Netzwerkkarten"sollte nun Ihre Karte auftauchen - und zwar ohne gelbes Ausrufezeichen. Ist es dennoch vorhanden, überprüfen Sie unter "Eigenschaften -> Ressourcen", ob die Karte auf bereits belegte Interrupts oder I/O-Adressen zugreift. Wenn ja, ändern Sie die Angaben manuell in Windows, indem Sie im Gerätemanager die Netzwerkkarte markieren und dann auf "Eigenschaften" klicken. Dann den Kartenreiter "Ressourcen" anklicken. Die Einstellungen können Sie nur ändern, wenn das Häkchen im Feld "Automatisch einstellen" fehlt. Dann ist die Schaltfläche "Einstellung ändern" freigegeben. Bei älteren ISA-Karten kann es sein, daß Sie Änderungen von Interrupt und Ein-/Ausgabeadresse mittels des auf Diskette mitgelieferten Programms vornehmen müssen. In diesem Fall müssen Sie die an der Karte vorgenommenen Einstellungen wie oben beschrieben auch bei Windows eintragen. Das gelbe Ausrufezeichen erscheint übrigens auch dann, wenn ein falscher Treiber installiert wurde. Normalerweise ist aber alles in Ordnung.

Netzwerk-Protokoll auswählen

Das Netzwerkprotokoll ist normalerweise unabhängig von Betriebssystemen und ermöglicht den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Systemen. Wichtig ist, daß alle Rechner mit demselben Protokoll arbeiten. Die gängigsten Protokolle sind:
  • IPX/SPX, ursprünglich von Novell entwickelt,
  • NetBeui, ein reines PC-Netz-Protokoll von Microsoft und
  • TCP/IP, das Standardprotokoll im Internet.

Grundsätzlich spielt es für die Funktion Ihres Netzwerks keine Rolle, für welches Protokoll Sie sich entscheiden. Sie können sogar mehrere auf einmal installieren. Ohne Internetzugang (der kommt in einem späteren Artikel an die Reihe) reicht IPX/SPX völlig aus. Das alte NetBeu von Microsoft sollte man heute nicht mehr verwenden.
Auf dem Desktop klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol "Netzwerkumgebung" und wählen "Eigenschaften" (oder Sie gehen über "Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Netzwerk"). Daraufhin erscheint eine Liste mit allen Netzwerk-Geräten, -Protokollen und Software-Modulen. Eigentlich sollte das Fenster noch leer sein.

Bei Windows 98 wird oft mit dem Installieren der Netzwerkkarte hier gleich eine Standardinstallation von diversen Protokollen, Clients und Diensten vorgenommen. Da vielfach immer noch mit Windows 95 gearbeitet wird, beschreibe ich jetzt aber die einzelnen Schritte. Außerdem wissen Sie dann auch, was Sie wirklich brauchen und was Sie getrost löschen können. Zuerst installieren Sie ein neues Protokoll über "Hinzufügen -> Protokoll".

In der Hersteller-Liste wählen Sie "Microsoft" und im rechten Fenster das Protokoll, also "IPX/SPX-kompatibles Protokoll". Nach einem Klick auf "OK" richtet Windows das neue Protokoll ein, eventuell mit einer erneuten Anforderung der Windows-CD.

In den Netzwerk-Eigenschaften taucht das Protokoll im Verbund mit den Netzwerk-Geräten auf, die dieses Protokoll verwenden, also etwa "IPX/SPX -> 32-Bit PCI Fast Ethernet Adapter". Jedes neu eingerichtete Protokoll hängt sich zunächst an alle verfügbaren Netzwerk-Geräte. TCP/IP gehört auch an die DFU-Verbindung. Verwenden Sie IPX oder ein anderes Protokoll, sollte es dagegen nur mit der Netzwerkkarte verbunden sein. Entfernen Sie andere Bindungen, indem Sie diese markieren und auf "Entfernen" klicken.

Client auswählen

Normalerweise werden mit der Netzwerkkarte auch gleich Clients für Microsoft- und Novell-Netze installiert.
Falls nicht können Sie das nachholen, indem Sie wie beim Protokoll vorgehen, jedoch hier "Hinzufügen -> Client -> Microsoft -> Client für Microsoft-Netze" wählen. Sollten schon mehrere Clients automatisch installiert worden sein, markieren Sie die übrigen Clients und klicken Sie auf "Entfernen". Das Fenster der Netzwerksteuerung sollte dann so aussehen:

Jetz haben wir zwar Netzwerkkarten und Protokoll, aber die einzelnen Rechner wissen noch nichts voneinander. Jeder PC muß nun seine eindeutige Identifikation erhalten. Später könne wir dann bestimmte Resssourcen (Platten, Verzeichnisse, Drucker, etc.) freigeben. Klicken Sie auf die Registerkarte "Identifikation" und tragen Sie unter "Computername" eine beliebige, aber für jeden Rechner eindeutige Bezeichnung ein, z. B. den Namen des Mitarbeiters, der an dem Rechner sitzt. In das Feld "Arbeitsgruppe" kommt ein Name für eine Arbeitsgruppe oder das gesamte Netzwerk. Bei kleinen Netzen mit ein paar Rechnern reicht eine Bezeichnung für alle. Das Feld "Beschreibung" kann für weitere Infos zum Rechner dienen. Achten Sie dabei auf eine einheitliche Schreibweise der Bezeichnung für alle Rechner in der Arbeitsgruppe (Groß/Klein).

Nun geht es um die Freigabe von Dateien und Druckern. An dieser Stelle aktiveren Sie die Einstellung "Anderen Benutzern soll der Zugriff auf meine Dateien ermöglicht werden". In der zweiten Ausgabe von Windows 98 ist diese Einstellung standardmäßig aktiviert. Auch wenn Sie dieses Recht später nicht gewähren wollen, benötigen Sie diese Einstellung nun für einen Funktionstest. Nach dem Test können Sie die Freigabe wieder zurücknehmen. Es folgt der übliche Neustart von Windows, um alle Einstellungen im System zu verankern. Sind nun alle Computer eingerichtet, die Twisted-Pair-Kabel mit dem Hub verbunden und der Hub mit Strom versorgt, kann ein erster Test vorgenommen werden. Klicken Sie nun auf jedem PC auf das Icon "Netzwerkumgebung". Es sollten alle Rechner als Symbol mit Namen zu sehen sein. Fehlen einzelne Rechner, überprüfen Sie Verkabelung und Software-Einstellungen.

Sobald ein Client für Microsoft-Netzwerke installiert ist, erschein beim Starten von Windows ein Fenster, das Benutzerkennung und Paßwort abfragt. Solange Sie nicht mehrere Arbeitsgruppen eingerichtet haben, und es nicht um die Anmeldung bei einem NT-Server oder einem Samba-Server unter Linux handelt, ist ziemlich egal, was Sie als Benutzernamen und Paßwort wählen - wenn wir mal die Benutzerprofile von Windows außer acht lassen.
Trotzdem ist die Anmeldung lästig, weil Windows nicht mehr automatisch bis zur Arbeitsbereitschaft hochfährt. Rechner einschalten und erst mal einen Kaffee holen fällt dann flach. Man kann das Login aber automatisieren, indem man von der Microsoft-Webseite die "Power-Tools" holt. Darunter befindet sich das Programm "TweakUI", mit dem man nicht nur die Netzwerkanmeldung automatisieren kann, sondern auch viele andere Dinge ein- und umstellen kann.

Zugriffsdienste

In erster Linie werden PCs vernetzt, um Dateien auszutauschen und von mehreren Arbeitsplätzen aus darauf zuzugreifen. Sie können von jedem PC im Netz aus aber auch jeden Drucker benutzen, der an einem anderen Rechner angeschlossen ist. Bevor jemand auf Ihre Dateien und Verzeichnisn zugreifen kann, müssen Sie ihm das Recht dazu einräumen. Zunächst einmal muß aber sichergestellt sein, daß auch der entsprechende Freigabe-Dienst auf Ihrem Rechner eingerichtet ist. Es geht nun um die Einrichtung von Diensten im Netz.

Klicken Sie auf dem Windows-Desktop wieder mit der rechten Maustaste auf "Netzwerkumgebung -> Eigenschaften". Klicken Sie auf "Datei und Druckerfreigabe". Wollen Sie anderen Netzteilnehmern grundsätzlich Zugriff auf Ihre Verzeichnis und Dateien gewähren, muss die erste Option aktiviert sein. Ist an Ihrem PC ein Drucker angeschlossen, den Sie ebenfalls anderen Netzteilnehmern zur Verfügung stellen wollen, klicken Sie auch die zweite Option an. Diese beiden Einstellungen aktivieren lediglich die Freigabe-Funktion auf Ihrem Rechner. Sie legen noch keine individuellen Zugriffsrechte fest. Das kommt erst im nächsten Schritt.

Nun können Sie Verzeichnis für die Allgemeinheit freigeben. Am besten machen Sie das im Explorer, indem Sie den entsprechenden Verzeichnis markieren und anschließend mit der rechten Maustaste klicken und "Freigabe" wählen. Es öffnet sich eine Dialogbox, in der Sie noch einige Details festlegen. Klicken Sie zunächst auf "Freigegeben als" und geben Sie der freigegebenen Ressource einen möglichst treffenden Namen, etwa "Daten", "Drive-C" oder "CD-ROM". Unter dieser Bezeichnung sehen die anderen Netzteilnehmer Ihr Verzeichnis oder Laufwerk in der "Netzwerkumgebung". Im Feld "Kommentar" können Sie weitere Erläuterungen eintragen, die die anderen Anwender auf ihren PCs sehen können. Als nächstes bestimmen Sie die Zugriffsrechte. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:

  • "Schreibgeschützt":
    Diese Option ist standardmäßig aktiviert und verbietet jeden Schreibzugriff von außen. Es ist also unmöglich, Dateien und Verzeichnisse anzulegen, umzubenennen, zu verändern oder zu löschen. Im Feld "Schreibschutzkennwort" können Sie ein Paßwort festlegen, das ein Teilnehmer beim Zugriff auf diese Ressource angeben muß. Wer das Paßwort nicht kennt, kann nicht einmal zum Lesen auf die Daten zugreifen.
  • "Lese-/Schreibzugriff":
    An dieser Stelle ist alles erlaubt, auch das Umbenennen oder Löschen von Dateien oder Verzeichnisn. Auch für diese Option sollten Sie ein Passwort vergeben, diesmal im Feld "Lese/Schreibkennwort".
  • "Zugriff abhängig vom Kennwort":
    Im letzen Fall vergeben Sie zwei Paßwörter für den Lese- und den Lese-/Schreibzugriff. Welche Rechte ein anderer Netzwerkteilnehmer in diesem Verzeichnis hat, hängt somit davon ab, welches Kennwort er beim Verbindungsdialog eingibt.

Nach einem Klick auf "OK" ist die Freigabe eingerichtet. Das Icon für den entsprechenden Verzeichnis oder das Laufwerk erscheint im Explorer auf einer ausgestreckten Hand. Sie signalisiert die Freigabe. Übrigens gelten die Freigabe und die erteilten Rechte automatisch für alle Verzeichnisse, die unterhalb des betreffenden Verzeichniss liegen.

Auf Verzeichnisse im Netz zugreifen

Um auf einen Verzeichnis, das auf einem anderen Rechner im Netz freigegeben ist, zuzugreifen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
  • Ein Doppelklick auf "Netzwerkumgebung" zeigt eine Übersicht aller PCs und Arbeitsgruppen im Netz, deren Datei- und Druckerfreigabe aktiviert ist. Klicken Sie zweimal auf das Icon eines Rechners, öffnet sich ein Fenster mit allen freigegebenen Ressourcen. Deren Bezeichnung wurde bei der Freigabe festgelegt und gibt nicht Aufschluß über die Art der Ressource, also darüber, ob es sich um ein komplettes Laufwerk, ein CD-ROM oder einen normalen Verzeichnis handelt. Ein Doppelklick auf eines der Icons öffnet den Explorer und erlaubt Ihnen den Zugriff auf die Dateien wie bei einer lokalen Platte - natürlich im Rahmen der jeweiligen Zugriffsrechte. Ist eine Ressource als "Nur Lesen" klassifiziert, bekommen Sie beim Versuch, eine Datei zu ändern, hinzuzufügen oder zu löschen, eine Fehlermeldung. Wurde bei der Freigabe ein Passwort festgelegt, fragt Windows es vor dem Öffnen des Verzeichnis ab.
  • Der Zugriff funktioniert auch per Windows-Explorer. In der Verzeichnisliste links finden Sie unterhalb der lokalen Laufwerke ebenfalls einen Verzeichnis namens "Netzwerkumgebung". Zudem wird er in sämtlichen Dateidialogen in 32-Bit-Windows-Anwendungen gelistet.
  • Sie können eine Pfadangabe zu einer Datei auf einem anderen PC im Netzwerk nach folgenden Muster schreiben:
                                               \\Rechnername\Resource-Name\Dateipfad
                                           
    Wenn auf dem Rechner "Huber" das Laufwerk D: als "Daten" freigegeben ist, geben Sie "\\Huber\Daten\" an, als handle es sich um eine Laufwerksangabe (statt "D:\").
  • Die zuvor genannten Methoden sind für den regelmäßigen Zugriff auf Ressourcen zu umständlich. Wesentlich eleganter ist es, einer freigegebenen Ressource einen (virtuellen) Laufwerksbuchstaben zuzuordnen. Sie können dann mit der Ressource so arbeiten wie mit einer lokalen Festplatte.

Laufwerksbuchstaben zuordnen

Das geht am einfachsten mit dem Explorer. Starten Sie den Explorer und klicken Sie "Extras" an. Wählen Sie "Netzlaufwerk verbinden". Im folgenden Dialog wählen Sie einen freien Laufwerksbuchstaben aus, unter dem Sie das Verzeichnis auf dem fremden Rechner künftig ansprechen. Die Option "Beim Start Verbindung wiederherstellen" sorgt dafür, daß diese Verbindung bei jedem Neustart von Windows wieder hergestellt wird.

Diese Option hat aber einen gravierenden Nachteil: Es kann vorkommen, daß beim nächsten Start Ihres Rechners der Verbindungsversuch fehlschlägt, da der andere PC gerade nicht läuft, und Sie eine Fehlermeldung erhalten. Sie können nun zwar entscheiden, ob bei nächsten Start die Verbindung wieder versucht werden soll, aber falls Sie verneinen, ist auch die Zuordnung des Laufwerksbuchstabens aufgehoben. Die Lösung des Problems ist, die permanenten Verbindungen zu den Ressourcen nicht beim Systemstart aufzubauen, sondern erst dann, wenn Sie auf die Ressourcen zugreifen. Natürlich bekommen Sie auch dann eine Fehlermeldung, wenn der betreffende PC nicht läuft - aber eben nur dann, wenn Sie wirklich darauf zugreifen wollen. Um das zu erreichen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Netzwerkumgebung". In der Liste der Netzwerk-Komponenten markieren Sie "Client für Microsoft-Netzwerke" und klicken Sie auf "Eigenschaften". In der folgenden Dialogbox aktivieren Sie unter "Anmeldeoptionen" die Einstellung "Schnelle Anmeldung". Künftig prüft Windows erst beim Zugriff die Verfügbarkeit angemeldeter Netzlaufwerke und nicht schon beim Start.

Druckerfreigabe

So, wie Sie den Zugriff auf Ihre Laufwerke und Verzeichnis freigeben, kann auch ein lokal an einen PC angeschlossener Drucker von allen Rechnern aus genutzt werden. Dazu sind wie bei den Platten auch wieder zwei Schritte nötig. Zuerst geben Sie den Drucker auf dem PC frei, an dem er angeschlossen ist. Den Dienst für die Druckerfreigabe haben wir ja schon eingerichtet und aktiviert. Wählen Sie "Start -> Einstellungen -> Drucker" oder "Einstellungen -> Systemsteuerung -> Drucker" und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon des Druckers, den Sie freigeben wollen. Wählen Sie als nächstes den Eintrag "Freigabe". In der folgenden Dialogbox ändern Sie die Option "Nicht freigegeben" auf "Freigegeben als". Unter "Freigabename" kommt eine aussagekräftige Bezeichnung für den Drucker (Standort oder Modell) und gegebenenfalls ein Kennwort.

Der Drucker erschein nach dem "OK" mit einer kleinen Hand darunter. Übrigens funktioniert die Freigabe nur mit real angeschlossenen Druckern, nicht jedoch mit Faxmodem-Treibern oder dem Acrobat-Destiller, also Programmen, die sich als Pseudo-Drucker ansprechen lassen.

Um den Drucker nun von einem anderen Rechner aus zu nutzen, müssen Sie ihn zunächst auf Ihrem Rechner mit den zugehörigen Treibern installieren. Unter "Einstellungen -> Drucker" (oder "Arbeitsplatz -> Drucker") wählen Sie "Neuer Drucker". Daraufhin startet der Assistent für die Druckerinstallation. Erst mit "Weiter" bestätigen und dann wählen Sie "Netzwerkdrucker". Im darauf folgenden Fenster geben Sie den Netzwerkpfad mit dem Freigabenamen des Druckers an oder klicken Sie auf "Durchsuchen", um alle Rechner mit Druckerfreigabe im Netz zu finden.

Wenn Sie noch alte MS-DOS-Anwendungen haben, die diesen Netzwerkdrucker nutzen sollen, müssen Sie das entsprechende Feld auch noch anklicken. Dann auf "Weiter" klichen. Im folgenden Dialogfeld geben Sie einen lokalen Druckernamen ein oder Sie übernehmen den Vorschlag von Windows. Ein Klick auf "Fertigstellen" holt von dem Rechner, an dem der Drucker angeschlossen ist, alle zugehörigen Treiberdateien und installiert sie. Ab sofort können Sie den Netzwerkdrucker nutzen.

Wenn mehrere Leute denselben Drucker benutzen, kann man ein besonderes Feature von Windows nutzen. Es ist möglich, eine Trennseite vor den einzelnen Druckdokumenten auszugeben. Auf diesem Blatt stehen der Dokumentname, das Druckdatum, die Druckzeit und der Name des Rechners. Um diese Option zu aktivieren, wählen Sie an dem Rechner, an dem PC mit der Drucker-Freigabe "Start -> Einstellungen -> Drucker". Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Drucker-Icon und wählen Sie "Eigenschaften". Gleich auf der ersten Registerkarte ("Allgemein") finden Sie die Option "Trennseite". Sie können an dieser Stelle zwischen "Keine", "Standard" (vorgegebene einfache Gestaltung) und "Erweitert" (mit etwas Grafik) wählen.

Vorsicht beim Ausschalten!

Wenn Sie Windows beenden oder neu starten, bekommen Sie möglicherweise die Fehlermeldung:
                                            Es sind noch xx Benutzer mit Ihrem Computer verbunden.
                                       
Das bedeutet, daß andere Netzteilnehmer in diesem Augenblick auf Ressourcen zugreifen, die auf Ihrem PC freigegeben sind. Wenn Sie Windows nun beenden, trennen Sie diese Verbindungen. Das muss nicht unbedingt ein Problem für die Betroffenen sein, da Windows eine Netzverbindung schon dann meldet, wenn auf einem anderen PC lediglich das Inhaltsverzeichnis eines freigegebenen Verzeichniss angezeigt wird. Es kann aber genauso gut sein, daß der jeweilige Netzteilnehmer gerade Dateien bei Ihnen geöffnet hat oder Daten transferiert. Fragen Sie also bei den anderen Anwendern vorsichtshalber nach, ob Sie Ihren Rechner gefahrlos herunterfahren können. Wer die betroffenen Netzteilnehmer sind, können Sie ganz einfach mit den folgenden Windows-Hilfsmitteln herausfinden.

Netzwerkmonitor

Wenn Sie wissen wollen, ob jemand gerade auf eine auf Ihrem Rechner freigegebene Ressource zugreift, nutzen Sie den Netzwerkmonitor von Windows. Sie finden ihn unter "Start -> Programme -> Zubehör -> Systemprogramme". Oder Sie klicken auf "Netzwerkumgebung" und dort dann mit der rechten Maustaste auf den Rechner und wählen "Eigenschaften -> Extras -> Netzwerkmonitor". Wie auch der Systemmonitor wird der Netzwerkmonitor nur auf Verlangen mit Windows installiert. Gegebenenfalls müssen Sie dieses Programm von der Windows-CD nachträglich einrichten.

Das Programm zeigt Ihnen auf einen Blick, wer gerade mit Ihrem Rechner verbunden ist und ob er Dateien geöffnet hat. Im Menü "Ansicht" bestimmen Sie, ob die Anzeige nach Verbindungen, freigegebenen Ordnern oder nach geöffneten Dateien erfolgen soll. Übrigens sehen Sie nur wirklich geöffnete Dateien. Wenn jemand die Datei beispielsweise in den Notepad-Editor lädt, um Sie zu ändern, wird die Datei nur kurz gelesen und dann wieder geschlossen. Sie kann dan lokal im Editor bearbeitet werden. Wenn der Benutzer dann nach 10 Minuten die Datei wieder speichern will und Ihr PC schon abgeschaltet ist, gibt es Probleme. Daher ist die Anzeige nach Verbindungen die Aussagekräftigste. Wenn kein anderer Computer zu Ihrem PC eine Verbindung unterhält, können Sie sicher sein, daß beim Abschalten nichts passiert. Wenn Sie Ihren PC mal über Nacht laufen lassen, weil ein Kollege noch an die Dateien muß oder den Drucker braucht, dann schalten Sie nur den Monitor ab.

Systemmonitor

Mit dem Systemmonitor von Windows können Sie feststellen, wie schnell Ihr Netz die Daten überträgt.Sie finden ihn ebenfalls unter "Start -> Programme -> Zubehör > Systemprogramme" - oder über "Netzwerkumgebung" und dort dann mit der rechten Maustaste auf den Rechner und wählen "Eigenschaften -> Extras -> Systemmonitor". Im Systemmonitor gehen Sie zu dem Punkt "Bearbeiten -> Datenquelle hinzufügen -> Microsoft Netzwerk Client". Wählen Sie aus der rechten Liste den Eintrag "Bytes/Sekunde gelesen"und dann dasselbe nochmal mit dem Eintrag "Bytes/Sekunde geschrieben" (in Windows 95 heißen die Funktionen "Bytes read/second" und "Byte written/second"). Unter "Optionen -> Diagramm -> Aktualisierung" (bei Windows 95 "Optionen -> Aktualisierung") stellen Sie das Aktuaiisierungsintervall auf eine Sekunde.

Kopieren Sie nun ein Verzeichnis von Ihrem PC in einen freigegebenen Verzeichnis auf einem anderen Rechner und zurück. Der Systemmonitor zeigt Ihnen die Transferrate an. Die hängt in erster Linie von den verwendeten Netzwerkkomponenten ab. Für PCI-Karten mit 10 MBit ist ein Wert zwischen 700 und 900 KByte/ Sekunde normal. Ein 100-MBit-Netzwerk transportiert die Daten mit mehr als 3 MByte/s.

Damit ist der Kompaktkurs zum Thema "Windows-Netze fix und fertig eingerichtet" eigentlich zuende. Es gibt jedoch noch ein Feature, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: In der DOS-Box oder im MS-DOS-Modus können Sie auch alle Netzwerkeinstellungen vornehmen. Mit dem Kommando NET läßt sich die Anbindung ferner Verzeichnisse und Drucker auf der Kommandozeile erledigen. mit "NET /?" erhalten Sie eine kuze Hilfe, ebenso ist zu den einzelnen Unterkommandos mit dem Parameter "/?" ein Hilfstext zu erhalten. Mit dem Kommando "NET USE" erhalten Sie beispielsweise eine Liste der mit dem eigenen Rechner verbundenen Ressourcen. Mit dem gleichen Kommando kann man auch einen Laufwerksbuchstaben zuordnen, z. B. "NET USE H: //SCHULZE/DATEN".

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