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TELEKOM

Internet mit Windows 95/98/ME und ISDN

Einführung

Vor der Installation von ISDN Karte und Software sollten Sie die aktuelle Konfiguration (Windows-Registrierungsdatenbank) sichern. Außerdem sollte man für alle Fälle eine Boot-Diskette bereit halten. Die Installation muß auf einem "sauberen" Windows-System ausgeführt werden, d. h. es müssen alle eventuell früher installierten ISDN-Treiber, CAPI-Subsysteme usw. zuerst entfernt werden. Sonst kann es zu Konflikten und unverständlichen Fehlermeldungen kommen. Falls das zur ISDN-Karte oder zum ISDN-Modem gehörige Installationshandbuch es nicht anders beschreibt, deinstallieren Sie die alten Treiber durch

Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Software -> Installieren/Deinstallieren

Sollte dies nicht klappen, entfernen Sie die entsprechenden Netzwerk-Komponenten in

Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Netzwerk

Prinzipiell läuft die Installation immer in 4 Schritten ab:

  1. Einbau der Karte
  2. Installation der CAPI-Software
  3. Installation des sogenannten Porttreibers
  4. Installation und Konfiguration des DFÜ-Netzwerks

Manchmal ist dabei der zweite Schritt vor dem ersten durchzuführen (Handbuch befragen).

Ich empfehle die FritzCard von AVM, die baugleich mit der Teledat 150 der Telekom ist. Für diese Karte sind im folgenden die einzelnen Installationsschritte detailliert beschrieben. Wenn Sie eine andere Karte haben, müssen Sie sich bei der Installation genau an die Anweisungen des Herstellers halten - meist läuft es aber fast genauso ab. Falls kein Porttreiber oder sogenannter NDIS-Treiber zur Verfügung steht, kann auch die Installation des AVM Capiport-Treibers versucht werden.

Wichtig: Installieren Sie bei Windows 98 oder ME auf keinen Fall das Microsoft Accelerator Pack, wie es häufig in alten Anleitungen empfohlen wird! Auch der Update des DFÜ-Netzwerks Version 1.3 ist nur für Windows 95! Beim Installieren unter Windows 98 würden einige für den Netzbetrieb wichtige Dateien durch ältere Versionen überschrieben, was nicht so einfach wieder zu reparieren ist.

Wenn Sie statt einer internen ISDN-Karte ein externes "ISDN-Modem", z. B. von Elsa, angeschlossen haben, so wird dieses im wesentlichen wie ein analoges Modem bedient. Sie müssen im Unterschied zu einem Modem meist nur einen speziellen Initialisierungsstring benutzen, den Sie dem Handbuch des ISDN-Adapters entnehmen. (Hinweis: Als Protokoll ist HDLC einzustellen.)

Installation der AVM-Fritzcard / Teledat 150

Die Fritzcard ist problemlos zu installieren. Außerdem bietet die Firma AVM einen guten Support. Treiberupdates und Informationen sind kostenlos von http://www.avm.de/ zu beziehen. Die von der Deutschen Telekom vertriebene Teledat 150 ist baugleich zur Fritzcard PCI, die Installation kann analog durchgeführt werden.

Das genaue Aussehen der im folgenden abgebildeten Screenshots ist bei den verschiedenen Versionen von Windows 95, 98 und ME leider unterschiedlich. Es sollte aber anhand der beschriebenen Einstellungen klar werden was jeweils zu machen ist.

Da auf den mit den ISDN-Karten mitgelieferten Disketten oder CDs oft nicht die neuesten Treiber-Versionen enthalten sind, sollte man bei bestehender Internetanbindung (etwa bei einem Freund) die nötigen Dateien auch vom AVM-Server holen. Eigentlich benötigen Sie dazu nur zwei Dateien:

Für die Fritzcard-Varianten PnP, PCI, PCMCIA und USB existieren jeweils eigene Verzeichnisstrukturen. Für Windows ME ist (zurzeit) derselbe Treiber wie für Windows 98 zu verwenden.

Bauen Sie die Karte vorerst noch nicht in Ihren Rechner ein, zuerst sollte die Software vorbereitet werden. Entfernen Sie alle schon vorhandenen ISDN-Komponenten und -Treiber. Falls nach dem Neustart von Windows noch Fehlermeldungen über nicht gefundene Treiber oder Hardware auftauchen sollten, müssen Sie die verbliebenen Einträge in der Windows-Registrierungsdatenbank manuell mit dem Programm "regedit" löschen. Sie starten "regedit" am einfachsten über das Menü Start -> Ausführen und geben regedit ein. Wählen Sie Menü Bearbeiten -> Suchen und suchen nacheinander nach AVM und ISDN. Löschen Sie die gefundenen Einträge durch Drücken der Taste Entf. Seien Sie dabei vorsichtig, ein Löschen von anderen Einträgen kann eine totale Windows-Neuinstallation nötig machen!

Falls Sie die Treiber vom AVM-Server geladen haben, entkomprimieren Sie die Dateien in ein temporäres Verzeichnis. Am besten legen Sie dafür ein neues Verzeichnis an. Wenn Sie von CD installieren, müssen Sie nichts weiter unternehmen.

Bauen Sie nun die Karte (nach Beenden von Windows und Auschalten des Rechners) in den Rechner ein. Bei Plug-and-Play-Karten wird nach dem Starten des Systems automatisch des Hardware-Assistent aufgerufen, ansonsten starten Sie nun den Hardware-Manager mit Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Hardware. Klicken Sie auf "Weiter". Bei Windows 98 wählen Sie bei der ersten Frage "Nein, das Gerät ist nicht in der Liste aufgeführt." Bei der Frage "Soll jetzt neue Hardware gesucht werden?" wählen Sie "Nein" und klicken wieder auf "Weiter".

Start des Hardware-Assistenten

Bei Windows 9x wählen Sie "Andere Komponenten" und klicken Sie auf "Weiter". Beim folgenden Bild klicken Sie auf "Diskette". Bei ME sieht es beispielsweise folgendermaßen aus:

Auswahl der Treiberdateien

  • Tragen Sie Laufwerk und Verzeichnis ein, wo sich die Capi-Treiber befinden. Mit "Durchsuchen" geht die Auswahl per Mausklick. Klicken Sie dann auf "Weiter".

    Nur falls Sie eine Karte mit Jumpern (kleine Steckbrücken zur Konfiguration) haben notieren Sie sich die Werte für E/A-Bereich und Interrupt, die jetzt angezeigt werden oder klicken Sie auf "Drucken". Die Jumperposition auf der Karte ist auf den Wert des E/A-Bereichs umzustellen, wenn er nicht übereinstimmen sollte. Klicken Sie dann auf "Weiter", beim nächsten Fenster noch einmal auf "Weiter".

    Daten der Fritzkarte

    Nun erstellt Windows die Datenbank für Treiberinformationen. Danach beenden Sie Windows und schalten Sie den Rechner aus. Bauen Sie jetzt die Karte mit der richtigen Jumperstellung für den E/A Bereich ein.

    Nach dem Neustart des Rechners wird sich beim ersten Mal die installierte Software mit einigen Fenstern melden (etwa dem im folgenden Bild), die Sie jeweils durch "Weiter" bzw. "OK" bestätigen. Beim "Protokoll des ISDN-Anschlusses" stellen Sie auf jeden Fall "DSS1 (EURO-ISDN)" ein.

    Installationsbildschirm der Fritzcard

    Beim Neustart des Rechners sollte die ISDN-Karte verwendbar sein. Es kann aber vorkommen, daß Fehler gemeldet werden. Manchmal kann der eingestellte Interrupt nicht benutzt werden, er muß dann manuell umgestellt werden. Starten Sie dazu den Gerätemanager durch

    Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> System -> Gerätemanager

    Suchen Sie in der Übersicht "Computer -> Eigenschaften (Interrupt)" einen freien Interrupt aus und weisen Sie ihn der Karte explizit zu. Dies geht durch Markieren des Eintrags der Karte, dann

    Eigenschaften -> Ressourcen -> Interrupt -> Einstellung ändern

    anklicken und den neuen Wert einstellen. Das Feld "Automatisch einstellen" darf dabei nicht aktiviert sein. Falls überhaupt kein freier Interrupt vorhanden ist, kann nur probiert werden, die von anderen Karten genutzten Interrupts geeignet umzustellen.

    Als nächstes ist der CAPIPORT-Treiber zu installieren. Starten Sie das Programm Setup.exe in dem Verzeichnis, in dem sich die Treiberdateien befinden (CD oder Verzeichnis, in das die Dateien entpackt wurden). Sie brauchen nicht alle Treiber, die dort aufgeführt sind.

    Installationsbildschirm CAPI-Port

    Normalerweise reicht die erste Zeile ("AVM ISDN internet (PPP over ISDN)"). Nur wenn Sie Telefax- oder Kommunikations-Software besitzen, die nur mit einem Modem läft, markieren Sie noch die Zeilen "AVM ISDN FAX (G3)" und "AVM ISDN Analog Modem (V.32bis)". Dann haben Sie eine Simulation für analoge Fax- und Modem-Schnittstellen. Die entsprechenden Programme laufen dann aber auch nur mit Modem-Geschwindigkeit. Dafür klappt aber auch alte Software mit ISDN. Nachdem Sie OK angeklickt haben, kommt wieder der obligatorische Windows-Neustart.

    Nun können Sie ganz normal die Internetverbindung konfigurieren. Öffnen Sie jetzt den Ordner "DFÜ-Netzwerk". Doppelklicken Sie auf das Symbol "Neue Verbindung erstellen":

    Neue DFÜ-Verbindung

    Geben Sie einen Namen für die Verbindung an und wählen Sie als Modem "AVM ISDN Internet (PPP over ISDN)". Klicken Sie dann auf "Konfigurieren...":

    Auswahl des Modems

    Wichtig: Ändern Sie unbedingt die Einstellung für das Protokoll HDLC (anstelle des voreingestellten X.75). Öffnen Sie das DFÜ-Netzwerk und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Verbindungssymbol für Ihren Provider. Wählen Sie "Eigenschaften" und klicken Sie nacheinander auf "Konfigurieren... -> Einstellungen -> Erweitert". Im Feld "Weitere Einstellungen" geben Sie nun "ATS31=1" (ohne die Gänsefüßchen) ein.

    Eingabe der Verbindungsdaten

    Für erste Tests können Sie "Protokolldatei aufzeichnen" aktivieren. Es wird dann ein Verbindungsprotokoll in der Datei C:\windows\modemlog.txt angelegt, was manchmal bei der Fehlersuche nützlich ist. Bei Windows 98/ME heißt die Option "An Protokolldatei anhängen", der Name der Protokolldatei wird hier aus der Modembezeichnung abgeleitet.

    Erweiterte Einstellungen im DFÜ-Netzwerk

    Auf jeden Fall sollten Sie noch die eigene MSN definieren. Insbesondere wenn der PC an eine ISDN-Nebenstellenanlage mit internem S0-Bus angeschlossen ist, muß der CAPI-Port-Treiber beim Verbindungsaufbau die eigene Rufnummer mitschicken. Aber auch beim Rechner zuhause ist es praktisch, dem Computer eine eigene MSN zu geben. Man kann dann auf der Telefonrechnung genau sehen, wie teuer das Surfen gewesen ist. Die MSN wird über das Register S49 eingestellt. Das Feld "Weitere Einstellungen" muß beispielsweise beim Anschluß an der Nebenstelle 112 dann "ATS31=1;S49=112" lauten. Beim heimischen Mehrgeräteanschluß tragen Sie hier z. B. "ATS31=1;S49=87654321" (wieder ohne die Gänsefüßchen) ein.

    Wenn Sie sich noch etwas Gutes tun wollen, erstellen Sie eine Verknüpfung der DFÜ-Verbindung auf dem Desktop, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Verbindungssymbol klicken und den Menüpunkt "Verknüpfung erstellen" anklicken.

    TCP/IP Konfiguration für das DFÜ-Netzwerk

    Öffnen Sie den Ordner DFÜ-Netzwerk, klicken mit der rechten Maustaste auf das von Ihnen neu erstellte benutzerdefinierte Verbindungs-Icon und wählen den Eintrag "Eigenschaften" aus:

    Eingabe der Verbindungsdaten

    Betätigen Sie nun noch den Knopf "Servertyp" und nehmen Sie folgende Einstellungen vor:

    Einstellungen für die TCP/IP-Parameter

    Nun betätigen Sie den Knopf "TCP/IP-Einstellungen". Meist genügt eine Einstellung wie im Bild - bei manchen Providern kann aber auch eine andere Einstellung erforderlich sein:

    TCP-Einstellungen

    Damit sind nun alle Einstellungen getätigt. Klicken Sie nun auf den Knopf "OK" und schließen Sie die anderen Fenster ebenfalls mit "OK".

    Verbindungsaufnahme zum Provider

    Öffnen Sie den Ordner DFÜ-Netzwerk und doppelklicken mit der linken Maustaste auf das von Ihnen neu erstellte Verbindungs-Icon. Falls Sie eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellt haben, können Sie das Icon auch direkt erreichen:

    Anwahl zum Provider

    Tragen Sie Ihren Benutzernamen und Kennwort ein und klicken Sie auf Verbinden und schon sind Sie "drin".

    Was tun bei Problemen

    Version des DFÜ-Netzwerks prüfen
    Bei Windows 95 (nicht 98) können diverse Kommunikationsprobleme auftreten, wenn das Update des DFÜ-Netzwerks 1.3 nicht installiert ist. Beispielsweise können dann Dateitransfers oder der Mail-Versand abbrechen oder hängenbleiben. Man erkennt die Version 1.3 daran, daß bei den Eigenschaften der DFÜ-Verbindung der Tab Multilink vorhanden ist.

    Ressourcenkonflikte
    Probleme bei der Installation der Software oder beim Versuch einer Verbindung können durch Ressourcenkonflikte verursacht sein. Die Konflikte müssen nicht einmal real sein, sie können auch durch unvollendete oder mehrfach ausgeführte Installationschritte entstehen. Man beseitigt die Konflikte durch Löschen und Neuinstallieren der betroffenen Komponenten.

    Es wurde das ISDN Accelerator Pack unter Windows 98 installiert
    Das Accelerator Pack ist ein Update des DFÜ-Netzwerks für Windows 95. Wenn es aus Versehen unter Windows 98 ausgeführt wurde, kann man das folgendermaßen wieder in Ordnung bringen:

    1. Über Systemsteuerung -> Windows Setup das DFÜ-Netzwerk deinstallieren.
    2. Die Datei Windows\inf\MsIsdn.inf löschen.
    3. Das DFÜ-Netzwerk wieder installieren.

    Langsamer Verbindungsaufbau
    Falls der Verbindungsvorgang sehr lange dauert, wobei ein Fenster Netzwerkanmeldung erscheint, ist wahrscheinlich beim Servertyp das Feld Am Netzwerk anmelden aktiviert. Deaktivieren Sie es. Insgesamt soll bei Servertyp nur TCP/IP aktiviert sein.

    Passwort lässt sich nicht speichern
    Es muß über Systemsteuerung -> Netzwerk der Client für Microsoft-Netzwerke installiert sein. Beachten Sie, daß die Speicherung nicht möglich ist, wenn beim Windows-Start das Login-Fenster abgebrochen wird. Wenn Sie nur einen Benutzer haben und kein Passwort eingeben, wird das Login-Fenster auch automatisch wieder geschlossen. Manchmal hilft auch, den Client für Netware Netzwerke zu installieren und nach Neueinrichtung des DFÜ-Netzwerks wieder zu entfernen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die *.pwl-Dateien im Windows-Verzeichnis zu löschen, sie werden nach einem Neustart mit Abfrage nach einem neuen Passwort wieder angelegt.

  • DIPLOMARBEITEN UND BÜCHER

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