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Kriminalität und Sicherheit im Internet "Within any community of 20 million people,
there's bound to be a red-light district."
Brian Behlendorf Einleitend möchte ich ein paar grundsätzliche Dinge klarstellenund danach auf einige juristische und sicherheitstechnische Aspekteeingehen. Der WDR tut es, ZAK tut es, c't hat es getan, Und EMMA tutes immer wieder: Berichte über Sex im Internet bringen.Warum sie das tun, ist klar. Es ist eines der heissestenThemen der deutschen Presse, Menschen regen sich auf,Emotionen schlagen hoch - oder lassen sich zumindest damithochschlagen. Kurz gesagt: Berichte über Sex mitten auf derDatenautobahn sind in. Und wenn es nicht um Sex geht, dannliest man, daß jugendliche Terroristen die Bauanleitungenfür Bomben aus dem Internet holen. Außer dem ist das NetzTummelplatz für Rechts-, Links- oder Sonstwas-Extremisten.
Da sich jedoch auch seriöse Magazine wie Zeit, Spiegeloder FAZ auf dieses Thema gestürzt haben, ist eine kurzeBemerkung dazu nötig. Zunächst eine pauschale Antwort: Esstimmt; im Internet gibt es Sex und all das andere. Nunmüssen wir das Ganze aber relativieren:Das Internet spiegelt unsere menschliche Gesellschaft
wieder - also kommen auch Sex und politische Randgruppen
vor.
Auch die Bombenbauanleitungen sind im Netz zu finden, denn
schließlich hat man Zugang zu Informationsservern auf der
ganzen Welt. Ein paar Anleitungen, die durch die News
geisterten (rec.pyrotechnics), habe ich gelesen. Sie sind
gefährlich - für den der sie ernst nimmt und versucht, sie
nachzuvollziehen. Der Bastler riskiert Leib und Leben, denn
die Texte sind fehlerhaft und von mangelndem Fachwissen
geprägt. Auch für derartige Informationen braucht man das
Netz nicht, ein paar gute Chemie- und Physikbücher tun es
auch - und die gibt es in jeder öffentlichen Bibliothek.
Hier zeigt sich auch der Nachteil der offenen
Struktur. Jeder, der sich berufen fühlt, kann erst einmal
Informationen ins Netz streuen. Wenn sich dann Proteste
erheben, ist es oft zu spät. Daraus folgt die Regel: "Sei
mißtrauisch!".
Extremisten können das Netz für die Übermittlung von E-
Mail oder Dateien nutzen - auf dieselbe Art und Weise, wie
sie Telefon, Brief- und Paketpost nutzen können. Und
genausowenig wie die Post für die Verabredung einer
Straftat am Telefon ist, kann das Netz etwas dafür, wenn es
auf diese Weise mißbraucht wird. Server mit Nazi-Material
in den USA unterliegen dort dem Gesetz zum Schutz der freien
Rede und sind daher schwer angreifbar.
Grundsätzlich gilt, wie schon gesagt, daß sich alle Dinge
des täglichen Lebens und alle Facetten der Gesellschaft im
Netz wiederspiegeln - und das sind nun mal nicht immer nur
positive Dinge.
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