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SMTP - Simple Mail Transfer Protocol

Der urspüngliche Standard für SMTP - niedergelegt im RFC 821 -stammt aus dem Jahr 1982 und gilt, abgesehen von einigenErweiterungen, nach wie vor. Dieser RFC 821 legte ein Minimum anSchlüsselworten fest, die jede Implementation von SMTP (d. h. dieVerkörperung von SMTP in einem Programm) beherrschen muß. Diessind:

KommandoArgumentBeschreibung
HELOSystemnameBeginn, Name des sendenden Systems
MAILFrom: AbsenderadresseBeginn der Übermittlung
RCPTTo: EmpfängeradresseAdressat der E-Mail
DATA Brieftext, Ende durch eine Zeile mit "."
HELPTopicHilfestellung
VRFYMailadresseMailadresse verifizieren
EXPNMailadresseMailadresse expandieren (z. B. Liste)
RSET Senden abbrechen, Zurücksetzen
NOOP  nichts tun
QUIT  Verbindung beenden

Die Verbindung eines MTA zu einem anderen läßt sich nachstellen:

                                       	telnet lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de smtp
                                       	Trying 129.187.106.196...
                                       	Connected to lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de.
                                       	Escape character is '^]'.
                                       	220 lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de Smail3.1.28.1 #1 ready at Sun, 25 Feb 96 23:15 MET
                                       	helo www.netzmafia.de
                                       	250 lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de Hello www.netzmafia.de
                                       	mail from: paulsen@fitug.de
                                       	250  ... Sender Okay
                                       	rcpt to: holm@lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de
                                       	250  ... Recipient Okay
                                       	data
                                       	354 Enter mail, end with "." on a line by itself
                                       	Hallo Holm,
                                       	
                                       	zu Deiner Frage bezeglich der Reinigung von Morgensternen
                                       	wollte ich Dir nur den Tip geben, dazu reine Kernseife zu
                                       	verwenden.
                                       	Damit ist die Drecksarbeit im Handumdrehen erledigt.
                                       	
                                       	Beste Gruesse, Paulsen
                                       	.
                                       	250 Mail accepted
                                       	quit
                                       	221 lx-lbs.e-technik.fh-muenchen.de closing connection
                                       	Connection closed by foreign host.
                                       

Beim Verbindungsaufbau meldet sich der lokale MTA mit einer "Begrüßungszeile". Der lokale empfangende MTA wird mit "HELO" angesprochen und als sendender MTA der des Systems www.netzmafia.de angegeben. Der lokale MTA antwortet mit einem Zahlencode, der dem Sender-MTA signalisiert, daß seine geforderte Aktion in Ordnung geht. Die Klarschrift nach dem Zahlencode dient nur der besseren Lesbarkeit für den Menschen (z. B. für den, der Fehler suchen muß). Auf "MAIL FROM:" folgt die Adresse des Absenders, und auf "RCPT TO:" die des Empfängers. Auf das Schlüsselwort "DATA" folgt schließlich der ganze Brief, also sowohl die Kopfzeilen, als auch der Text. Der Empfänger-MTA wird solange Text erwarten, bis ihm der Sender-MTA über eine Zeile, die nur einen Punkt enthält, signalisiert, daß der Brief zu Ende ist. Nach der letzten Bestätigung des Empfänger-MTAs könnte der Sender den nächsten Brief übermitteln, wiederum beginnend mit "MAIL FROM:". Nach dem Empfang des Briefes kopiert der lokale MTA den Brief in die Postfach-Datei des Empfängers.

Der RFC 821 legte noch einige weitere Schlüsselworte fest, z. B. "EXPN" für expand, welches eine Unterstützung von Mailing-Listen erlaubt, oder "VRFY" für verify, mittels dessen eine Bestätigung der Empfänger-Adresse gefordert werden kann. Eine ganze Reihe von RFCs haben den Standard für SMTP erweitert. Die erweiterte Version heißt nun offiziell ESMTP (für Extended SMTP). Hinzugekommen sind beispielsweise Schlüsselworte für die Unterstützung von 8bit-Briefen (z. B. solche mit Umlauten), und die Möglichkeit eine maximale Größe für Briefe, die empfangen werden, festzulegen.

Auf Arbeitsplatzrechnern, die normalerweise nicht ständig eingeschaltet sind, erfordert E-Mail spezielle Betriebsweisen. Falls der Rechner in ein lokales Netz integriert ist, bietet sich eine Lösung über den Netzwerkserver oder einen speziellen Mail-Server an. Es gibt auch die Möglichkeit, direkt vom PC-Kompatiblen oder Macintosh auf eine Unix-Mailbox zuzugreifen. Voraussetzung dafür ist, daß der Arbeitsplatzrechner direkt mit TCP/IP am Ethernet angeschlossen ist oder über eine Modem-Verbindung per PPP-Protokoll angebunden ist. Die Mailer sind lokale Programme am PC oder Mac. Der Vorteil ist, daß man in der PC-Umgebung bleibt, und Dateien direkt aus dem PC-Directory-System versandt werden können. Die Mailbox des Benutzers liegt dabei selbst auf einem Mail-Server (Postfach). Der Zugriff vom PC auf das Mailsystem des Servers wird über den Client/Server-Mechanismus realisiert. Protokolle, die dieses erlaubt, sind POP ('Post Office Protocol') und IMAP ('Internet Message Access Protocol').

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