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ISDN-Anschluß
ISDN-Anschlußtechnik
Wie schon erwähnt, ist die S0-Schnitstelle im Gegensatz zur analogen
Telefon-Anschlußdosenanlage ein Vierleiter-Bus, d. h. alle Geräte werden
parallel angeschlossen. Die Anschlußdosen sind also nicht wie beim analogen Telefon
hintereinander, sondern parallel geschaltet. Im Verlauf der Installation oder bei einer
Nachinstallation dürfen keinesfalls Adern vertauscht werden. Was beim analogen Telefon
noch ging, führt bei der ISDN-Installation zum Ausfall. Damit durch Leitungsreflexionen
keine Störungen entstehen, enthält die jeweils letzte Station des Busses zwei
Abschlußwiderstände. Auch das Steckersystem sieht anders aus; es handelt sich
um Western-Stecker und -Buchse, genauer RJ-45-Stecker und -Dose.
ISDN-Dosen
Die Dosen gibt es sowohl als Auf- als auch als Unter-Putz-Version.
Auch da gibt es jeweils zwei Ausführungen, die "normale" Einfachdose oder
eine Zweifachdose mit parallelgeschalteten Kontakten für das Anschalten zweier
Endgeräte.
Es können nahezu alle achtpoligen Westernsteckdosen (UAE 8 mit RJ45-Buchse)
für die Installation eingesetzt werden. Der Installateur muss jedoch bei
seinem die Unterschiede in der jeweiligen Beschaltung beachten.
Die regulären ISDN-Anschlussdosen (IAE) werden mit den Bezeichnungen
der Signaladern beschriftet und haben lediglich vier Klemmen.
Anders sieht dies aus, wenn man sich die interne Beschaltung einer achtpoligen
Western-Dose (UAE) betrachtet. Im Prinzip eignen sich alle achtpoligen
Western-Anschlussdosen für die Verwendung als ISDN-Anschluss; also
auch Modelle, die für Computernetzwerke eingesetzt werden.
Die IAE-Dose heißt bei
der Telekom "IAE 8 (4)" = "ISDN-Anschluß-Einheit" mit acht Kontakten, von
denen vier belegt sind. Die folgenden Bilder zeigen den Anschluß des Vierleiterbusses
an IAE-Dosen.
Die Anschlußklemmen werden aus der Sicht des NTBA folgendermaßen belegt:
1a | Sendeader (NT-Klemme a1) |
1b | Sendeader (NT-Klemme b1) |
2a | Empfangsader (NT-Klemme a2) |
2b | Empfangsader (NT-Klemme b2) |
Anschluß der IAE-Dosen
Neben der IAE-Dose wird auch noch die oben erwähnte UAE-Dose (UAE="Universal-Anschluß-Einheit")
für digitale und analoge Wählanschlüsse sowie Netzwerke verwendet. Durch
Einsatz von kleinen Kunststoffklötzchen, sogenannten Anpassungselementen, kann die
UAE auch 6polige Westernstecker aufnehmen. Die Beschaltung der UAE ist jedoch anders.
Beachtet man die Belegung der Anschlußklemmen, kann auch die UAE für ISDN
verwendet werden. Das folgende Bild zeigt die unterschiedliche Belegung beider Dosen.
Beschaltung von IAE und UAE
Die wichtigsten für die Hausinstallation verwendbaren Dosen sind:
- IAE 8(4)
: ISDN-Dose mit einer RJ-45-Buchse und vierpoliger Klemmleiste
- IAE 2x8(4)
: ISDN-Dose mit zwei parallel geschalteten RJ-45-Buchsen und vierpoliger Klemmleiste
- IAE 8/8(4)
: ISDN-Dose mit zwei separaten RJ-45-Buchse und achtpoliger Klemmleiste
Am NTBA befinden sich in der Regel zwei Anschlußmöglichkeiten für den
S0-Bus: zwei nebeneinander liegende RJ-45-Buchsen und vier Klemmen, die mit
"1a", "1b", "2a" und "2b" beschriftet sind. Daneben besitzt der NTBA ein fest
angespritztes Netzkabel und zwei Klemmen, über welche die Verbindung zur
UK0-Schnittstelle hergestellt wird. Diese Leitung wird beim Anschluß
des NTBA vom Telekom-Beauftragten meist an die Anschlüsse des bisherigen analogen
Telefons geklemmt. Ist schon eine TAE-Dose vorhanden, geht es sogar ohne Telekom. Der
ISDN-Kunde erhält einen NTBA mit angeschlossenem Adapterkabel, das in einem
TAE-F-Stecker endet, der dann zum Umschaltzeitpunkt nur in die TAE-Dose gesteckt wird.
Der Stecker ist so geformt, daß bei einer dreifach-TAE-Dose auch die N-codierten
Nachbarbuchsen blockiert sind. Die Montage des NTBA erfolgt in der Regel nahe bei der
ersten TAE-Dose (Netzabschluß der Telekom). Alle Nachfolgedosen sollten abgeklemmt
werden, ebenso eventuell vorhandene Faxweichen oder Rufeinrichtungen.
Anschluß des NTBA
Beauftragt man einen ISDN-Anschluß und gibt dabei
an, man möchte seinen NTBA selbst montieren, dann bekommt man
ein kleines Paket geschickt, das folgende Teile enthält:
1 | NTBA |
2 | Montageanleitung und Bohrschablone |
3 | Dübel und Schrauben |
4 | Verbindungskabel zur Telefondose |
5 | Netzkabel des NTBA. (Das wird in aller Regel nicht
gebraucht.) |
Nun müssen Sie zunächst einmal zwei Löcher bohren, um die zwei
Dübel und Schrauben an der Wand anzubringen. Achten Sie dabei darauf,
daß das mitgelieferte Anschlußkabel für die Telefondose
meist recht kurz ist (ca. 1 Meter). Allzuweit von der Dose kommt man
also nicht weg. Beim Bohren hilft die Bohrschablone, die sich in den Unterlagen
zum NTBA befindet. Ein Kontrolle mit der Wasserwaage kann beim Ausrichten
auch nicht schaden. Sind die Löcher (6mm) gebohrt und die Dübel eingesteckt,
dann können die Schrauben eingedreht werden, bis sie nur noch circa 3 Milimeter
aus der Wand stehen. Nun wird der NTBA einfach vorsichtig von oben auf
die Schraubenköpfe abgesenkt und die Halterungen auf seiner Rückseite
rasten an den Schrauben ein.
Das Netzkabel des NTBA muß in den meisten Fällen nicht verwendet
werden. Es dient lediglich dazu, Geräte am ISDN-Bus zu versorgen,
die keine eigene Stromquelle haben. Da man Telefone in aller Regel
aber über Telefonanlagen anschließt, die eigene Netzteile
haben, ist diese Zusatzversorgung unnötig; im Gegenteil: Sie frißt
unnötig Strom.
Kabel ziehen und Dosen verdrahten
In aller Regel möchte man nicht nur Telefone in unmittelbarer
Nähe des NTBA nutzen, sondern zum Beispiel auch das Arbeits- oder
Kinderzimmer mit Telefon und ISDN-Rechner-Anschluß versorgen.
Dazu kommt man um das "Strippenziehen" nicht herum.
Um Leitungsreflexionen zu dämpfen, werden beim S0-Bus an beiden
Enden 100-Ohm-Abschluß-Widerstände angebracht. Je ein Widerstand
verbindet die Anschlüsse 1a - 1b und 2a - 2b. Im NTBA sind diese
Widerstände bereits vorhanden. Das andere Widerstandspaar befindet
sich in der ersten und einzigen IAE-Dose, die bei der Installation
des Anschlusses gesetzt wird. Hierzu sind im Handel entweder
spezielle ISDN-Anschlußdosen erhältlich, die bereits die richtigen
Widerstände enthalten, die nur noch eingeschaltet werden müssen oder
es können gekapselte Widerstände zum Einbau in ISDN-Anschlussdosen
verwendet werden. In beiden Fällen handelt es sich um einfache
Kohleschicht-Widerstände mit einem Toleranzbereich von fünf Prozent.
Wenn Sie die Anlage um weitere Dosen erweitern, müssen unbedingt die
Abschlußwiderstände aus dieser Dose entfernt (bzw. abgeschaltet)
und in die letzte Dose eingesetzt/eingeschaltet werden.
Der NTBA kann aber auch in der Mitte des Systems eingeschleift
werden. Die Widerstände im NTBA werden abgeschaltet und es
müssen in diesem Fall jedoch an beiden End-IAE-Dosen
Abschlußwiderstände eingebaut werden.
Anschlußschema der Dosen und Abschlußwiderstände
NTBA entweder auf einer Seite oder zwischen den Enddosen angeschlossen
Im folgenden Bild wird die Anschlußplatte eines typischen NTBA
gezeigt. Man sieht rechts die beiden RJ-45-Buchsen zum direkten Anschluß
eines ISDN-Gerätes und links die UK0_Buchse. Darüber
befinden sich die Klemmen für die beiden Busse - zum direkten Anschluß
an ein Kabels.
Anschlußklemmen und DIP-Schalter des NTBA. Der Schalter wird
weiter unten erläutert.
Das folgende Foto zeigt einen typischen NTBA nit den oben erläterten Komponenten.
1 | Klemmleiste für den S0-Bus |
2 | DIP-Schalter zur Konfiguration des NTBAs |
3 | 2 S0-Buchsen |
4 | Netzanschluß des NTBA (Wird in aller Regel nicht benötigt.) |
5 | Buchse für das Kabel zur Telefondose |
6 | Klemme zur Zugentlastung |
Rechts über den S0-Buchsen befindet sich der DIP-Schalter S1, mit
dem die Buseigenschaften eingestellt werden können. Die folgende Grafik
zeigt, welche Einstellmöglichkeiten geboten werden.
Einstellmöglichkeiten der DIP-Schalter des NTBA.
Je nach Hersteller und Bauart kann die Schalterbelegung von der gezeigten
abweichen. Es sind auf jeden Fall die dem NTBA beiliegenden Unterlagen zu beachten.
Die Zuordnung der Stecker und Buchsenbelegung bei den verschiedenen Anschlußmitteln
bei ISDN und analogen TK-Anschlüssen zeigt zusammenfassend die folgende Tabelle.
Stecker | Buchse | Belegung |
4polig | 6polig | 8polig | 8polig | ISDN | analog |
Stift- nummer | Stift- nummer | Stift- nummer | Kontakt- feder | S0 | UP0 | Deutsche Telekom | internat. Norm |
| | 1 | 1 | | | | |
| 1 | 2 | 2 | | | | |
1 | 2 | 3 | 3 | a2 | | b | E |
2 | 3 | 4 | 4 | a1 | a | E | a |
3 | 4 | 5 | 5 | b1 | b | W | b |
4 | 5 | 6 | 6 | b2 | | a | W |
| 6 | 7 | 7 | | | | |
| | 8 | 8 | | | | |
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