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Die elektronische PostEin Beispiel: Sie haben gerade eine tolle Werbung für Ihr neuesGerät entworfen und möchten sie von IhremGeschäftsfreund in Amerika überprüfen lassen. Sieschicken ihm rasch eine elektronische Post (Electronic Mail,E-Mail) über das Internet. Dieser holt sich das Dokument aufseinen Bildschirm, bringt ein paar Korrekturen an und schicktIhnen das Dokument zurück. Beide bezahlen für dieseTransatlantik-Operation nicht mehr als ein paar Pfennige - wesentlichweniger als für ein Telefongespräch.E-Mail:Inzwischen ist es schick, eine E-Mail-Adresse auf der Visitenkarte zuhaben. Auch in Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften finden sich Mail-Adressen der Autoren und Herausgeber als Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Der 'Klammeraffe' wird in Namen von Produkten, Firmen und Zeitschriften als Ersatz für das 'a' verwendet (sprachlich ein Paradox, denn das ASCII-Zeichen '@' wird 'at' ausgesprochen). Bei E-Mail (auch 'Email', 'e-mail' oder schlicht nur 'Mail' genannt)handelt es sich um einen schnellen, bequemen Weg, Nachrichtenbzw. Dokumente zwischen Rechnersystemen mit dem gewünschtenPartner auszutauschen. Obwohl E-Mail der einfachste (und auchwohl älteste) netzübergreifende Dienst ist, will ichihn etwas ausführlicher behandeln. Die anderen Dienste sind dannum so leichter zu verstehen. Computer, die mit einem Multiuserbetriebssystem ausgestattet sind, alsoSysteme, bei denen mehrere Anwender (quasi-)gleichzeitig arbeiten
können, besitzen nahezu alle die Möglichkeit, daß
sich diese Anwender auch untereinander verständigen können.
Das geschieht mittels eines kleinen Programms, das es ermöglicht,
Nachrichten zu schreiben und diese dann an einen gewünschten
Empfänger zu schicken. Der Adressat erhält dann beim
nächsten Login den Hinweis auf neu eingegangene Post. Je nach
Verbindung zu anderen Rechnern wird die Nachricht direkt zum
Empfänger geschickt oder über einige Zwischenstationen
geleitet (hier zeigt sie die Analogie zur althergebrachten Post).
Für diese Art des Versendens von Mitteilungen hat sich sehr schnell der
englische Begriff 'Mail' (auf deutsch 'Post') eingebürgert. Und
da es sich nicht um eine Post im üblichen Sinne handelt, also
auf Papier geschrieben und im Umschlag überreicht, bezeichnet
man das Ganze als 'Electronic Mail' oder kurz 'E-Mail'. Auch im
Deutschen haben sich die englischen Begriffe 'Mail' und 'E-Mail'
etabliert. Wird ein Computer an ein Netz angeschlossen, kann die
E-Mail nicht nur an Benutzer auf dem lokalen System, sondern auch an
Benutzer jedes Rechners im Netz versendet werden. Ist das Netz seinerseits
an das Internet angeschlossen, kann die E-Mail prinzipiell an jeden
Benutzer eines Rechners im Internet versendet werden.
Die E-Mail gewann in den letzten Jahren spürbar an Bedeutung,
sowohl in der Wirtschaft als auch in der Technik, da es sich gezeigt hat,
daß diese Art der Kommunikation die schnellste ist, die es gibt. Es ist
eine Tatsache, daß die Erfolgsquote bei der E-Mail sogar noch
höher liegt als beim Telefon.
Mit Erfolgsquote ist gemeint, daß man die Nachricht nach dem
Absenden vergessen kann; man muß nicht warten, bis man den
Empfänger eventuell erst nach mehreren Versuchen erreicht (z. B.
mehrmals Anrufen oder warten, bis das Faxgerät beim Empfänger
frei ist). Heutzutage ist E-Mail nicht nur mehr auf einem
Mehrbenutzer-Computersystem üblich. Man verteilt vielmehr
die Post an andere Rechner, so daß überregionale
Kommunikation per E-Mail abgewickelt werden kann.
Weg eines normalen Briefes
Electronic Mail ist in vielen Bereichen analog zur
normalen sogenannten gelben Post aufgebaut (von den Fans
der Electronic Mail auch 'snail mail' = Schneckenpost
genannt). Deshalb soll zuerst noch einmal der Lebensweg
eines (normalen) Briefes aufgezeigt werden. Ein normaler
Brief, z. B. ein Geschäftsbrief, besteht aus zwei Teilen.
Zuerst kommt der Briefkopf mit den Adressen von Empfänger
und Absender, dem Datum, einer Betreffzeile usw. Darauf
folgt der eigentliche Inhalt des Briefes und eventuell ein
paar Anlagen. Nachdem der Brief geschrieben wurde, wird er
in einen Umschlag gesteckt und dieser Umschlag mit der
Adresse des Empfängers und des Absenders versehen.
Zusätzlich kann er spezielle Versand-Vermerke bekommen.
Anschließend wird der Brief in einen gelben Briefkasten
der Deutschen Bundespost geworfen. Der Briefkasten wird
geleert und die Briefe werden zu einem Postamt gebracht.
Dort werden sie sortiert, und es wird entschieden, wohin
der Brief als nächstes gebracht werden soll. Es kann sein,
daß der Brief im gleichen Postamt bleibt, oder aber er wird
von einem Postamt zum anderen weitergegeben, bis er bei dem
Postamt landet, in dessen Zustellbezirk der Empfänger
wohnt. Ein Postbote bekommt den Brief und liefert diesen in
den Briefkasten des Empfängers aus bzw. übergibt ihn ei-
genhändig an den Empfänger, wenn der Brief ein Einschreiben
ist. Oder aber der Brief kommt in ein Postfach an diesem
Postamt. Der Umschlag wird entfernt, der Brief wird
gelesen, dann weggeworfen oder in einer Ablage aufbewahrt.
Weg eines elektronischen Briefes
Auf einem Computer wird mit einem Editor der Inhalt des
Briefes in eine Datei geschrieben und mit Hilfe eines Mail-
Programms mit Umschlag und Empfängeradresse versehen und in
die Ausgangs-Mailbox gelegt. Den ersten Teil des Briefes
nennt man 'Header', den Inhalt und die Anlagen 'Body
Parts'. Der Umschlag heißt auf englisch 'Envelope'
(letzterer hat hauptsächlich etwas mit dem
Übertragungsprotokoll zu tun, der Normalanwender bekommt
ihn nicht zu Gesicht). D. h. eine Mail, die an das Mail-
System übergeben wird, besteht aus dem Envelope, dem Header
und einem oder mehreren Body Parts. Die Postboten und
Postämter nennt man 'Message Transfer Agents' (MTA), die
zusammen das 'Message Transfer System' (MTS) bilden. Dieses
MTS sorgt dafür, daß eine Mail von einem Rechner zum
anderen gelangt.
Beim Ziel-MTA angelangt, wird die Mail in die Eingangs-
Mailbox des Empfängers gelegt. Der Empfänger kann sich dann
mit Hilfe eines Mail-Programms seine Mail aus dem Postfach
in seine Eingangs-Mailbox holen und lesen. Wenn er sie
danach nicht wegwirft, wird er sie in eine Ablage kopieren,
die man 'Folder' nennt. Die Benutzeroberfäche zum Erstellen
einer Mail, die Eingangs- und Ausgangs-Mail-Boxen, die
Folder und eine eindeutige Mailadresse zusammen nennt man
den 'Mail User Agent' (MUA) oder 'Mailer'.
Je nach verwendetem Mail-System gibt es meist noch weitere Funktionen,
z. B. das Weiterleiten von Nachrichten (ggf. mit Kommentar),
Versenden von Nachrichten an mehrere Empfänger,
Benachrichtigung des Versenders einer Nachricht, daß Mail
beim Empfänger angekommen und gelesen wurde. Übrigens, wenn
Sie nur den Rechner, aber nicht die genaue Benutzerkennung wissen,
dann schreiben Sie versuchsweise an den 'postmaster' des Systems. Der
'postmaster' ist die Mail-Adresse, bei der alle Fehlermeldungen, aber
auch Anfragen von außen, z. B. nach Benutzerkennungen,
anlaufen. Dahinter versteckt sich normalerweise der Systemverwalter.
Briefe, die an einen anderen Computer gehen, werden in der
Regel sofort abgeschickt, so daß sie der Empfänger im
Internet in kurzer Zeit erhält. Briefe, die innerhalb eines
Systems verschickt werden, erreichen ihren Empfänger ein
paar Sekunden nach dem Abschicken.
Rechner mit direkter TCP/IP-Verbindung tauschen ihre E-Mail direkt aus. Das
Protokoll heißt SMTP (Simple Mail Transfer Protocol). Hier wird
die E-Mail dem Zielrechner direkt zugestellt, mehr dazu im Kapitel 4.
Die E-Mail kann nicht nur mit über das Netz transportiert
werden, sondern auch z. B. über eine Modemverbindung über
die normale Telefonleitung, weshalb wesentlich mehr Rechner via
E-Mail erreichbar sind als im Internet existieren. Auch die Benutzer
von Mailboxnetzen wie Compuserve, AOL oder T-Online sind per E-Mail
erreichbar. Außerdem gibt es auch Erweiterungen der
Mail-Software, die das Nachsenden der elektronischen Post an jeden
Ort der Welt oder das Bereithalten zur Abholung ermöglichen. Es
gibt sogar automatische Antwortprogramme (z. B. für
Infodienste).
Was ist MIME?
Der erste Mail-RFC 822 legte in erster Linie den Standard für Kopfzeilen in der
elektronischen Post fest. Dort wurde unterstellt, beim Inhalt des Briefes handele es
sich um reinen ASCII-Text. Wer Dateien versenden wollte, die Zeichen enthielten, welche
nicht unter den 128 Zeichen des ASCII-Alphabets vorkamen, mußte die Datei so
codieren, daß sie nur noch aus ASCII-Zeichen bestand.
MIME (Multipurpose Internet Mail Extensions) fügt diesem Standard vier weitere
Felder hinzu, die genauer den Inhalt des Briefes spezifizieren. Aus diesen Feldern
kann das Post-Programm, so es diese berücksichtigt, entnehmen, welche anderen
Programme aufzurufen sind, um z. B. ein Bild darzustellen. Das heißt nicht,
daß die Daten im Brief nicht codiert würden, aber ein MIME-konformes
Post-Programm bietet die Möglichkeit, alle Codierungsvorgänge zu
automatisieren.
Das erste Feld, welches der MIME-Standard definiert, heißt MIME-Version:.
Bislang gibt es nur die Version 1.0, so daß der Eintrag 1.0 dem Standard
genügt. Mit der Verwendung dieses Feldes wird dem Post-Programm signalisiert,
daß der Inhalt des Briefes mit dem MIME-Standard konform geht.
Kannte der RFC 822 zwei Teile eines Briefes, nämlich den Kopf und den Text,
so können Briefe im MIME-Format aus mehreren Teilen bestehen. Die Zeile
MIME-Version: 1.0 muß nur einmal im Kopf des Briefes auftauchen.
Die anderen Felder, welche der MIME-Standard definiert, können öfter
verwendet werden. Sie beschreiben dann jeweils die Einzelteile, aus denen der
Brief besteht. Ein Beispiel:
...
MIME-Version: 1.0
Content-Type: MULTIPART/MIXED; BOUNDARY="8323328-2120168431-
824156555=:325"
--8323328-2120168431-824156555=:325
Content-Type: TEXT/PLAIN; charset=US-ASCII
Textnachricht....
--8323328-2120168431-824156555=:325
Content-Type: IMAGE/JPEG; name="teddy.jpg"
Content-Transfer-Encoding: BASE64
Content-ID: <Pine.LNX.3.91.960212212235.325B@localhost>
Content-Description:
/9j/4AAQSkZJRgABAQAAAQABAAD//gBqICBJbXBvcnRlZCBmcm9tIE1JRkYg
aW1hZ2U6IFh0ZWRkeQoKQ1JFQVRPUjogWFYgVmVyc2lvbiAzLjAwICBSZXY6
[..]
se78SaxeW7Qz3zeW33tqqu7/AHtv3qyaKmOGox96MSeSIUUUVuUFFFFABRRR
RZAFFFFABRRRTAKKKKACiiigAooooA//2Q==
--8323328-2120168431-824156555=:325--
Mit dem Feld "Content-Type:" wird der Inhalt eines Briefes beschrieben. Im Kopf
des Briefes legt das Feld "Content-Type:" den Aufbau des ganzen Briefs
fest. Das Stichwort Multipart signalisiert, daß der Brief aus mehreren
Teilen besteht. Der Untertyp von "Multipart" Mixed liefert den Hinweis, daß
der Brief aus heterogenen Teilen besteht. Der erste Teil dieses Beispiels besteht
denn auch aus Klartext, und der zweite Teil enthält ein Bild. Die einzelnen
Teile des Briefes werden durch eine Zahlenkombination eingegrenzt, die im Kopf des
Briefes im Feld "Boundary" festgelegt wurde. Diese Grenze (Boundary) ist nichts
weiter als eine eindeutig identifizierbare Zeichenfolge, anhand derer die einzelnen
Teile einer E-Mail unterschieden werden. Ein MIME-konformes Post-Programm sollte
anhand dieser Informationen jeden einzelnen Teil adäquat darstellen können.
Im Feld "Content-Type:" können sieben verschiedene Typen festgelegt werden,
die jeweils bestimmte Untertypen zur genaueren Beschreibung des Inhalts umfassen:
- text: plain, enriched, html
- multipart: mixed, alternative, parallel, digest
- message: rfc822, partial
- image: jpeg, gif
- audio: basic
- video: mpeg
- application: octet-stream, PostScript, active
Die Typen "image", äudio", "video" sprechen für sich selbst. Der Typ "message"
sollte dann verwendet werden, wenn der Brief einen anderen Brief enthält.
(z. B. einen weitergeleiteten Brief). Der Typ äpplication" ist für die
Beschreibung ausführbarer Programme gedacht.
Dem Typ "text" kann noch der Parameter "charset:" beigefügt werden. Die Vorgabe
der Programme lautet in der Regel "charset: us-ascii". Anstelle von üs-ascii" kann
hier auch "iso-8859-1" eingetragen werden. Inzwischen werden auch vielfach E-Mails,
markiert durch "text/html", wie HTML-Seiten codiert (beim Netscape-Browser ist sogar
Klartext und HTML-Darstellung voreingestellt, man bekommt den Brief also doppelt).
Über kurz oder lang stößt wohl jeder Benutzer der elektronischen
Post auf folgende Zeichen: =E4, =F6, =FC, =C4, =D6, =DC, =DF; im Klartext: ä,
ö, ü, "A, "O, "U, ß. Für den Fall, daß der
Brief Zeilen enthält, die länger als 76 Zeichen sind, erscheint ein
"="-Zeichen am Ende der Zeile für den automatischen Zeilenumbruch. Verantwortlich
für dieses Phänomen ist der Eintrag "quoted-printable" im Feld
"Content-transfer-encoding". Mit der Vorgabe "quoted-printable" soll ein MIME-konformes
Post-Programm alle Zeichen, deren Wert größer als 127 ist, hexadezimal
mit einem vorangestellten Gleichheitszeichen darstellen, und es soll Zeilen, die
länger als 76 Zeichen sind, umbrechen. Unter Umständen werden noch einige
andere Zeichen codiert. Einige Post-Programme verwenden von vornherein "quoted-printable",
obwohl eine andere Belegung des Feldes möglich ist; z. B.: "7bit", "8bit", "binary",
"base64". Die ersten drei signalisieren allgemein, daß keine Codierung vorgenommen
wurde. "7bit" signalisiert insbesondere, daß ein Brief reine ASCII-Zeichen
enthält; "8bit", daß ein Brief über den ASCII-Zeichensatz hinausgeht,
und "binary", daß es sich um 8-Bit-Zeichen handelt, wobei die Zeilenlänge
über 1000 Zeichen hinausgehen kann. Ein mit "base64" codierte Teil des Briefes
besteht nur noch aus Zeichen, die mit 7 Bit dargestellt werden können. Der
Vorteil dieses Codierungsverfahrens besteht im Gegensatz zu anderen darin, daß
diese Untermenge in vielen anderen Zeichensätzen ebenfalls enthalten ist. Damit
wird eine fehlerfreiere Übermittlung erreicht, als mit anderen Verfahren.
Base64-Codierung
In Fällen, in denen binäre Dateien (Image, Audio) codiert
werden müssen, wird die Encoding-Regel "Base64" verwendet, die
Bitfolgen einer byteweise organisierten Datei in ein Alphabet aus 64 Textzeichen
des ASCII-Zeichensatzes übersetzt. Da nur 64 Zeichen (lesbare) dargestellt
werden, bedeutet dies, daß lediglich sechs Bit zu einem Zeichen
zusammengefasst werden. Insgesamt wird die Datei in Gruppen zu 24 Bit (drei Bytes)
strukturiert. Das Ergebnis für jede dieser 24-Bit-Gruppen ist eine Folge aus vier
ASCII-Zeichen. Die Übersetzung erfolgt seriell nach der Regel einer Code-Tabelle:
Zunächst werden die ersten sechs Bit in ein ASCII-Zeichen übersetzt.
Das bedeutet, daß vom ersten byte noch zwei Bit uncodiert sind.
Diese beiden Bit des ersten bytes sowie die ersten vier Bit des folgenden
bytes werden in ein Zeichen übersetzt und so weiter. Das Prinzip ist
denkbar einfach, allerdings hat dieses Verfahren, das mittlerweile etabliert
ist, einen kleinen Schönheitsfehler, denn die Nachrichten werden in
codierter Form bedeutend länger.
Wert | Code | Wert | Code | Wert | Code | Wert | Code |
0 | A | 17 | R | 34 | i | 51 | z |
1 | B | 18 | S | 35 | j | 52 | 0 |
2 | C | 19 | T | 36 | k | 53 | 1 |
3 | D | 20 | U | 37 | l | 54 | 2 |
4 | E | 21 | V | 38 | m | 55 | 3 |
5 | F | 22 | W | 39 | n | 56 | 4 |
6 | G | 23 | X | 40 | o | 57 | 5 |
7 | H | 24 | Y | 41 | p | 58 | 6 |
8 | I | 25 | Z | 42 | q | 59 | 7 |
9 | J | 26 | a | 43 | r | 60 | 8 |
10 | K | 27 | b | 44 | s | 61 | 9 |
11 | L | 28 | c | 45 | t | 62 | + |
12 | M | 29 | d | 46 | u | 63 | / |
13 | N | 30 | e | 47 | v | | |
14 | O | 31 | f | 48 | w | | |
15 | P | 32 | g | 49 | x | | |
16 | Q | 33 | h | 50 | y | | |
Padding: = | Quelle: RFC 2045 |
Der Begriff "Text" ist nicht damit gleichzusetzen, daß das Ergebnis der
Codierung auf den ersten Blick lesbar ist. Die Buchstaben, Ziffern und die
Zeichen "+", "/" und "=" dienen lediglich als Symbole für die entsprechenden
Bitfolgen. Die Tabelle zeigt die Übersetzung gemäß "Base64", wobei
die Angabe der Werte in den zu übersetzenden Bitfolgen (jeweils sechs Bit)
in dezimaler Schreibweise erfolgt. Das Zeichen "=" hat eine besondere
Bedeutung, denn es dient als Füllzeichen (Padding), wenn die Menge der
zu übertragenden Zeichen aus den Quelldaten kein Vielfaches von vier
darstellt. Die Übertragung dieser Zeichen erfolgt in Textzeilen, die maximal
76 Zeichen beinhalten. Alle nicht im Base64-Alphabet definierten Zeichen
einschließlich Zeilenumbrüchen werden bei der Decodierung ignoriert.
Was bei E-Mail schiefgehen kann
Natürlich können auch bei E-Mail Probleme auftreten. Schließt man allerdings aus, daß
das eigene System nicht korrekt aufgesetzt ist, der POP nicht korrekt arbeitet oder der
Name-Server nicht funktioniert, so verbleiben folgende häufigeren Fehlerquellen:
- Die Adresse ist falsch.
Dabei kann entweder der Adressat selbst nicht existieren oder falsch geschrieben
sein oder Sie haben einen Fehler bei der Angabe der Domain-Angabe (des Mail-Servers)
gemacht. Nach einiger Zeit kommt dann die Mail mit etwa folgender Nachricht zurück:
From: Mail delivery Subsystem
Subject: Returned mail: Host unknown
(Name server: ns.e-technik.fh-muenchen.de: host not found)
oder
From: Mail delivery Subsystem
Subject: Returned mail: User unknown
überprüfen Sie nochmals die Adreßangabe. Haben Sie bei einer Mail-Adresse in einem
anderen Netzwerk die Übersetzungskonventionen richtig beachtet?
- Der Mail-Server ist nicht erreichbar.
Versuchen Sie es später nochmals. Haben Sie weiterhin Probleme, sollten Sie sich mit
Ihren Provider (telefonisch oder per FAX) in Verbindung setzen.
- Der Name-Server kann den Namen des Mail-Servers nicht auflösen.
Auch hier sollten sie es später nochmals versuchen.
- Die Mail ist beim Empfänger verstümmelt oder kann nicht gelesen werden.
Wahrscheinlich haben Sie eine unpassende Codierung verwendet oder der Empfänger kann
nur reinen ASCII-Text im Mail-Programm anzeigen.
- Sie erhalten eine Mail mit Anhängen, können diese jedoch nicht
anzeigen oder bearbeiten.
Erkundigen Sie sich beim Absender, in welchem Format der Anhang sein soll. Hier ist
Abstimmung erforderlich.
- Sie finden eine Mail in Ihrem Posteingang, die zo umfangreich ist.
Die Mail ist so groß, daß die Übertragung gar nicht möglich ist oder zu lange dauert
und damit zu teuer wird. Sie können die Mail löschen.
- Sie erhalten Mail mit einem großen, eigenartigen Textstück darin.
Wahrscheinlich handelt es sich um mittels uuencode codierte Binärdaten im Mail-Anhang,
der etwa wie folgt aussieht.
begin 600 DOKUMENT.DOC
M(&=R;]]E;B!3>7-T96UE;B!J961O8V@@875C:"!I;2!G;&5I8VAE;B!L;VMA
M;&5N($YE='H@;V1E<B!S;V=A<B!A=68@9&5M(&=L96EC:&5N(%)E8VAN97(@
M=VEE(&1E<B!#;&EE;G0@87)B96ET96XN($%U9B!E:6YE;2!296-H;F5R(&OV
M;FYE;B!M96AR97)E(%-E<G9E<BU0<F]G<F%M;64@;&%U9F5N("T@96EN(%)E
M8VAN97(@:V%N;B!D86UI="!M96AR97)E(%-E<G9E<BU$:65N<W1E('IU<B!6
.....
end
Das Mailprogramm sollte mittels uuencode codierte Mail automatisch und ohne
Zutun des Benutzers decodieren können.
Ähnlich gelagert ist das Problem, wenn die Datei nach 'base64' codiert ist. Es
handelt sich dabei um eine MIME-codierte Anlage. MIME-Mails sind typischerweise an
den eingestreuten Steuerzeilen (Content-Type: application/octett-stream) und
Trennzeilen (--==================_8769453AF34==_) erkennbar.
Was bedeutet "AW:" im Header?
Das bedeutet, daß Ihr Mailpartner Microsoft Outlook verwendet. Dort
wird unter der Prämisse "Internationalisierung" alles gnadenlos in
die Sprache des jeweiligen Landes übersetzt. So wird aus "Re:" für
"reply" nun "AW:" für "Antwort". Dabei haben die Microsoftis aber
übersehen, dß "Re:" im entprechenden RFC-Dokument festgelegt wurde,
also gar nicht übersetzt werden darf (das hat aber Microsoft noch nie
gestört, in einer Windows-3.1-Version wurde sogar die Druckersprache
Postscript mal eingedeutscht). Um lange "Re: AW: Re: AW: ..."-Ketten zu
vermeiden, kann man Outlook auch wieder RFC-konform machen.
Gehen Sie dazu ins Menü "Extras, Optionen". Auf der Rgistrierkarte
"E-Mail-Format" klicken Sie auf "Internationale Optionen"
und aktivieren Sie "Nachrichtenkennzeichnungen in Englisch" und
"Kopfzeilen von Antworten und Weiterleitungen in Englisch".
Damit ist Outlook RFC-fest. Alle anderen Outlook-Funktionen und -Menüs
bleiben natürlich in Deutsch. Bei Outlook Express finden Sie die
Optionen unter "Extras. Optionen" und dann in der Registrierkarte
"Senden" unter "Internationale Einstellungen".
Nach diesen Änderungen ist Outlook nicht nur mit allen Mailprogrammen
kompatibel, die sich an die Internet-Standards halten, sondern auch Sie selbst
outen sich als Fachmann in Sachen E-Mail.
Wer mehr über die Header in E-Mails wissen will, findet hier ein
Mailheader-FAQ.
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