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Datenübertragung per Funk mit Packet-Radio Als Beispiel für eine zweite Form der Funk-Datenübertragung soll hier das Packet-Radio-Verfahren der Funkamatuere beschrieben werden. Die Schwierigkeit hierbei liegt darin, daß es keine Netzknoten gibt, die eine eindeutige Verbindung zu einem bestimmten Modem aufnehmen, sondern daß mitunter mehrere Sender auf derselben Frequenz gleichzeitig senden. Es müssen also ähnliche Verfahren verwendet werden, wie wir sie in Kapitel 4 bei einem Busnetz vorfinden werden. Bei Packet-Radio wird ein X.25-ähnliches Verfahren verwendet. Auch hier werden die Daten in Blöcken (= Paketen) gesendet. Abhängig von der Sendefrequenz beträgt die Datenrate 300, 1200 oder 9600 BPS. Es hat seine Basis im ersten Funk-Datennetz in Hawaii, das "ALOHA" genannt wurde. Neben terrestrischen Verbindungen sind auch Weitverbindungen über Satellit möglich. Die Terminalstation (Terminal-Node-Controller, TNC, meist ein Computer) zerlegt die zu sendenden Daten in einzelne Pakete und fügt Adressierungs- und Prüfinformation hinzu. Die Datenblöcke entsprechen dem HDLC-Format. Wie bei Modacom werden fehlerhaft empfangene Blöcke automatisch wiederholt. Ein Datenpaket ist folgendermaßen aufgebaut:
Anfangsflag | Adreßfeld | Steuerfeld | Datanblock | CRC | Endeflag |
Die Station steuert nach Verbindungsaufbau auch automatisch die Sende-/Empfangsumschaltung. Sie kann auch als Relaisstation dienen und die Datenpakete an eine andere Station weiterleiten. Durch das zeitlich verschachtelte Senden und die eindeutige Adressierung der Pakete kann zudem eine Frequenz von mehreren Stationen gleichzeitig genutzt werden. Dazu beobachtet der TNC die Arbeitsfrequenz und schickt erst dann ein Paket, wenn der Kanal frei ist. Senden zufällig mehrere Stationen gleichzeitig, kommt es zu einer Kollision. Jede sendewillige Station wartet dann eine bestimmte
Zeit, bevor sie wieder sendet. Die Zeitdauer wird zufallsgesteuert.
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