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2.4. Projektverwaltung unter Delphi
Ein Delphi-Projekt ist eine Sammlung aller
Dateien, die zusammen eine Delphi-Anwendung auf dem
Entwicklungssystem ergeben. Einige dieser Dateien werden im
Entwurfsmodus erzeugt, andere werden bei der Compilierung des
Projekt-Quelltextes angelegt.
Merke: Jedes
Projekt sollte unbedingt in einem separaten Verzeichnis
gespeichert werden. |
2.4.1.
Beispiel für die Dateistruktur eines Projektes Ein Delphi-Projekt namens Projekt1 bestehe aus zwei Formularen: (Dateien sind zur Erläuterung anklickbar)
2.4.2. Dateien, die in der Entwicklungsphase erzeugt werden:
Dateinamen-
erweiterung | Definition | Zweck / Bemerkungen |
.DPR | Projektdatei |
- Pascal-Quelltext für die Hauptprogrammdatei des
Projektes,
- enthält den Standardnamen des Projektes,
- verzeichnet alle Formular- und Unit-Dateien im
Projekt und enthält den Initialisierungscode
- wird von Delphi verwaltet
und sollte nicht manuell verändert werden!
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.DFM |
Grafische
Formulardatei |
- Quelltext, der die Entwurfseigenschaften eines
Formulars des Projekts enthält,
- für jedes projektzugehörige Formular wird beim
ersten Speichern des Projekts eine .DFM Datei zugleich
mit der entsprechenden .PAS Datei angelegt.
- Datei selbst wird von
Delphi verwaltet während die
Entwurfseigenschaften des Formulars vom Programmierer
über den Objektinspektor eingestellt werden!
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.PAS |
Unit-Quelltext
(in Pascal) |
- wichtigste Bausteine für den Programmablauf!
- Für jedes Formular wird automatisch eine zugehörige
Unit erzeugt, die alle Deklarationen und Prozeduren
(Methoden) für die vom Formular auslösbaren
Ereignisse enthält.
- nur in diese Dateien wird vom
Programmierer der eigentliche Programmquelltext
geschrieben!
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.RES |
Compiler-
Ressourcendatei |
- Binärdatei für vom Projekt zu verwendende äußere
Ressourcen
- wird von Delphi verwaltet
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Zur Datensicherung bzw. zur Speicherung von Systemeinstellungen
erzeugt Delphi noch weitere Dateiarten, die hier nicht aufgeführt
sind.
Um ein Projekt jedoch zwecks späterer
Weiterbearbeitung zu sichern, genügt es (für den Einsteiger),
alle zum Projekt gehörenden Dateien mit den oben aufgeführten
Erweiterungen zu sichern.
2.4.3. Vom Compiler erzeugte Projektdateien:
Dateinamen-
erweiterung |
Definition |
Zweck / Bemerkungen |
.DCU |
Unit-Objekt-Code |
- während der Compilierung wird automatisch aus jeder
.PAS-Datei und der zugehörigen .DFM-Datei eine
entsprechende .DCU Datei erzeugt, die alle
Eigenschaften und Methoden eines Formulars im Binärcode
enthält.
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.EXE |
Compilierte ausführbare
Programmdatei |
- vertriebsfähige Programmdatei, die alle für das
Programm nötigen .DCU-Dateien enthält.
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Soll also das fertige Delphi-Programm auf andere Rechner übertragen
werden, genügt es, die entsprechende .EXE Datei dorthin zu
kopieren. Dabei müssen diese Rechner natürlich unter Windows
laufen und die nötigen Delphi-Ressourcen besitzen.
2.4.4. Empfohlene
Vorgehensweise im Unterricht:
Das nachfolgende Szenario geht davon aus, dass der Unterricht in
einem vernetzten Computerkabinett durchgeführt wird, wobei jedem
Schüler ein temporär gemapptes Serverlaufwerk (bei uns L:) zum
Lesen und Schreiben zur Verfügung steht. Auf diesem Laufwerk werden
zur Entwicklungszeit alle zum Delphi-Projekt gehörenden Dateien geführt.
Zum Unterrichtsende speichern die Schüler alle Projektdateien
dauerhaft auf Diskette, und falls in der folgenden Stunde am Projekt
weiter gearbeitet werden soll, werden die notwendigen Dateien
wiederum von A: nach L: kopiert.
Ein ausschließliches Arbeiten mit Disketten hat sich als wenig
praktikabel erwiesen, da das Compilieren dann jedes Mal unangenehm
lange dauert und durch das dauerhafte Ablegen der relativ großen
EXE-Dateien die Disketten schon nach wenigen Projekten voll sind.
Um
die Speicherung auf die wirklich notwendigen Projektdateien zu
begrenzen, wurde (übrigens auch unter Delphi!) ein einfaches
Projektsicherungsprogramm namens projsave.exe
entwickelt und steht hier zum Download bereit. Eventuelle Nutzer müssten
natürlich das beschriebene Szenario den Gegebenheiten in ihrem
Kabinett anpassen ;-)
Wer das Programm modifizieren oder verbessern möchte, kann sich
auch die Quelltexte
im Zip-Format herunter laden - Mail
an mich wäre nett!
Für das derzeitige Netzwerk des Lessing-Gymnasiums
Plauen sieht das ganze dann so aus:
Man lege sich auf Diskette im Laufwerk A: eine
geeignete Verzeichnisstruktur an!
Ein
neu zu erstellendes Projekt wird während seiner
Bearbeitung auf Laufwerk L: (Server)
zwischengespeichert. Nachdem Delphi beendet ist, verwende
man das Programm „PROJSAVE.EXE“ und stelle als
Quelle L: und als Ziel ein freies Verzeichnis auf A:
ein (z.B. A:\delphi\proj02).
Das Sicherungsprogramm ist so konzipiert, dass
es nur die für eine spätere Weiterbearbeitung wirklich
notwendigen Dateien auf A: kopiert und damit sparsam mit
dem Speicherplatz der Diskette umgeht. Der gesamte Inhalt
des (temporären!) Laufwerks L: wird in dem Moment
automatisch gelöscht, da der Schüler sich vom Server
abmeldet. Nicht gesicherte Dateien sind spätestens dann
unweigerlich verloren!
Soll zu einem späteren Zeitpunkt das Projekt
weiterbearbeitet werden, sorge man zunächst dafür,
dass Laufwerk L: von evtl. vorhandenen
Delphi-Dateien aus anderen Projekten bereinigt wird (über
„PROJSAVE.EXE“ möglich). Danach kopiere man sich über
das Sicherungsprogramm die zu bearbeitenden Delphi-Dateien
von A: nach L:, und nachdem Delphi gestartet
wurde, kann deren Bearbeitung weitergehen.
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