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ISDNBisher sind nur analoge Übertragungswege behandelt worden, doch esbietet sich seit etlichen Jahren die Möglichkeit, auch direktdigitale Signale zu übertragen, und zwar im ISDN-Netz. ISDN istdie Abkürzung für "Integrated Services Digital Network", zudeutsch "diensteintegriertes digitales Netz". Ein großerKostenfaktor bei allen Verbindungen ist das Leitungsnetz. Wenn einTeilnehmer mehrere Dienste gleichzeitig nutzen möchte, müßten imPrinzip mehrere Anschlüsse gelegt werden. Bei ISDN soll für dieKommunikation immer die gleiche Technik verwendet werden. Es gibtnur noch einen einheitlichen ISDN-Basisanschluß für alleÜbertragungseinrichtungen. Dabei läuft die gesamte Datenübertragung digital ab. Es wird jedoch trotzdemdas vorhandeneTelefonleitungsnetz verwendet; für einen ISDN-Anschluß muß alsokeine neue Leitung gelegt werden."I" steht für "Integration"Datenübertragung, Telefax, Telefon und Telex verwenden derzeitnoch unterschiedliche Verfahren der Informationsübertragung. ISDNbedient sich nur einer Signalart zur Übertragung der verschiedenenInformationsarten. ISDN ist ein Netz mit einheitlichen Rufnummernfür multifunktionale Endgeräte. Auch das bisher existierendeDatex-Netz wird eingegliedert."S" steht für "Services"ISDN erlaubt nicht nur die Übertragung der oben angegebenenDienste, sondern auch bewegter Bilder oder Fax mit höhererAuflösung und geringerer Übertragungszeit. Weitere Dienste werden
hinzukommen.
"D" steht für "Digital"
Da die meisten Dienste an sich digital arbeiten (und nur wegen der
Sprechverbindung in analoge Signale umgesetzt werden), erfolgt bei
ISDN die Übertragung nicht mehr analog, sondern voll digital.
Verglichen mit dem analogen Fernsprechnetz ergeben sich
beträchtliche Vorteile: höhere Übertragungsqualität, kürzerer
Verbindungsaufbau und bessere Ausnutzung der vorhandenen
Leitungen.
"N" steht für "Netz"
Es laufen bei ISDN die verschiedenen Dienste der Telekom nicht nur
über denselben Anschluß, sondern auch über das gleiche Netz, und
sie können dank der höhenen Übertragungskapazität parallel genutzt
werden, z. B. die Übertragung eines Telefax während eines
Telefongesprächs.
Beim ISDN-Basisanschluß stehen zwei parallel nutzbare Kanäle mit
einer Übertragungsrate von je 64000 BPS zur Verfügung. Für Steuer-
und Verwaltungszwecke gibt es einen weiteren Kanal mit 16000 BPS,
der jedoch nicht frei verfügbar ist. Diese Teilnehmerschnittstelle
S0 ist genormt; es lassen sich bis zu acht Endgeräte anschließen.
Für größere Anlagen gibt es einen Multiplexer, der zwölf
Basisanschlüsse zeitmultiplex verwaltet. Schließlich kann der ISDN-
Konzentrator bis zu 500 Basisanschlüsse mit der Ortsvermittlung
koppeln. Derzeit gibt es folgende ISDN-Dienste:
- Telefondienst (3,1 kHz und 7 kHz)
- Telefax Gruppe 3 und Gruppe 4 (400 Bildpunkte/Inch)
- Bildschirmtext
- Teletex
- Datenübertragung 64 kbit/s
Als Dienstmerkmale bietet ISDN:
- Anzeige der Rufnummer des Anrufers
- Anklopfen
- Anrufweiterschaltung
- Durchwahl zu Nebenstellen
- Wahl der Endgeräte am Bus
- Gebührenanzeige
- Telefaxübertragung während eines Gesprächs
- Datenübertragung während eines Gesprächs
- Wechsel des Endgerätes ohne Unterbrechung der Verbindung
Damit die Übertragung trotz der relativ hohen Datenrate
störungsfrei verlaufen kann, wird durch eine Adaptionslogik und
ein gesteuertes Filter das ISDN-Gerät an die Eigenschaften der
Leitung angepaßt, um so Störungen optimal auszufiltern. Das
folgende Diagramm zeigt schematisch den Aufbau.
Adaptionslogik und
Filter sorgen dafür, daß dem Mischverstärker ein Signal zugeführt
wird, das dann dem Störsignal genau entgegengesetzt wirkt. So wird
die Störung am Empfänger ausgelöscht.
Beim Telefonieren zeigt sich aber ein Problem: man muß die Sprache
digitalisieren, digital übertragen und dann beim Empfänger wieder
in ein analoges Signal zurückwandeln. Die Digitalisierung erfolgt
mit einer Abtastrate von 8 kHz; jeder Wert wird als 8-Bit-Zahl
aufgenommen (8 kHz * 8 bit = 64 kBit/s). Über den zweiten Kanal
kann noch das Bild der Teilnehmer übertragen werden, fertig ist
das Bildtelefon.
ISDN begann 1987 mit zwei Pilotprojekten in Mannheim und
Stuttgart. Mittlerweile sollte überall in Deutschland ein ISDN-
Basisanschluß zu erhalten sein. Das Problem ist derzeit, daß es
außer Telefonnebenstellenanlagen bisher kaum ISDN-fähige Geräte
gibt. Über einen sogenannten "Terminaladapter" (TA) lassen sich
jedoch die bisher verwendeten analogen Endgeräte (Telefax,
Telefon, Modem) an das ISDN-Netz anschließen.
Eine besondere Eigenschaft von ISDN macht dieses System
auch für die Verbindung von Computernetzen interessant. Der
Verbindungsaufbau erfolgt im Sekundenbereich. Man kann also die
ISDN-Verbindung durch geeignete Hard- und Software nach "außen"
hin so erscheinen lassen wie eine Standleitung. So fallen nur dann
Gebühren an, wenn wirklich Daten übertragen werden.
Die Datenkommunikation über ISDN kann entweder per ISDN-Schnittstellen
(ISDN-Modem oder ISDN-Steckkarte) in den Rechnern zweier Teilnehmer erfolgen (64000 BPS),
es gibt jedoch auch Übergänge zu anderen analogen und digitalen
Diensten (z. B. Datex-P). Hier hängt die
Übertragungsgeschwindigkeit vom Partner ab (Datex-P bis 9600 BPS).
Über Terminaladapter mit V.24-Schnittstelle sind Raten bis zu
56000 BPS möglich. Um der Software die Kommunikation mit dem ISDN-Interface
zu ermöglichen, existieren zwei Standard-Softwareschnittstellen: CAPI
(Common Application Programming Interface) bietet eine genormte Schnittstelle für
ISDN-Karten und -Schnittstellen. Der entsprechende Treiber wird vom Hardwarehersteller
geliefert. CFOS ist ein FOSSIL-Treiber, der den Befehlssatz analoger Modems emuliert.
Er setzt auf dem CAPI-Treiber auf und erlaubt die Ansteuerung der Schnittstelle mit
herkömmlichen Kommunikationsprogrammen.
Seit Anfang 1994 steht neben dem nationalen ISDN (nach FTZ 1TR6)
ein für ganz Europa einheitliches System, Euro-ISDN (DSS1 = Digital Subscriber
Signalling System 1), zur Verfügung. Es unterscheidet sich in einigen
Dienstmerkmalen und dem Steuerprotokoll auf dem D-Kanal. Euro-ISDN hat inzwischen das
nationale ISDN abgelöst.
In den USA werden abweichende D-Kanal-Protokolle verwendet,
der nationale Standard ISDN-1 und das von AT&T eingeführte
5ESS-Verfahren. Bedingt durch eine andere Codierung im B-Kanal werden
damit bei der Datenübertragung nur 56 kBit/s erreicht.
Je nach Anschluß steht ferner teilweise nur ein einziger B-Kanal
zur Verfügung.
Die Technik ist ganz einfach: An die zwei Drähte Ihres bisherigen
Telefonanschlusses wird ein Netzabschlußgerät (NT), die Anschlußeinrichtung
mit zwei ISDN- Steckdosen (IAE), angeschaltet. Damit stehen zwei Nutzkanäle
(B-Kanäle) für die Datenübertragung mit einer Leistung von 64
KBit/s und ein D-Kanal an Ihrem ISDN-Basisanschluß zur Verfügung. Über
den D-Kanal wird der Versand der Daten gesteuert.
Informationen aus Teilnehmersicht:
Quelle: BTX, Seiten *200003551411# ff.
Die Merkmale des Euro-ISDN-Basisanschlusses
Der Basisanschluß wird als Mehrgeräte- und als Anlagenanschluß angeboten. Dem Kunden
stehen damit zwei Nutzkanäle (B-Kanäle je 64 kbit/s)
und ein Datenkanal (D-Kanal mit 16 kbit/s) zur Verfügung. Mit dem
einen Nutzkanal kann z.B. ein Telefongespräch nach Ziel X geführt werden,
gleichzeitig ist es möglich, z.B. Daten über den zweiten Nutzkanal zum
Ziel Y zu übertragen. Als Netzabschluß stellt Telekom die sogenannte
S0-Schnittstelle zur Verfügung, die oben genannte Möglichkeiten bietet.
Für einen ISDN-Anschluß können die vorhandenen Kupferkabel des analogen
Netzes genutzt werden, es muß lediglich ein neuer Netzabschluß im Haus
installiert werden. Der Teilnehmer erhält bis zu 10 Telefonnummern, die bei ISDN
MSN (Multiple Subscriber Number) heißen und jedem ISDN-Gerät frei
zugeteilt wrerden können.
Der Euro-ISDN-Basisanschluß als Mehrgeräteanschluß.
Der für daheim übliche ISDN-Anschluss, der zehn MSNs und acht Geräte
zulässt, heißt Mehrgeräte-Anschluss. Schon für kleine Firmen
reicht die geringe Zahl an Telefonen und Nummern oft nicht aus. Als Alternative
bieten die Telefonfirmen den "Anlagen-Anschluss" an. Er erhält
keine feste Zahl von MSNs, sondern eine Grundrufnummer und eine Anzahl von
Ziffern für Durchwahlen. So stellt die Telekom alle Anrufe
durch, deren Rufnummer aus der Vorwahl, der Rufnummer und einer
dreistelligen Durchwahl besteht. Die Telefonanlage im Hause, für die die
Telekom nicht zuständig ist, muss diese dann je nach Durchwahl an den
richtigen internen Anschluss durchstellen. Eine besondere Form des Anlagenanschlusses
ist der Primärmultiplexanschluss, der bis zu 32 B-Kanäle mit einem
D-Kanal kombiniert. Beim Mehrgeräteanschluss kommunizieren alle Geräte
direkt mit dem ISDN-Netz, das sie über ihre MSN direkt anspricht.
An einen Mehrgeräteanschluß können insgesamt 12 ISDN-Steckdosen angeschlossen
werden, wobei die Anzahl der angeschlossenen Endgeräte grundsätzlich auf
8 Geräte beschränkt ist (+ 4 Daten-Endeinrichtungen).
Es dürfen max. 4 ISDN-Telefone betrieben werden, da sonst die
Spannungsversorgung des NT (Netzabschluß) nicht ausreicht. Wenn die Telefone
ihre eigene Stromversorgung besitzen, gilt diese Beschränkung natürlich nicht.
Die ISDN-Steckdosen (IAE) werden dabei parallel geschaltet.
Vom Netzknoten der Telekom bis zum Netzabschluß beim Kunden reicht eine
Kupferdoppelader aus, um einen ISDN-Anschluß zu realisieren.
Vom Netzabschluß (NT), der eine 230-Volt-Versorgung braucht, werden
die einzelnen Endgeräte im Bussystem vieradrig verdrahtet. Das heißt, es
kann in der Regel das vorhandene analoge Leitungsnetz zur Einrichtung
eines ISDN-Anschlusses genutzt werden.
Der Euro-ISDN-Basisanschluß als Anlagenanschluß
Für einen Anlagenanschluss verlangen die meisten Telefongesellschaften einen
höheren monatlichen Grundpreis als für einen Mehrgeräteanschluss.
Zusätzlich entstehen dem Kunden Kosten für die zwingend erforderliche
Telefonanlage. Dafür kann er aber wesentlich mehr Rufnummern nutzen und
diese hängen durch das Schema aus Grundrufnummer und Durchwahl zusammen.
Beim Anlagenanschluss vermittelt die Telefonanlage alle Verbindungen.
Jedes Gerät hat eine Durchwahl statt einer MSN.
Auch bei einem Mehrgeräte-Anschluss kann übrigens eine Telefonanlage
mehrere (meist auch analoge) Geräte versorgen, doch erhöht sich dadurch
die Anzahl der verfügbaren Rufnummern nicht, denn zu diesem Anschlusstyp
gehören ja maximal zehn MSNs. Gespräche innerhalb der Telefonanlage
kosten keine Gebühren, während ein Telefonat zwischen den direkt am
S0-Bus angeschlossenen Telefonen eines Mehrgeräteanschlusses
dasselbe kostet wie ein Ortsgespräch zu einem ganz anderen Teilnehmer.
Anlagen- und Mehrgeräteanschluss verwenden zwar dasselbe D-Kanal-Protokoll,
übertragen jedoch auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen nicht die
gleichen Daten. Ein ISDN-Gerät muss daher nicht nur zum D-Kanal-Protokoll,
sondern auch zum Anschlusstyp passen. Die meisten lassen sich umschalten, viele
merken auch automatisch, an welchem Anschlusstyp sie stecken. Ähnliches gilt
beim Anlagenanschluss für ISDN-Geräte, die innerhalb der Telefonanlage
eingesetzt werden sollen. Viele dieser Anlagen verwenden intern den Bus-Typ
UP0 der zum herkömmlichen S0-Bus inkompatibel
und in manchen Punkten herstellerspezifisch ist. In der Regel kann man daher
beispielsweise eine ISDN-Karte nur an einer Telefonanlage benutzen, wenn diese
auch über einen internen S0-Bus verfügt.
Der Euro-ISDN-Primärmultiplexanschluß (PMxAs)
Der PMxAs dient zur Anschaltung mittlerer bis großer TK-Anlagen
(Telekommunikationsanlagen) oder DV-Anlagen mit S0-Schnittstelle (z.B.
S0-PC-Karte). Er besitzt 30 Nutzkanäle (B-Kanäle) mit einer
Übertragungsgeschwindigkeit von je 64 kbit/s
und einem Steuerkanal (D-Kanal) mit ebenfalls 64 kbit/s Übertragungsgeschwindigkeit.
Als Übertragungsmedium werden zwei Kupferdoppeladern oder zwei Glasfasern verwendet.
Allgemeines zu den Leistungsmerkmalen im Euro-ISDN (Auszüge)
Für den ISDN-Anschluß bietet Telekom eine ganze Palette interessanter
Leistungsmerkmale. In den von Telekom vermarkteten Paketen (Standard- und
Komfortpaket) sind bereits eine Reihe von Leistungsmerkmalen im Grundpreis
enthalten, die individuell ergänzt werden können. Einige Leistungsmerkmale
lassen sich nur am Mehrgeräteanschluß realisieren, andere wiederum
nur am Anlagenanschluß.
Leistungsmerkmale am Basisanschluß als Mehrgeräteanschluß
Leistungsmerkmale | Standard | Komfort |
Halten einer Verbindung | * | * |
Umstecken am Bus | * | * |
Mehrfachrufnummer (3 Rufnummern) | * | * |
Übermittlung der Rufnummer des Anrufers | * | * |
Übermittlung der Verbindungsentgelte am Ende der Verbindung | - | * |
Anrufweiterschaltung | - | * |
Anklopfen | - | * |
* = Leistung im Grundpreis enthalten
- = Leistung nicht im Grundpreis enthalten
Leistungsmerkmale am Basisanschluß als Anlagenanschluß
Leistungsmerkmale | Standard | Komfort |
Durchwahl inklusive Rufnummernblock | * | * |
Dauerüberwachung der Funktionsfähigkeit des Anschlusses | * | * |
Übermittlung der Rufnummer des Anrufers | * | * |
Übermittlung der Verbindungsentgelte am Ende der Verbindung | - | * |
Anrufweiterschaltung | - | * |
* = Leistung im Grundpreis enthalten
- = Leistung nicht im Grundpreis enthalten
Leistungsmerkmale am Primärmultiplexanschluß als Anlagenanschluß
Leistungsmerkmale | Standard | Komfort |
Durchwahl inklusive Rufnummernblock | * | * |
Dauerüberwachung der Funktionsfähigkeit des Anschlusses | * | * |
Übermittlung der Rufnummer des Anrufers | * | * |
Übermittlung der Verbindungsentgelte am Ende einer Verbindung | - | * |
Anrufweiterschaltung | - | * |
* = Leistung im Grundpreis enthalten
- = Leistung nicht im Grundpreis enthalten
Leistungsmerkmale im Standardpaket
Halten einer Verbindung (nur bei Mehrgeräteanschlüssen)
Erhalten Sie während einer bestehenden Verbindung einen zweiten Anruf an
Ihrem ISDN-Telefon, so haben Sie die Möglichkeit, das 1. Gespräch in den
Haltezustand zu bringen, um das 2. Gespräch abfragen zu können. Nach
Beendigung des 2. Gesprächs läßt sich die 1. Verbindung wieder aktivieren
und Sie können Ihr Gespräch fortsetzen. (Das Leistungsmerkmal "Halten einer
Verbindung" ist Voraussetzung für andere Leistungsmerkmale wie z. B. Makeln,
Dreierkonferenz.)
Umstecken am Bus (nur bei Mehrgeräteanschlüssen)
Während einer bestehenden Verbindung haben Sie die Möglichkeit, ein Endgerät
vom Bus zu trennen und an einer anderen ISDN-Dose wieder einzustecken.
Die Verbindung wird in der Vermittlungsstelle max. 3 Minuten gehalten.
Dieser Vorgang wird dem Kommunikationspartner mitgeteilt.
Durchwahl zu Nebenstellen in TK-Anlagen (nur bei Anlagenanschlüssen)
Bei Beschaltung Ihrer Telekommunikationsanlage mit einem Basisanschluß
haben Ihre Kunden die Möglichkeit, direkt zu einer bestimmten Nebenstelle
Ihres Hauses durchzuwählen.
Mehrfachrufnummer (nur bei Mehrgeräteanschlüssen)
Beim Standard- wie auch beim Komfortanschluß sind bereits 3 Mehrfachrufnummern
enthalten. Diese können von Ihnen frei den einzelnen Endgeräten
am Mehrgeräteanschluß zugeordnet werden. Es können darüber hinaus 7 weitere
Rufnummern des Rufnummernvolumens der VSt für den Mehrgeräteanschluß
vergeben werden. Dabei besteht die Möglichkeit, mehrere Mehrfachrufnummern
auf ein Endgerät zu programmieren. Dienste und Leistungsmerkmale können je
Anschluß oder je Mehrfachrufnummer eingerichtet werden.
Übermittlung der Rufnummer des Anrufers zum Angerufenen
Bereits während der Rufphase bekommen Sie als Angerufener die Rufnummer
Ihres Kommunikationspartners im Display Ihres ISDN-Telefons angezeigt.
Die Übertragung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Telefonie.
Für die Datenübertragung ist das Leistungsmerkmal ebenfalls von Bedeutung,
denn die übertragene Rufnummer kann zur Identifizierung und für die
Zugriffsberechtigung ausgewertet werden.
Leistungsmerkmale im Komfortpaket
Zusätzlich zu den im Standardpaket vorhandenen Leistungsmerkmalen bietet
das Komfortpaket die folgenden Leistungsmerkmale.
Übermittlung der Verbindungsentgelte am Ende der Verbindung
Von der Vermittlungsstelle werden bei abgehenden Verbindungen die
Tarifinformationen dem verursachenden Endgerät übermittelt. Dieses kann die
Informationen auswerten und zur Anzeige bringen.
Anrufweiterschaltung
Bei der Anrufweiterschaltung hat der Kunde die Möglichkeit, Wählverbindungen, die
normalerweise an einem bestimmten Endgerät ankommen, zu einem anderen Ziel weiterzuleiten.
Die Anrufweiterschaltung im Euro-ISDN kann zu jedem Tel.-Anschluß weltweit
(auch Mobiltelefon C-Netz, D-Netz u.s.w.) erfolgen. Sie können folgende
Anrufweiterschaltungsvarianten nutzen:
- Direkte Anrufweiterschaltung
Ankommende Gespräche werden direkt zum vorher programmierten Ziel
weitergeleitet.
-
Anrufweiterschaltung bei Nichtmelden innerhalb von 15 Sek.
Ankommende Gespräche können innerhalb von 15 s am ISDN-Telefon, von dem aus
die Anrufweiterschaltung eingeleitet wird, abgefragt werden. Nach dieser
Zeit geht der Ruf zum einprogrammierten Ziel.
-
Anrufweiterschaltung bei Besetzt
Ankommende Gespräche auf ein besetztes Endgerät werden zu einem vorher
programmierten Ziel weitergeschaltet.
Tarifierung der Anrufweiterschaltung
Für weiterführende Verbindungen gelten besondere Tarife. Sie werden demjenigen in
Rechnung gestellt, der die Anrufweiterschaltung veranlaßt hat.
Dabei wird der Verbindungsabschnitt vom ursprünglichen zum neuen Ziel
berechnet.
Anklopfen
Während einer bestehenden Telefonverbindung wählt ein Dritter Ihren ISDN-Apparat an.
Je nach Endgerät wird Ihnen dieser weitere Verbindungswunsch optisch oder akustisch
signalisiert.
Zusätzliche Leistungsmerkmale im Euro-ISDN
Geschlossene Benutzergruppe
Mit diesem Leistungsmerkmal ist die Kommunikation auf eine festgelegte
Gruppe beschränkt (max. 100 pro Anschluß, max. 20 pro Dienst). Die
Einrichtung ist je Mehrfachrufnummer möglich und kann für einen, mehrere
oder alle Dienste eingerichtet werden. Notrufnummern sind immer erreichbar.
Dreierkonferenz
Während einer bestehenden Verbindung kann ein Dritter in das Gespräch mit
eingebunden werden.
Aufteilung der Verbindungspreise
Aufteilung der Verbindungspreise in einer Rechnung auf die einzelnen
Mehrfachrufnummern eines Euro-ISDN-Anschlusses, an den einfache Endeinrichtungen
angeschlossen sind.
Für den Basisanschluß in Mehrgerätekonfiguration, an dessen Bus z.B.
ein Telefon geschäftlich genutzt wird, ein anderes ausschließlich
privat, bietet Telekom die Möglichkeit, die Verbindungspreise je
Mehrfachrufnummer (im Beispiel Telefon) zu berechnen.
Übermitteln von Informationen über die Rufnummer des Angerufenen
Im Euro-ISDN haben Sie als Anrufer die Möglichkeit, sich die Rufnummer
des gerufenen Anschlusses von der Vermittlungsstelle überprüfen und
rückübermitteln zu lassen. Dieses Leistungsmerkmal bietet Ihnen insbesondere
bei Datenanwendungen eine weitere Sicherheit.
Unterdrückung der Übermittlung von Informationen über die Rufnummer
an den Anrufer
Der Anrufende kann sich auf besonderen Wunsch die Rufnummer des
gerufenen Anschlusses übermitteln lassen. Sie in der Position des Angerufenen
haben die Möglichkeit, diese Rückübermittlung ständig oder fallweise
zu unterdrücken.
Subadressierung
Während des Verbindungsaufbaus haben Sie die Möglichkeit, eine
individuelle Information zum gerufenen Endgerät zu übertragen. Die
Nachrichtenlänge ist hierbei auf 20 Oktett (Zeichen) beschränkt.
Hiermit schaffen Sie sich beispielsweise eine zusätzliche
Adressierungskapazität. Die Übertragung dieser
zusätzlichen Information erfolgt, ohne daß Verbindungskosten anfallen.
Teilnehmer- zu Teilnehmer-Zeichengabe (inzwischen gesperrt)
Während des Verbindungsauf- und -abbaus werden zwischen den Endgeräten
Nachrichten (max. 32 Oktett) ausgetauscht, ohne daß Verbindungskosten
anfallen.
ISDN-Adapter für PCs
Wenn Sie Ihren PC mit einem ISDN-Anschluss verbinden möchten, haben Sie eine
ganze Reihe von Möglichkeiten:
-
Sie verwenden Ihr Analog-Modem weiter, entweder am
Analoganschluss einer Nebenstellen-Anlage oder an einem speziellen
Terminaladapter für analoge Endgeräte - aber wozu dann überhaupt ISDN?!
-
Sie benutzen einen externen ISDN-Datenadapter, der wie ein Modem an die
serielle PC-Schnittstelle angeschlossen wird. Eine Kanalbündelung und die Nutzung
spezieller Dienstmerkmale (z.B. Weiterverbinden, Konferenz) werden gewöhnlich
nicht unterstützt.
-
Sie verwenden einen externen Adapter, der über eine parallele
Drucker-Schnittstelle mit dem PC verbunden wird. Diese Lösung ist erheblich
besser als die vorher genannte Nutzung einer seriellen Schnittstelle, dennoch
ist die Geschwindigkeit der parallelen Schnittstelle (die ja ursprünglich nur
zur Drucker-Ausgabe gedacht ist) sehr vom benutzten Rechner abhängig.
-
Sie benutzen eine interne ISDN-Karte im Desktop-PC, z.B.
AVM-Fritz, Teles-S0, Elsa und so weiter.
-
Sie benutzen einen PC-Card-Adapter im PCMCIA-Slot eines
Laptops - eine Lösung, die einer internen ISDN-Karte völlig gleichwertig ist.
-
Sie benutzen einen USB-Adapter (Universal Serial Bus):
Solange Sie den USB-Anschluss nicht gleichzeitig mit umfangreichen
Datentransfers z.B. durch Benutzung eines Scanners "zustopfen", ist diese
Lösung fast so gut wie eine interne ISDN-Karte, allerdings ist die Latenzzeit
(Antwort-Verzögerung) etwas höher.
-
Sie verwenden einen ISDN-Router über eine Netzwerkverbindung.
Interne ISDN-Karten sowie externe Adapter, die als USB-Gerät (Universal
Serial Bus) oder über die parallele Schnittstelle mit dem PC verbunden werden,
werden mit sogenannten CAPI-Treibern geliefert (Common Application Program
Interface). Dahinter verbirgt sich ein von der CAPI Association definierter
Standard, wie Anwendungs-Programme via ISDN Daten austauschen können.
Für den Fall, dass ein Programm eine ISDN-Karte nicht direkt über die
CAPI-Schnittstelle ansprechen kann, z.B. ein Fax-Programm oder das
Windows-DFü-Netzwerk, gibt es Emulations-Programme, die einen
virtuellen COM-Port simulieren und das Benutzen von AT-Befehlen wie bei
Modems erlauben. Beispiele dafür ist der CapiPort-Treiber von AVM für
Windows-Anwendungen. Bei Windows-Treibern wird oft auch ein Fax-Modem
der Klasse 1 oder 2 emuliert. Manchmal bietet der Treiber
sogar die Möglichkeit, eine Verbindung zu einem Analog-Modem aufzubauen; da
allerdings die CPU eines PC für eine Signalverarbeitung in Echtzeit weniger gut
geeignet ist als spezielle Modem-Chips, stellt das nur eine Notlösung dar und
ist einem echten Modem hinsichtlich erreichbarer Geschwindigkeit und
Zuverlässigkeit stets unterlegen.
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