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OS/2 (Version 3.0 - Warp)
OS/2 war in seiner ersten Version (ebenso wie Windows NT) sehr "speicherhungrig"
- und das zu einer Zeit, wo PCs mit 8 MByte Hauptspeicher eher die Ausnahme waren. Inzwischen sind die Anforderungen geringer (4 MByte) und gleichzeitig die Rechner besser ausgestattet. Es ist ein eigenständiges Produkt, das nicht auf DOS oder Windows aufbaut. Im Gegensatz zu Windows 95 kommt es mit einem 'Bonuspack', der nahezu alles für einfache Anwendungen enthält. Das 'Works-Paket' enthält Textverarbeitung, Kalkulation, Datenbank, Business-Grafik, Terminplaner, usw. Ein Terminalprogramm für die Datenkommunikation und Fax-Software sind ebenfalls dabei. Die Eigenschaften in Kurzform: - preemptive Multitasking
- DOS und Windows laufen unter OS/2 (nicht im Paket enthalten)
- 32-bit-Operationen
- shared Libraries
- grafische Benutzeroberfläche (WPS)
- Netzwerkintegration (TCP/IP, LAN Server)
- Ordner (beliebige Verschachtelungsebenen von Applikationen)
- Links und Verknüpfungen (Daten <--> Programm)
- 'Plug & Play' (ähnlich Windows 95)
- Work Place Shell (WPS) mit mächtiger Scriptsprache
- Klickstartleiste (entspr. Taskbar von Windows 95) mit Untergruppen
- lange Dateinamen, effizientes Dateisystem (HPFS)
- Konfigurationsdatenbank
- Treiber für "exotische" Hardware fehlen manchmal
Durch die Unterstützung von DOS und Windows zeigt sich OS/2 weniger gut strukturiert.
Neu gegenüber den anderen Systemen sind sogenannte 'Sessions' - OS/2-Module,
die jeweils über eigene virtuelle Ressourcen verfügen (Tastatur, Maus,
Bildschirm, Drucker, etc.). Auf die gleiche Weise werden DOS- und Windows-Applikationen
abgeschottet; diese laufen in sogenannten 'Virtual DOS Machines' (VDMs), so daß
sie andere Applikationen nicht beeinflussen können.
Die Verbreitung von OS/2 krankte von Anfang an daran, daß IBM das Produkt
mal pushte und mal unter den Teppich kehrte. Ein zweiter Grund für die
mangelnde Akzeptanz lag auch in der neuen und von Windows abweichenden
Benutzeroberfläche und darin, daß nicht alle Windows-Software auf OS/2 lief.
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