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TELEKOM

Datenrate (DTE-Speed)

Mit MNP5 oder V.42bis werden die Daten zusätzlich beim Senden vom Modem komprimiert und dann wie bei MNP4 oder V.42 (Fehlerkorrektur) mit 8 Bits pro Byte übertragen. Das empfangende Modem dekomprimiert die Daten wieder online und schickt sie weiter zum Computer. Die Datenübertragung zwischen den beiden Modems läuft also schneller als jene auf der Schnittstelle zwischen Modem und Rechner, wobei die Geschwindigkeit je nach Kompressionsfaktor und Leitungsqualität auch noch schwankt.

Deswegen ist es nötig, daß die Verbindung zwischen Computer und Modem mit einer höheren Datenrate betrieben wird als bei der Übertragung auf der Telefonleitung, sonst wird der Vorteil von MNP/V.42 durch das "Nadelöhr" zwischen Computer und Modem wieder zunichte gemacht. Wird die Verbindung zwischen Modem und Computer dagegen mit höheren Raten betrieben, können ankommende Daten, die jetzt durch das Entpacken und Zufügen der Start- und Stopbits länger geworden sind, auch mit der nötigen höheren Geschwindigkeit übermittelt werden.

Kommt das Modem mit der Geschwindigkeit nicht nach, d. h. können die Daten nicht mindestens auf ein Viertel der Länge gebracht werden, muß das Modem den Computer per Signalleitung "bremsen" können, damit der interne Datenpuffer des Modems nicht überläuft. Dies geschieht über die CTS-Leitung. Die CTS-Meldung des Modems sollte möglichst oft auftreten, denn das bedeutet, daß die Übertragung mit der maximal möglichen Geschwindigkeit abgewickelt wird (ist also kein Fehler). Betrachten wir zuerst die Einstellung des Terminalprogramms:

  1. Maximal mögliche Übertragungsrate einstellen. Dazu sollte man im Handbuch nachschlagen, welches die höchste Baudrate ist, mit der man das Modem ansprechen kann:

      2400 BPS mit MNP5: 9600 BPS
      2400 BPS mit V.42bis: 9600 bis 19200 BPS
      9600 BPS (V.32): 19200 bis 38400 BPS
      14400 BPS (V.32bis): 19200 bis 38400 BPS
      28800 BPS (V.34): 38400 bis 57600 BPS
    Bei langsamen Rechnern kann es vorkommen, daß Raten über 19200 BPS zu Übertragungsfehlern führen. Dann sollte man den normalen Seriell-Baustein durch einen FIFO 16550AFN ersetzen.
  2. Handshake-Modus setzen: RTS/CTS-Handshake (Hardware-Flow-Control) EIN Xon/Xoff (Software-Handshaking) AUS
  3. "Autobaud"/"Auto-Speed"/"Auto-BPS-Detect"-Funktion AUS Wenn diese Funktion eingeschaltet ist, wird bei einem Connect der "CONNECT"-String des Modems ausgelesen und die Baudrate darauf angepaßt. Bei korrekter Modemeinstellung erhält man Datenmüll auf dem Bildschirm, weil die Datenrate von z. B. 19200 auf 2400 heruntergesetzt wird (bei "CONNECT 2400").

Kommen wir nun zu der Einstellung des Modems. Weil hier jedes Modem andere Befehle/Register zur Einstellung der nötigen Funktionen benötigt, muß ich mich hier auf eine allgemeine Beschreibung beschränken.

  1. Das Modem muß, wie das Terminalprogramm auch, auf RTS/CTS-Unterstützung eingestellt werden (meist AT&R oder AT&K). Suchbegriff im Handbuch: "Hardware-Flow-Control". Das funktioniert natürlich nur, wenn auch im Kabel die entsprechenden Adern durchverbunden sind.
  2. Beim Modem muß die MNP5/V.42bis-Option eingeschaltet sein.
  3. Der "Auto-Reliable-Mode" sollte eingeschaltet sein. Bei Mißlingen eines MNP/V.42bis-Connects wird auf normalen 2400er-Betrieb zurückgeschaltet, jedoch die feste Baudrate zwischen Modem und Computer beibehalten. Sonst kann es vorkommen, daß bei Mißlingen einer MNP/V.42-Verbindung falsch eingestellte Modems einfach auflegen.
  4. Das Modem muß auf feste Baudrate eingestellt sein (Suchbegriffe im Modem-Handbuch: "bps-adjust", "locked baudrate", "locking"). Wenn alle Einstellungen korrekt sind, sollte sich das Modem folgendermaßen verhalten: Nach einem Connect mit dem Partner sollte der Text klar lesbar sein, und die Baudrate (egal bei welchem Connect, 300, 1200, 2400, 9600, 14400, 28800 etc. mit und ohne MNP5/V.42bis) auf der fest eingestellten Rate von 9600/19200/38400 BPS bleiben.

MNP5 hat im Gegensatz zu V.42bis eine etwas dumme Eigenart, indem hier versucht wird, beim Übertragen von bereits komprimierten Dateien diese nochmals zu komprimieren, was natürlich nicht klappt und die Übertragungszeit sogar verlängern kann.

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